(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Bundesparteitag der FDP Fenster auf ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 10-03-2013

Bielefeld (ots) - Wie stark die Angst um die eigene Existenz in
der FDP grassiert hat, verdeutlicht der 64. Bundesparteitag in
Berlin. Vermutlich muss man erst ganz am Boden liegen, bevor die
Einsicht wächst, dass ein schlichtes "Weiter so" der sichere Weg ins
parteipolitische Aus bedeutet. Nein, die FDP ist nicht tot. Sie will
sich sogar ändern. Der Vorsitzende Philipp Rösler hat mit seiner Rede
ein Fenster zum wirklichen Leben geöffnet. Nicht mehr staubtrockene
Phrasen aus dem Volkswirtschaftsseminar oder kalter
Marktradikalismus: Dass sich ein FDP-Chef über die unzureichenden
Kita-Öffnungszeiten Gedanken macht, ist ein Fortschritt. Auch, dass
sich der Vorsitzende für Lohnuntergrenzen einsetzt. Das ruft
innerhalb der Partei die Traditionstruppen auf den Plan, die nun
befürchten, dass hier liberales Tafelsilber verscherbelt wird. Diese
programmatische Auseinandersetzung bleibt der FDP nicht erspart. Gut,
wenn die Spitze mit klarer Haltung in die Schlacht zieht. Rösler weiß
auch, dass die Union derzeit weite Räume für die Liberalen aufmacht.
Vorurteilsbeladen oder tolerant heißt die Alternative. Ob
Gleichstellung der Homo-Ehe oder doppelte Staatsbürgerschaft: Die FDP
hat Felder definiert, wo sie CDU und CSU treiben und ganz schön
verstaubt aussehen lassen kann. Rainer Brüderle wird sich weiter als
"Mister Mittelstand" um die wirtschaftspolitischen Grundüberzeugungen
der Partei kümmern. Vor allem aber bekennt er sich zum Tandem mit
Rösler und zur Geschlossenheit. Dabei war es Brüderle, der Leuten wie
Rösler ("Säuselliberalismus") oft genug Knüppel zwischen die Beine
geworfen hat. Wenn die führenden Liberalen nun tatsächlich
miteinander statt gegeneinander arbeiten, wäre die FDP kaum
wiederzuerkennen. Zweifel dürfen aber erlaubt sein, ob der
Individualistenklub FDP das Mannschaftsspiel überhaupt noch
beherrscht.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

451655

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Soziales/Reformen/Arbeitsmarkt/SPD Osnabrück (ots) - 2020 nicht in Sicht Inzwischen ist klar, wie wegweisend die Agenda 2010 war - Gerhard Schröders Meisterwerk, das ihn die Macht kostete und die SPD zerriss. Zum zehnten Jahrestag stellen sich führende Sozialdemokraten nun demonstrativ hinter die Reformen von Arbeitsmarkt und Rente. Aus Überzeugung machen sie es nicht. Denn hätten die Genossen verinnerlicht, was die Agenda bedeutet, würden sie im Alltag anders handeln. Gerede über Ausnahmen bei der Rente mit 67 wäre dann tabu. Ebenso, alle möglichen Gruppen mit mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Tunesien Regierung Osnabrück (ots) - Zeichen der Hoffnung Aufatmen in Tunesien: Nach einem Vakuum ohne Regierung tritt das neue Kabinett um Ali Larayedh an, das Geburtsland des Arabischen Frühlings in eine bessere Zukunft zu führen. Der ganz große Neuanfang ist es zwar nicht, schließlich sind die Koalitionspartner dieselben wie in der Regierung des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Hamadi Jebali. Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung, dass die islamistische Ennahda-Partei aus Fehlern gelernt hat. Immerhin hat sie wichtige Ressorts wie Inneres, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Tarife/Öffentlicher Dienst Osnabrück (ots) - Signalwirkung auch für andere Branchen Der erste Tarifabschluss des Jahres - er hat Signalwirkung auch für andere Branchen. Die Wirtschaft boomt, die Steuereinnahmen sprudeln. Deshalb ist es nur fair, dass die 800 000 Beschäftigten der Länder vom Aufschwung profitieren. 5,6 Prozent mehr Lohn, verteilt auf zwei Jahre, ist ein maßvoller Tarifabschluss, mit dem reiche Länder wie Bayern und Baden-Württemberg leben können. Dagegen müssen finanzschwächere Länder die Herausforderung meistern, die Mehrausgaben trotz mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Parteien/FDP/Parteitag Osnabrück (ots) - Etwa Frieden bei der FDP? Etwa Frieden bei der FDP? Nicht Meucheln, nicht Heucheln? Die Liberalen sind offenbar fest entschlossen, anständig miteinander umzugehen. Ihren angefeindeten Parteichef Philipp Rösler stärken sie auf dem Bundesparteitag mit achtbaren 86 Prozent bei der Vorstandswahl. Den aggressivsten Mobber Dirk Niebel werfen sie mit Karacho aus dem Führungszirkel. Dafür darf dort Querulant Wolfgang Kubicki mitmischen, er lästert demnächst also unter Kontrolle. Die letzten Intriganten haben verstanden: mehr...

  • Das Erste, Montag, 11. März 2013, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Andrea Nahles, Generalsekretärin der SPD, Thema: Parteiprogramm 8.05 Uhr, Gerda Hasselfeldt, 1. Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Thema: Homo-Ehe Pressekontakt: WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht