Drastische Maßnahmen gegen Arbeitskräftemangel nötig
Geschrieben am 04-03-2013 |
Berlin (ots) -
Sperrfrist: 04.03.2013 13:30
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
- Kommission "Zukunft der Arbeitswelt" überreicht Analyse zur
Arbeitswelt im Jahr 2030 an Bundesministerin Ursula von der Leyen
- Wenn Reformen ausbleiben, sinkt das Arbeitskräftepotenzial durch
den demografischen Wandel um zwölf Prozent
- Experten fordern, die Erwerbsquote und die durchschnittliche
Jahresarbeitszeit der Arbeitnehmer zu erhöhen
Nur eine Reform der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik kann
einen künftigen Mangel an Arbeitskräften in Deutschland verhindern.
Das zeigen Fachleute in einer heute vorgestellten Studie zur Zukunft
der Arbeitswelt im Jahr 2030, die von der Robert Bosch Stiftung
gefördert wurde. Andernfalls sinkt die Zahl der potenziellen
Arbeitskräfte demografiebedingt um zwölf Prozent - mit negativen
Folgen für den Wirtschaftsstandort und den Wohlstand in Deutschland.
Die Kommission "Zukunft der Arbeitswelt" übergab die Studie heute
an Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. "Es ist gut, dass
die Kommission dieses wichtige Thema aufgreift", so von der Leyen.
"Das Gedeihen von Europas Wirtschaft wird entscheidend davon
abhängen, wie es unserem alternden Kontinent gelingt, bisher
ungenutzte Ressourcen zu heben. Dabei geht es um die
Fachkräfte-Potenziale im Inland, aber ebenso in der EU und dem
globalen Arbeitsmarkt. Wenn ausreichend qualifizierte Spitzenkräfte
vorhanden sind, entstehen in der Kette dahinter auch viele neue
Arbeitsplätze für Menschen, die weniger qualifiziert sind.
Wettbewerbsfähigkeit bedeutet, dass es der Wirtschaft gelingt, das
Potenzial aller Menschen bestmöglich zu nutzen."
Experten unterschiedlicher Disziplinen haben die Effekte
verschiedener Instrumente auf den Arbeitsmarkt und die
Beitragsstabilität in den sozialen Sicherungssystemen berechnet. Ihre
Szenarien zeigen, dass Politik, Sozialpartner und Unternehmen in
einer gemeinsamen Anstrengung die sinkende Zahl von Arbeitskräften in
einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft bis zum Jahr 2030 noch
ausgleichen können. Als wichtigste Stellschrauben dabei nennt die
Kommission die Steigerung der Erwerbsquote und der durchschnittlichen
Jahresarbeitszeit.
"Unsere Berechnungen haben ergeben, dass der demografische Wandel
kein unabwendbares Schicksal für den Arbeitsmarkt ist", sagt Dr.
Hans-Peter Klös, Sprecher der Kommission und Leiter des
Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik des
Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. "Doch wir dürfen nicht nur
über die Zahl der Köpfe auf dem Arbeitsmarkt sprechen. Noch
effektiver ist es, die Arbeitszeit von Teilzeitkräften zu erhöhen,
z.B. von Frauen oder älteren Menschen." Darüber hinaus empfiehlt die
Kommission, gezielt in die Qualifikation von Menschen zu investieren,
die besonders von Arbeitslosigkeit bedroht sind, und die
Produktivität des einzelnen Arbeitnehmers durch lebenslanges Lernen
zu erhöhen.
Angesichts der steigenden Lebenserwartung mahnen die Fachleute
zudem Reformen in den sozialen Sicherungssystemen an. Sie raten unter
anderem dazu, in der gesetzlichen Pflege- und Krankenversicherung
eine solidarische Bürgerprämie einzuführen und die Lebensarbeitszeit
zu verlängern.
In die Arbeitsmarktstudie sind allgemeine Megatrends eingeflossen
wie die Globalisierung und Feminisierung der Gesellschaft, der
Übergang zu einer Innovations- und Wissensgesellschaft und der
gesellschaftliche Wertewandel. "Wir sind uns bewusst, dass manche
Vorschläge Kritik hervorrufen können", sagt Prof. Jutta Rump,
Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability der
Hochschule Ludwigshafen. "Doch die Ergebnisse der berechneten
Szenarien sprechen eine klare Sprache. Jetzt ist es Aufgabe der
Politik, der Sozialpartner und der Unternehmen rasch und konsistent
zu handeln."
Als Mitglieder der Kommission wirkten Prof. Heinz Fischer, Peter
Hausmann, Dr. Hans-Peter Klös, Prof. Dr. Thomas Lobinger, Prof. Dr.
Bernd Raffelhüschen, Prof. Dr. Jutta Rump, Prof. Dr. Susan Seeber und
Michael Vassiliadis sowie der 2012 überraschend verstorbene Prof. Dr.
Norbert Walter. Sie leiteten die aus mehr als 30 Experten bestehenden
Arbeitsgruppen zu den einzelnen Teilbereichen Unternehmen,
Sozialpartnerschaft, Soziale Sicherung, Arbeitsmarkt, Bildung und
Arbeitsrecht.
Weitere Informationen und Download der Studie unter
www.bosch-stiftung.de/arbeitswelt
Die Übergabe an Bundesministerin von der Leyen findet im Anschluss an
die Pressekonferenz im Bundesministerium für Arbeit und Soziales statt.
Fotos der Übergabe finden Sie ab 16 Uhr unter
http://www.presseportal.de/pm/100848/robert-bosch-stiftung-gmbh
Pressekontakt:
Michael Herm
Robert Bosch Stiftung
Telefon +49(0)711 / 460 84-29
Telefax +49(0)711 / 460 84-96
presse@bosch-stiftung.de
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