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Rabattvertragsausschreibung der Deutschen BKK lässt Augenmaß vermissen

Geschrieben am 14-03-2013

Berlin (ots) - Die Deutsche BKK hat Anfang März neue
Generika-Rabattverträge ausgeschrieben. Unter den ausgeschriebenen
Wirkstoffen befinden sich auch das Antipsychotikum Ziprasidon und der
Protonenpumpenhemmer Rabeprazol.

Beide Wirkstoffe waren nur wenige Tage vor der Ausschreibung aus
dem Patent gelaufen.

"Es ist unverständlich, wenn Wirkstoffe bereits dann
ausgeschrieben werden, wenn es noch nicht einmal eine Handvoll
Wettbewerber gibt", kommentiert Bork Bretthauer, Geschäftsführer von
Pro Generika, die aktuelle Ausschreibung. Gerade hat die renommierte
London School of Economics für die EU-Kommission herausgearbeitet,
dass frühe Ausschreibungen nach dem Patentablauf als
Markteintrittsbarrieren für Unternehmen fungieren.

"Nachhaltiger Generikawettbewerb braucht Zeit, um sich zu
entwickeln. Je früher nach dem Patentablauf Rabattverträge
ausgeschrieben werden, umso weniger Raum bleibt für die Entwicklung
einer robusten Vielfalt auf der Anbieterseite. Diese Vielfalt auf der
Anbieterseite ist jedoch essenzielle Grundlage für den
Preiswettbewerb im Generikamarkt. Anbietervielfalt ist darüber hinaus
Grundlage für die Gewährleistung von Lieferfähigkeit von
Arzneimitteln und damit letztlich auch die Versorgungssicherheit",
so Bretthauer.

Noch unverständlicher ist die Ausschreibung der BKK mit Blick auf
die Verordnungszahlen der Krankenkasse für den Wirkstoff Rabeprazol:
Im gesamten Jahr 2012 wurden zu Lasten der Deutschen BKK 284
ärztliche Verordnungen ausgestellt. Diese hatten ein Umsatzvolumen
von nicht einmal 12.000 Euro zu Herstellerabgabepreisen. "Allein der
Ausschreibungs- und Verwaltungsaufwand auf Seiten der Krankenkasse
und der Unternehmen dürfte diese Jahresausgaben der Deutschen BKK bei
weitem überschreiten. Gäbe es eine Kosten-Nutzenanalyse für
Rabattverträge, so dürfte diese Ausschreibung klar durchfallen", so
Bretthauer abschließend.



Pressekontakt:
Bork Bretthauer, Geschäftsführer, Tel.: (030) 81 61 60 9-0,
info@progenerika.de, www.progenerika.de

Folgen Sie uns auf Twitter unter http://twitter.com/progenerika


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