Axel Springer nutzt hohe Profitabilität für Investitionen in beschleunigte Digitalisierung
Geschrieben am 06-03-2013 |
Berlin (ots) - EBITDA steigt auf EUR 628,0 Mio. / EBITDA-Rendite
von 19,0 Prozent / Umsatzplus von 3,9 Prozent / Digitale Medien
erstmals mit größtem Umsatzbeitrag / Bereinigtes Ergebnis je Aktie
von EUR 3,00 / Dividendenvorschlag von EUR 1,70
Axel Springer profitierte im Geschäftsjahr 2012 vom erfolgreichen
Fortschritt der Digitalisierung und steigerte das EBITDA um 5,8
Prozent auf EUR 628,0 Mio. Der Konzernumsatz legte um 3,9 Prozent auf
EUR 3.310,3 Mio. zu. Die Digitalen Medien steigerten ihre Erlöse um
22,0 Prozent auf EUR 1.174,2 Mio. und lösten damit erstmals die
inländischen Zeitungen als umsatzstärkster Geschäftsbereich des
Konzerns ab. Mit einem Anstieg des Segment-EBITDA um 53,6 Prozent auf
EUR 242,9 Mio. schlossen die Digitalen Medien auch beim Ergebnis
dicht zum Segment Zeitungen National auf. Die inländischen
Printmedien blieben trotz rückläufiger Vertriebs- und Werbeerlöse mit
EBITDA-Renditen von mehr als 20 Prozent hoch profitabel. Die
Auslandserlöse legten um 11,0 Prozent zu. Damit erhöhte sich ihr
Anteil am Konzernumsatz von 32,0 Prozent auf 35,1 Prozent.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG:
"Das Jahr 2012 markiert für Axel Springer eine Zeitenwende: Erstmals
haben wir mit den Digitalen Medien mehr als eine Milliarde Euro
Umsatz erzielt, das ist mehr als mit jedem anderen Geschäftsbereich.
Wir wachsen dabei profitabel und erreichen höhere Margen als früher.
Aus dieser starken Position werden wir die Digitalisierung unseres
Geschäfts noch schneller und energischer vorantreiben. Wir wollen den
digitalen Umbau des gesamten Unternehmens deutlich forcieren, um
unsere Position als Vorreiter der Digitalisierung weiter auszubauen.
Wir wollen Innovationen beschleunigen, die Effizienz des eingesetzten
Kapitals weiter erhöhen und den tiefgreifenden strukturellen Wandel
der Medienbranche gestalten. Auch wenn die Printmedien noch lange
einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg liefern werden, ist
unser Ziel klar: Wir wollen das führende digitale Medienunternehmen
werden."
Im Geschäftsjahr 2012 steigerte Axel Springer das um Sondereffekte
bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)
um 5,8 Prozent auf EUR 628,0 Mio. (Vj.: EUR 593,4 Mio.). Die
EBITDA-Rendite legte von 18,6 Prozent auf 19,0 Prozent zu. Diese
Entwicklung wurde maßgeblich durch die höhere Profitabilität des
Segments Digitalen Medien getrieben, das seine EBITDA-Rendite um mehr
als vier Prozentpunkte auf 20,7 Prozent (Vj.: 16,4 Prozent)
verbesserte. Die inländischen Zeitungen erreichten eine
EBITDA-Rendite von 22,7 Prozent nach 24,3 Prozent im Vorjahr. Auch
das Segment Zeitschriften National hielt die Ertragskraft mit einer
EBITDA-Rendite von 20,7 Prozent (Vj.: 22,0 Prozent) auf einem hohen
Niveau. Das inländische Printgeschäft konnte die Auswirkungen
rückläufiger Erlöse und höherer Restrukturierungsaufwendungen damit
weitgehend eindämmen. Nach einer Erholung im vierten Quartal lag die
EBITDA-Rendite des Segments Print International in einem insgesamt
schwierigen Marktumfeld mit 14,7 Prozent nur noch leicht unter dem
Niveau des Vorjahres (15,6 Prozent).
Axel Springer erhöhte den Konzernumsatz im abgelaufenen
Geschäftsjahr um 3,9 Prozent auf EUR 3.310,3 Mio. (Vj.: EUR 3.184,9
Mio.). Getrieben wurde das Wachstum durch ein Umsatzplus von 22,0
Prozent im Segment Digitale Medien, zu dem auch die Konsolidierung
neu erworbener Gesellschaften beitrug. Das organische Wachstum der
Digitalen Medien lag ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.
Konzernweit verzeichnete Axel Springer konsolidierungsbereinigt und
währungsbereinigt einen leichten Umsatzanstieg um 0,2 Prozent.
Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet der Vorstand mit einem Anstieg
der Gesamterlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich, unter der
Annahme, dass es zu keiner signifikanten Beschleunigung der
strukturell rückläufigen Trends im Printgeschäft kommt. Der Vorstand
geht davon aus, dass der geplante Anstieg der Werbeerlöse und stabile
übrige Erlöse die voraussichtlich sinkenden Vertriebserlöse
überkompensieren werden. Für die digitalen Medien wird weiterhin ein
organisches Wachstum, verstärkt durch Akquisitionseffekte, erwartet,
während die Erlöse im nationalen und internationalen Printgeschäft
marktbedingt voraussichtlich weiter rückläufig sein werden.
Im Geschäftsjahr 2013 wird Axel Springer verstärkt in die
Weiterentwicklung des Unternehmens investieren. Die Digitalisierung
wird beschleunigt, während die Strukturen im Printgeschäft zunehmend
an die strukturellen Veränderungen angepasst werden. Dies wird
verstärkte Aufwendungen für die Expansion des digitalen Geschäfts und
signifikante Aufwendungen für Strukturanpassungen im Printgeschäft
erfordern. Aufgrund dieser Aufwendungen erwartet der Vorstand einen
Rückgang des EBITDA im einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Wert
des Berichtszeitraums.
Bereinigter Konzernüberschuss leicht im Plus
Axel Springer erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen
um wesentliche nicht-operative Effekte bereinigten Konzernüberschuss
von EUR 347,9 Mio. (Vj.: EUR 343,3 Mio.). Das auf Aktionäre des
Konzerns entfallende bereinigte Ergebnis je Aktie betrug damit EUR
3,00 (Vj.: EUR 3,03). Der Konzernüberschuss entwickelte sich mit EUR
275,8 Mio. (Vj.: EUR 289,4 Mio.) rückläufig. Ursachen hierfür waren
nicht operative Sondereffekte und Effekte aus Kaufpreisallokationen.
Das Ergebnis je Aktie belief sich auf EUR 2,41 im Vergleich zu EUR
2,62 im Vorjahr. Vorstand und Aufsichtsrat werden der
Hauptversammlung auf dieser Basis eine konstante Dividende von EUR
1,70 je Aktie vorschlagen.
Starkes Umsatzwachstum im Ausland / Werbeerlöse legen erneut
deutlich zu
Das Auslandsgeschäft von Axel Springer gewann im abgelaufenen
Geschäftsjahr weiter an Bedeutung. Durch die zunehmende
Internationalisierung der digitalen Aktivitäten stiegen die
Auslandserlöse um 11,0 Prozent auf EUR 1.163,3 Mio. (Vj.: EUR 1.048,0
Mio.). Damit erhöhte sich der Anteil der Auslandserlöse am
Konzernumsatz von 32,9 Prozent auf 35,1 Prozent.
Die positive Entwicklung des digitalen Geschäfts spiegelte sich
auch in einem Anstieg der Werbeerlöse um 9,4 Prozent auf EUR 1.758,1
Mio. (Vj.: EUR 1.606,8 Mio.) wider. Die Digitalen Medien
erwirtschafteten dabei deutlich mehr als die Hälfte (56,4 Prozent)
der gesamten Werbeerlöse des Konzerns, während sich die Werbeerlöse
der Printaktivitäten rückläufig entwickelten.
Die Vertriebserlöse lagen im Geschäftsjahr 2012 mit EUR 1.162,6
Mio. um 3,5 Prozent unter dem Vorjahreswert (EUR 1.204,5 Mio.). Grund
hierfür waren Auflagenrückgänge in den drei Printsegmenten des
Konzerns.
Die übrigen Erlöse erhöhten sich um 4,3 Prozent auf EUR 389,6 Mio.
(Vj.: EUR 373,5 Mio.). Hier verzeichnete der Konzern in allen
Segmenten Zuwächse, wobei das Wachstum im Segment Digitale Medien am
stärksten ausfiel.
Segment Digitale Medien erstmals mit größtem Umsatzbeitrag
Das Segment Digitale Medien setzte mit einem kräftigen Umsatzplus
von 22,0 Prozent auf EUR 1.174,2 Mio. (Vj.: EUR 962,1 Mio.) sein
dynamisches Wachstum fort und lieferte erstmals den größten
Umsatzbeitrag im Konzern. Dies war sowohl auf Konsolidierungseffekte
als auch auf ein zweistelliges organisches Wachstum zurückzuführen.
Der größte Umsatzanteil entfiel auf die Werbeerlöse, die mit EUR
992,0 Mio. um 25,4 Prozent über dem Vorjahreswert (EUR 791,2 Mio.)
lagen. Mit einer EBITDA-Rendite von 20,7 Prozent (Vj.: 16,4 Prozent)
steigerten die Digitalen Medien zudem ihre Ertragskraft deutlich. Das
EBITDA verbesserte sich um 53,6 Prozent von EUR 158,1 Mio. auf EUR
242,9 Mio.
Journalistische Portale & andere digitale Medien - die erste der
drei Säulen des Segments Digitale Medien - umfasst zum einen die
markengebundenen Portale, wie z. B. BILD.de, DIE WELT Online,
aufeminin.com und azet.sk, und zum anderen digitale Geschäftsmodelle,
wie z. B. idealo, kaufDA und Smarthouse. Der Umsatz der Säule erhöhte
sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 27,8 Prozent auf EUR 387,4 Mio.
(Vj.: EUR 303,1 Mio.). Das EBITDA stieg im gleichen Zeitraum um 27,6
Prozent auf EUR 90,2 Mio. (Vj.: EUR 70,7 Mio.). Die EBITDA-Rendite
dieser Säule betrug unverändert zum Vorjahr 23,3 Prozent.
Die zweite Säule Performance Marketing umfasst die Aktivitäten der
Zanox-Gruppe, dem führenden Netzwerk für performancebasiertes
Online-Marketing in Europa. Sie steigerte den Umsatz um 4,4 Prozent
auf EUR 456,6 Mio. (Vj.: EUR 437,2 Mio.). Das EBITDA belief sich auf
EUR 28,0 Mio. und blieb damit leicht hinter dem Vorjahreswert von EUR
28,7 Mio. zurück. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem
Investitionen in die Weiterentwicklung der Gruppe. Die EBITDA-Rendite
dieser Säule betrug 6,1 Prozent (Vj.: 6,6 Prozent).
Die dritte Säule Axel Springer Digital Classifieds, in der die
Rubrikenportale SeLoger, Immonet, Immoweb.be, StepStone, Totaljobs
und meinestadt.de zusammengefasst sind, entwickelte sich im
Geschäftsjahr 2012 besonders erfreulich. Ihr Umsatz legte um 48,9
Prozent auf EUR 330,2 Mio. (Vj.: EUR 221,8 Mio.) zu. Dabei konnten
die Rubrikenportale ihr EBITDA von EUR 68,0 Mio. auf EUR 136,3 Mio.
verdoppeln. Auch die EBITDA-Rendite verbesserte sich deutlich von
30,7 Prozent auf 41,3 Prozent.
Das Segment Zeitungen National hielt die EBITDA-Rendite im
vergangenen Geschäftsjahr mit 22,7 Prozent weiterhin auf einem hohen
Niveau (Vj.: 24,3 Prozent). Aufgrund rückläufiger Vertriebs- und
Werbeerlöse verringerte sich der Umsatz der inländischen Zeitungen um
3,3 Prozent auf EUR 1.126,1 Mio. (Vj.: EUR 1.164,9 Mio.). Während die
Vertriebserlöse mit EUR 599,9 Mio. (VJ.: EUR 617,6 Mio) aufgrund von
Auflagenrückgängen um 2,9 Prozent unter dem Vorjahreswert lagen,
gaben die Werbeerlöse mit EUR 492,5 Mio. (Vj.: EUR 515,0 Mio.) um 4,4
Prozent nach. Das EBITDA des Segments verminderte sich, aufgrund von
Erlösrückgängen auch bedingt durch höhere
Restrukturierungsaufwendungen, von EUR 282,7 Mio. auf EUR 256,1 Mio.
Das Segment Zeitschriften National erzielte eine anhaltend hohe
EBITDA-Rendite von 20,7 Prozent (Vj.: 22,0 Prozent). Der Umsatz des
Segments verringerte sich um 3,9 Prozent auf EUR 450,1 Mio. (Vj.: EUR
468,1 Mio.). Bedingt durch rückläufige Auflagenzahlen gingen die
Vertriebserlöse der Zeitschriften um 2,9 Prozent auf EUR 306,7 Mio.
(VJ.: EUR 315,8 Mio.) zurück. Da positive Effekte bei den
Sportzeitschriften Rückgänge bei anderen Titeln nicht kompensieren
konnten, lagen die Werbeerlöse mit EUR 119,1 Mio. (VJ.: EUR 128,4
Mio.) um 7,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das EBITDA des Segments
belief sich auf EUR 93,3 Mio. (Vj.: EUR 103,2 Mio.), wozu im
Wesentlichen höhere Restrukturierungsaufwendungen beitrugen.
Die Entwicklung im Segment Print International wurde im
Geschäftsjahr 2012 durch die anhaltend schwierigen
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere in Osteuropa
geprägt. Der Segmentumsatz verminderte sich um 6,9 Prozent auf EUR
440,8 Mio. (Vj.: EUR 473,5 Mio.). Bereinigt um Konsolidierungs- und
Währungseffekte reduzierte sich dieser Erlösrückgang auf 5,5 Prozent.
Die Vertriebserlöse gingen um 5,6 Prozent, bereinigt um
Konsolidierungs- und Währungseffekte um 4,0 Prozent zurück. Mit 10,3
Prozent - bereinigt 9,2 Prozent - fiel der Rückgang bei den
Werbeerlösen deutlich stärker aus. Die internationalen Printmedien
erwirtschafteten ein EBITDA von EUR 65,0 Mio. (Vj.: EUR 73,8 Mio.).
Die EBITDA-Rendite verminderte sich leicht von 15,6 Prozent auf 14,7
Prozent.
Der Umsatz im Segment Services/Holding erhöhte sich um 2,5 Prozent
auf EUR 119,1 Mio. (Vj.: EUR 116,2 Mio.), während sich das EBITDA auf
EUR -29,3 Mio. (Vj.: EUR -24,4 Mio.) belief. Dies ist vor allem auf
Belastungen aus der Bewertung der aktienbasierten Vergütungsprogramme
zurückzuführen, denen ein positiver Effekt aus Erträgen aus der
Kirch-Insolvenz gegenüber stand.
Frei verfügbarer Cashflow um 30,8 Prozent erhöht
Der frei verfügbare Cashflow legte im Geschäftsjahr 2012 um 30,8
Prozent auf EUR 384,4 Mio. (Vj.: EUR 293,9 Mio.) zu. Die
Nettoverschuldung reduzierte sich von EUR 472,8 Mio. am Jahresende
2011 auf EUR 449,6 Mio. zum 31. Dezember 2012. Nach der erfolgreichen
Platzierung eines Schuldscheindarlehens im zweiten Quartal schloss
der Konzern im September 2012 eine neue Kreditlinie in Höhe von EUR
900,0 Mio. zur Refinanzierung einer auslaufenden Kreditlinie ab. Axel
Springer ist damit sehr gut aufgestellt, um die digitale
Transformation des Unternehmens weiter dynamisch voranzutreiben. Die
Eigenkapitalquote blieb mit 46,9 Prozent zum 31. Dezember 2012 auf
hohem Niveau (Vj.: 46,1 Prozent). Die durchschnittliche Zahl der
Mitarbeiter erhöhte sich, insbesondere durch die Integration neu
erworbener Gesellschaften, von 12.885 im Vorjahr auf 13.651.
Diese Presseinformation (auch in englischer Sprache), die
Konzern-Kennzahlen sowie der Geschäftsbericht 2012 sind unter
www.axelspringer.de/bilanz12 abrufbar.
Pressekontakt:
Edda Fels
Tel: + 49 (0) 30 25 91-7 76 00
edda.fels@axelspringer.de
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