Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 7. März die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Firma Windreich
Geschrieben am 06-03-2013 |
Bremen (ots) - Das musste kommen. Überrascht hat höchstens noch
der Zeitpunkt. Eigentlich hätte man schon viel früher mit dem
Staatsanwalt rechnen können. In der Branche erzählte man sich längst
Geschichten von Handgreiflichkeiten auf süddeutschen
Autobahnraststätten, wo aufgebrachte Anleger lautstark ihre Einlagen
zurückforderten, von überraschten Windreich-Mitarbeitern, die dort
nichts ahnend ihre Firmenautos betankten. Unterdessen posaunte Willi
Balz noch eine glamouröse Personalie seiner Ich-AG nach der nächsten
in die Welt. Zuletzt die Bestellung der Ex-TV-Talkerin Sabine
Christiansen zur stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden -
zuständig für Kommunikation. Die hat jetzt ein Problem. Lautstark war
der Laden immer schon, aber Transparenz eigentlich nie die wirkliche
Stärke von Windreich. Beziehungsweise von Will Balz, der als
Alleinaktionär das württembergische Windkraft-Unternehmen seit jeher
dominiert hat. Der zahnlose Aufsichtsrat rekrutierte sich einst
vorwiegend aus abgehalfterter Politprominenz, mittlerweile ist der
stetige Wechsel die Konstante. Alles in allem ein schillerndes
Gemisch, das bei einigermaßen vernünftigen Anleger die Alarmglocken
schrillen lassen sollte. Seit Monaten bombardierte Willi Balz die
Medien mit einer Erfolgsmeldung nach der anderen. Mitteilungen von
eindeutigem Kaliber: Erfolg, Erfolg, Erfolg - Windreich schafft es,
trotz aller Schwierigkeiten in der Offshore-Windkraft
Milliarden-Finanzierungen unter Dach und Fach zu bringen, Windreich
ist größter Offshore-Projektierer in der deutschen Nordsee, Windreich
ist als einziger Entwickler voll im Zeitplan - und so weiter. Jedem
halbwegs nüchtern abwägenden Geldanleger hätte spätestens jetzt ein
Licht aufgehen müssen. Auch die Palette der Vorwürfe der
Staatsanwaltschaft passt perfekt ins Bild. Sie umfasst alles, was man
bei halbseidenen Anlageprodukten befürchten kann. Dass nun die
ohnehin schon schwer gebeutelte Offshore-Branche als Ganzes einen
neuerlichen Imageverlust erleiden wird, macht es der Energiewende
nicht leichter. Wen wundert es, wenn sich seriöse Großinvestoren bei
der grassierenden Zockermentalität nicht trauen? Es besteht das
Risiko, dass bald nicht nur die Anlegermillionen futsch sind, sondern
die Offshore-Windkraft endgültig auf dem Spiel steht - und damit ein
Eckpfeiler der Energiewende.
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Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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