WAZ: Vorrang für das Recht auf Schutz. Kommentar von Frank Preuß
Geschrieben am 13-03-2013 |
Essen (ots) - Wenn ein Häftling beim Freigang gewalttätig wird,
kramt der Justizminister sofort die Statistik hervor; was bleibt ihm
auch übrig: Es ist die ganz große Ausnahme. Das stimmt natürlich,
aber damit kann man Opfer nicht vertrösten. Zahlenwerk ist für jene,
die von diesen großen Ausnahmen betroffen sind, nichts als
theoretischer Brei. Sie haben ein Recht auf Schutz. Der Fall des
flüchtigen Häftlings aus Werl, der unter dringendem Verdacht steht,
in Hamburg rückfällig geworden zu sein, zeigt das Dilemma des
Strafvollzugs. Die menschliche Justiz eines aufgeklärten Landes muss
natürlich auch einem verurteilten Mörder die Chance geben, nach einer
verbüßten Strafe in die Gesellschaft zurückzufinden. Aber weil sie
sich dabei auf Gutachterprognosen verlassen muss, sind Irrtümer nie
auszuschließen. Gerade weil dieses Restrisiko besteht, müssen die
Maßstäbe für Freigänge in der Praxis strengstmöglich angelegt werden.
Das ist in diesem Fall womöglich nicht so gewesen - der Mann war
immer noch drogensüchtig - und wäre damit fahrlässig. Fahrlässigkeit
jedoch darf sich die Justiz nie erlauben. Sie kostet das Vertrauen
der Menschen in den Staat. Und das ist die wichtigste Währung in
einer Demokratie.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
452472
weitere Artikel:
- Malteser begrüßen Papst Franziskus I./
Name ist grandiose Botschaft - für die Armen Köln (ots) - Dr. Constantin von Brandenstein-Zeppelin,
ehrenamtlicher Präsident des Malteser Hilfsdienstes, zur Wahl des
neuen Oberhauptes der katholischen Kirche: "Von Herzen begrüßen die
Malteser Papst Franziskus I.! Wir wünschen ihm von Herzen Gottes
reichen Segen für sein Pontifikat und sind selbstverständlich auch
für ihn die 'päpstliche Sanitätsgarde' wo immer er die Malteser
braucht." Die Malteser hoffen, dass er genauso wie sein Vorgänger,
der Glauben und Vernunft in den Mittelpunkt stellte, die wichtigen
Themen der heutigen mehr...
- Fischbach/Flachsbarth: Wir wünschen Papst Franziskus Gottes Segen Berlin (ots) - Das Konklave hat am heutigen Mittwoch Jorge Mario
Kardinal Bergoglio zum Nachfolger von Papst Benedikt XVI. gewählt.
Dazu erklären die stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB und die Beauftragte
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und
Religionsgemeinschaften Dr. Maria Flachsbarth MdB:
"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wünscht Papst Franziskus Gottes
Segen.
Mit der Wahl zum Papst wurde Kardinal Bergoglio die Verantwortung
für die Zukunft der katholischen Kirche mehr...
- Rheinische Post: Salafisten gestoppt Düsseldorf (ots) - Kommentar von Gerhard Voogt
Die Polizei hat in Leverkusen zwei Salafisten festgenommen, die
offenbar einen Mordanschlag auf einen führenden Politiker der
rechtsextremistischen Partei "Pro NRW" verüben wollten. Wie bei der
"Sauerland-Gruppe", die ein Bombenattentat in NRW geplant hatte,
waren die Verdächtigen ins Visier der Ermittler geraten und konnten
rechtzeitig gestoppt werden. Der Fall beweist, dass Polizei und
Staatsschutz äußerst wachsam sind. Die jungen Männer, die in den
Fußgängerzonen oft freundlich mehr...
- RNZ: Eine mutige Wahl Heidelberg (ots) - Wir haben einen Papst - und seine Wahl ist eine
ziemliche Überraschung. Jorge Bergoglio ist aus römischer Kuriensicht
etwas zu liberal, aus kirchenreformatorischer Sicht etwas zu alt und
aus weltlicher Sicht stellt die Wahl eines Latinos zum Papst eine
Sensation dar. Einer, der die Armut ebenso bekämpft wie die
Korruption, der sich mit der argentinischen Herrschaftsdynastie von
Nestor und Christina Kirchner anlegte, einer, der Limousine und
Chauffeur gegen die U-Bahn von Buenos Aires eintauschte. Mit so einem
hatte mehr...
- Rheinische Post: Der etwas andere Papst ist Chance für die Kirche Düsseldorf (ots) - Kommentar von Sven Gösmann
Kirchenkrise? Glaubenszweifel? Entmystifizierung des Papstamtes?
Von wegen. Zigtausende auf dem Petersplatz in Rom, Milliarden
Christen, Kirchenkritiker, Atheisten, Heiden, Agnostiker vor den
Fernsehern warteten gestern um kurz nach 20 Uhr gebannt auf den Namen
des neuen Papstes. Fasziniert, bewegt und voller Erwartung, was der
neue Mann auf dem Stuhl Petri bringen wird. Einst der Bischof von
Rom, ist er heute der Bischof der Welt. Oder um es mit Franziskus I.
zu sagen: ein "Papst mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|