(Registrieren)

Bundestag beschließt fragwürdiges Arzneimittelgesetz. Ursachen des Antibiotika-Missbrauchs werden nicht angegangen

Geschrieben am 01-03-2013

Berlin (ots) - "Dieses schwache Gesetz bringt weder den
Verbrauchern noch den Tieren mehr Schutz vor dem
Antibiotika-Missbrauch in der Massentierhaltung. Anstatt
entscheidende Ursachen zu bekämpfen, zu denen die katastrophalen
Haltungsbedingungen der Tiere gehören, wird an Symptomen
herumgedoktert", kritisierte der Vorsitzende des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, den Beschluss des
Deutschen Bundestages vom gestrigen Abend zur Novellierung des
Arzneimittelgesetzes. "Das ursprüngliche Ziel des Gesetzes, den viel
zu hohen Medikamenten-Einsatz in der Nutztierhaltung zu reduzieren,
wird nicht erreicht", sagte der BUND-Vorsitzende.

Weiger: "Agrarministerin Ilse Aigner hat bei der Bekämpfung des
Antibiotika-Missbrauchs in der Tierhaltung versagt. Sie lernt nicht
aus den Lebensmittelskandalen und bedient lieber die Interessen der
Agrarindustrie. Der Bundesrat muss jetzt Nachbesserungen des
Arzneimittelgesetzes durchsetzen."

Die im Gesetz vorgesehene Datenbank zum Medikamenten-Einsatz in
Ställen ist nach Einschätzung Weigers ungeeignet, bundesweit und
effektiv die Menge der eingesetzten Antibiotika zu erfassen. Grund
sei ein viel zu kompliziertes Verfahren zur Erfassung der Daten. Der
BUND-Vorsitzende kritisierte auch, dass wirksame Kontrollen verzögert
und Sanktionen bei Verstößen auf die lange Bank geschoben würden.

"Die Bundesländer hatten gute Änderungsvorschläge für ein
wirksameres Arzneimittelgesetz gemacht, die von Ministerin Aigner
jedoch vollständig ignoriert wurden", sagte Weiger. So fehle dem
Gesetz auch ein absolutes Senkungsziel für den Antibiotika-Einsatz in
der Tierhaltung, wie es sich Dänemark und die Niederlande bereits
gesetzt hätten. Erforderlich sei ein verbindlicher Plan zur
Halbierung des Antibiotika-Einsatzes bis 2015.



Pressekontakt:
Kathrin Birkel, BUND-Agrarexpertin, Mobil: 0157-38550212, E-Mail:
kathrin.birkel@bund.net bzw. Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, Tel.
030-27586-464/-489, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

449871

weitere Artikel:
  • Visuell und technisch wegweisend: Neu gestaltete abi>> Website ist online Nürnberg (ots) - Prägnante Bilder, intuitive Bedienung und technische Raffinesse: Das abi>> Portal der Bundesagentur für Arbeit bietet ab sofort noch leichter Zugang zu Informationen rund um die Studien- und Berufswahl. Seit genau zehn Jahren nutzen Abiturientinnen und Abiturienten in ganz Deutschland über die Website www.abi.de die Möglichkeit, sich online aktuell über ihre beruflichen Perspektiven zu informieren. Dabei bleibt das Portal immer am Puls der Zeit: Nach dem jüngsten Relaunch präsentiert es sich jetzt in neuer Optik mehr...

  • Dreyer (SPD): Lohnuntergrenzen reichen nicht / CDU und FDP wollen nur Thema abräumen Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 1. März 2013 - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat im PHOENIX-Interview den Willen der SPD-geführten Bundesländer unterstrichen, die von der Bundesregierung geplanten Lohnuntergrenzen nicht zu akzeptieren: "Es ist durchsichtig, dass CDU und FDP vor den Wahlen auf Bundesebene schnell noch ein Thema abräumen, was die Menschen in Deutschland als extrem ungerecht empfinden. Wir werden uns aber nicht mit Lohnuntergrenzen zufrieden geben, die nichts mit einem Mindestlohn zu tun haben." mehr...

  • OV: Zwischen den Päpsten Thema: Vakanz im Vatikan Von Angelika Hauke Vechta (ots) - Die katholische Kirche geht einer Umbruchzeit entgegen. Noch nie war dies so deutlich zu spüren wie jetzt. In der Zeit der Vakanz zwischen dem gewesenen und zukünftigen Papst. Die Frage hängt noch unbeantwortet im luftleeren Raum: In welche Richtung bewegt sich diese Weltreligion? Die Antwort können nur die Kardinäle geben, die den nächsten Nachfolger Petri auf den Thron heben. Ihm muss das Kunststück gelingen, die Grundsätze der katholischen Kirche gleichzeitig zu bewahren und zu erneuern. Das wird nicht leicht sein, mehr...

  • OV: Polemik reicht nicht Thema: Der Kanzlerkandidat Steinbrück Von Dirk Dasenbrock Vechta (ots) - Irren ist menschlich. Aber trotzdem ärgerlich. Ich war immer der Meinung, dass von den drei gehandelten männlichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück der geeignetste sei. Heute würde ich für Hannelore Kraft plädieren. Ich hielt Peer Steinbrück immer für einen großen Rhetoriker. Nur ist er das gar nicht. Er ist ein großer Polemiker. Als Kanzlerkandidat muss man aber die Fähigkeit zur weisen Diplomatie vorgewiesen haben. Dazu ist Steinbrück offensichtlich nicht in der Lage. Von Empathie wollen wir an dieser mehr...

  • Holzenkamp/Stier: Bei Tiergesundheit auf Prävention setzen Berlin (ots) - Im Deutschen Bundestag wurde am gestrigen Donnerstagabend in 2./3. Lesung das Tiergesundheitsgesetz beschlossen. Dazu erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, und der zuständige Berichterstatter Dieter Stier: "Vorbeugen ist besser als heilen. Dieser Grundgedanke wurde im neuen Tiergesundheitsgesetz noch einmal gestärkt. Allein mit der Umbenennung des Gesetzes von "Tierseuchengesetz" in "Tiergesundheitsgesetz" mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht