Lausitzer Rundschau: Und sie bewegt sich doch
Zum Beschluss der CDU zur Homoehe
Geschrieben am 04-03-2013 |
Cottbus (ots) - Klar, die Erde ist eine Scheibe und die Homoehe
der heterosexuellen Ehe nie und nimmer gleichgestellt. Die CDU hat am
Montag beschlossen, ihre alten Glaubenssätze noch eine Weile
aufrechtzuerhalten. Angela Merkel hat Angst, die konservativen
Stammwähler endgültig zu verprellen. Ein bisschen nimmt sie sicher
auch Rücksicht auf die CSU. Außerdem ist der Beschluss ein Geschenk
für die FDP, die nun wieder stärker als bisher die liberale Variante
des Konservatismus verkörpern kann. Eine Art Leihstimmenkampagne.
Hinter den bisher sechs Urteilen des Bundesverfassungsgerichts
zugunsten der Schwulen und Lesben steckt jedoch nicht böse Absicht,
sondern die tiefe Überzeugung, dass eine unterschiedliche Behandlung
von Ehe und Lebenspartnerschaften durch den Staat sich mit
wesentlichen Grundrechtsartikeln, vor allem dem
Diskriminierungsverbot, nicht vereinbaren lässt. Das wird auch beim
Steuerrecht, wo ein derartiges Urteil noch aussteht, der Maßstab
sein. Welchem Grundgesetz, so ist die Frage, folgt eigentlich die
CDU, deren führende Repräsentanten derzeit zur Beschimpfung der
Verfassungsrichter übergegangen sind? Steht ihre Parteiüberzeugung in
Sachen Homoehe tatsächlich so im Konflikt mit der Verfassung des
Landes, dass sie sich jedes Mal vom Gericht zwingen lassen muss,
Korrekturen vorzunehmen? Steht sie an dieser Stelle gegen unser
Verfassungsverständnis? Einen solchen Konflikt hält eine Volkspartei
nicht lange durch. Die CDU wird sich früher oder später doch bewegen
müssen. Und ihre Stammwähler enttäuschen. Wenn das so ist, dann war
der gestrige Beschluss vielleicht wahlkampftaktisch betrachtet
geschickt. Aber alles andere als weise.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
450443
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Windmacher am Werk - Leitartikel Ravensburg (ots) - Schlusslicht Baden-Württemberg: Das klingt gar
nicht schön in einem Bundesland, das zu den blühendsten der Republik
zählt. Aber in Sachen Windenergie hinkt der Südwesten reichlich
hoffnungslos hinterher. In Zeiten der Energiewende ist dies ein
doppelt schmerzlicher Befund, und für eine Landesregierung, in der
die Grünen den Ton angeben, ist es ein blamabler Befund. Eine
Aufholjagd beim Bau von Windrädern steht also an, darin sind sich im
Grundsatz alle im Landtag vertretenen Parteien einig. Zunächst aber
schlägt mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kretschmann offen für Gespräche über Alternativen zu Stuttgart 21 Stuttgart (ots) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann (Grüne) wäre nach eigenem Bekunden bereit, mit der Bahn
und ihrem Eigentümer Bund über einen Aus- oder Umstieg bei dem
umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 zu verhandeln. Wie die
"Stuttgarter Zeitung" (Dienstagausgabe) berichtet, hat Kretschmann in
einem Schreiben an den stellvertretenden Aufsichtsratschef der Bahn
AG, Alexander Kirchner, seine Bereitschaft zu "konstruktiven
Gesprächen" über mögliche Alternativen erklärt. Voraussetzung sei
aber, so Kretschmann, mehr...
- Weser-Kurier: Der "Weser-Kureri" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 5. März 2013 zum NATO-Einsatz in der Türkei Bremen (ots) - Derzeit ist der Patriot-Einsatz der Bundeswehr,
dessen militärischer Sinn ohnehin minimal ist und dessen Bedeutung im
Signal der NATO-Unterstützung für die Türkei besteht, eher eine
Belastung als eine Bereicherung der bilateralen Beziehungen. Die
NATO-Partner Deutschland und Türkei brauchen keine syrischen Raketen,
um sich das Leben schwer zu machen.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Befremdlich Karlsruhe (ots) - Thomas de Maizière macht es sich zu leicht. Mit
ein paar neuen Unterkünften und einem besseren Essen ist es beim
Einsatz der Bundeswehr in der Türkei nicht getan. Wenn auch nur die
Hälfte von dem stimmt, was die Soldaten dort dem Wehrbeauftragten
erzählt haben, haben die täglichen Konflikte in Kahra-manmaras ihre
Ursachen nicht nur in einem etwas orientalischen Verständnis von
Hygiene. Der Kern des Konfliktes liegt, wieder einmal, in einem sehr
türkischen Verständnis von internationaler Zusammenarbeit. Das
Angebot mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Applaus für die Schweiz Karlsruhe (ots) - Mehr als 20 Jahre ist es her, da gab es in der
Schweiz eine Volksabstimmung. Die Eidgenossen sollten über einen
Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum entscheiden - und lehnten
ihn ab. Es war der Beginn des Sonderwegs eines kleinen Landes, das
zwar inmitten des europäischen Kontinents liegt, sich aber nicht als
Teil eines politischen und wirtschaftlichen Europas begreift. Das ist
auch heute noch so. Der Tradition als neutralem, eigenständigem
Kleinstaat verpflichtet, zahlen die Schweizer weiter mit Franken und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|