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NABU zieht positive Bilanz zum Abschluss der 16. CITES-Konferenz in Bangkok: Besserer Schutz für Haie, Mantarochen und Manati

Geschrieben am 14-03-2013

Bangkok (ots) - Die 16. CITES-Konferenz zum Washingtoner
Artenschutz-Übereinkommen ist am heutigen Donnerstag in Bangkok mit
einer kleinen Sensation zu Ende gegangen. Der bessere Schutz für fünf
stark befischte Haiarten und zwei Mantaarten wurde im Plenum
bestätigt - trotz des Versuches einiger Länder, diese Entscheidung
noch einmal zu kippen. Für den Weißspitzen-Hochseehai, drei
Hammerhaiarten, den Heringshai und zwei Mantaarten wird es künftig
strenge, internationale Handelskontrollen geben.

"Dass so viele CITES-Mitglieder hier zusammengestanden sind zum
Schutz von Hai und Manta ist unglaublich. Sie haben damit den
Wirtschaftsinteressen der vornehmlich asiatischen Länder die Rote
Karte gezeigt und den Artenschutz gestärkt", freute sich
NABU-Artenschutzexpertin Claudia Praxmayer. Auf den vergangenen drei
CITES-Konferenzen konnten asiatische Großdelegationen erfolgreich die
Listung einiger wertvoller und gefährdeten Fischarten verhindern -
darunter Haie und der Blaue Thun. "Vielleicht wollten einige
Delegationen der Plünderung der Meere einfach nicht mehr länger
zusehen. Das wäre eine unglaubliche Trendwende", so Praxmayer weiter.

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des CITES-Abkommens können
sich noch ein paar mehr Arten über eine bessere Zukunft freuen: Der
afrikanische Manati wird künftig in aller Ruhe Wasserpflanzen
abgrasen können. Dank Anhang I Listung darf diese Seekuhart nicht
mehr international gehandelt werden. Auch 50 Schildkröten-Arten sind
ab jetzt besser vor der Bedrohung durch den internationalen Handel
geschützt. Für 20 besonders gefährdete Arten wurde sogar ein
internationaler Handelsstopp verhängt. Die Grüngeckos, begehrt vor
allem bei Reptilienliebhabern in der EU, waren bisher nur in ihrer
Heimat Neuseeland streng geschützt. Bis zu 2.000 Euro kann ein
Exemplar im Handel erzielen. Immer wieder werden Schmuggler erwischt,
die versuchen, die Tiere im Gepäck oder sogar in der Kleidung aus dem
Land zu bringen. Haben sie erst einmal Neuseeland verlassen,
interessiert sich niemand dafür, woher sie ursprünglich kommen -
bisher. Jetzt haben die CITES-Mitglieder beschlossen, den
internationalen Handel mit diesen Arten streng zu regulieren.

Aber es gibt nicht nur Gewinner in Bangkok: Dem Eisbären wurde
ein besserer Schutz unter CITES verwehrt. Kanada handelt als einziges
Land weltweit immer noch international mit Eisbärprodukten. Die USA
hatte versucht, das mit einer Anhang-I-Listung zu unterbinden, denn
nach dem Klimawandel ist der internationale Handel eine der größten
Bedrohungen für die weißen Bären. Der Listungsantrag scheiterte, wie
auch schon auf der 15. CITES-Konferenz in Doha/Katar. Ein echter
Wermutstropfen - CITES hätte hier das Vorsorgeprinzip walten lassen
müssen. Der dramatische Anstieg der Wilderei von Elefanten ist
ebenfalls ein Grund zur Sorge. Jetzt schlagen sogar die Vereinten
Nationen Alarm: 2011 wurden doppelt so viele Elefanten wie noch vor
zehn Jahren getötet und drei Mal so viel Elfenbein konfisziert.
Allein in Afrika fielen 2011 25.000 Elefanten Wilderern zum Opfer,
hieß es in einem Bericht, den die UNEP (das UN-Umweltprogramm) im
Rahmen der CITES-Konferenz vorgestellt hatte.

"Natürlich haben wir ein paar Rückschläge, wie beispielsweise den
gescheiterten Eisbären-Antrag, hinnehmen müssen und sehen mit Sorge
die Entwicklung der Elefanten-Wilderei. Aber alles in allem ist das
trotzdem eine der erfolgreicheren CITES-Konferenzen, die wir bisher
erlebt haben. Zum 40-jährigen Jubiläum präsentiert sich das
Washingtoner Artenschutzübereinkommen in Hochform", bilanzierte Heike
Finke, NABU-Präsidiums-Mitglied und Artenschutz-Expertin.

Fotos von Haien und Manatis finden Sie zum kostenfreien Andruck
unter: www.NABU.de/presse/fotos/#haie und
www.NABU.de/presse/fotos/#manati

Im Internet zu finden unter www.NABU.de/cites

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
Heike Finke, NABU-Präsidiumsmitglied und Expertin für internationalen
Artenschutz, mobil 0179-1102513, Heike.Finke@NABU.de

Claudia Praxmayer (vor Ort in Bangkok)
BAG Internationaler Artenschutz
mobil 0049-172-6166441,, Claudia.Praxmayer@NABU.de


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