Börsen-Zeitung: Unter Renditedruck, Kommentar zu den Eckdaten des Jahres 2012 von BMW, von Stefan Kroneck.
Geschrieben am 14-03-2013 |
Frankfurt (ots) - Die Rekordzahlen von BMW können nicht darüber
hinwegtäuschen, dass der Margendruck auf die deutschen Hersteller von
Auto-Edelmarken zunimmt. Bei den Umsatzrenditen mussten BMW, Audi und
Mercedes-Benz Cars 2012 Federn lassen. Das ist nicht nur das Resultat
gestiegener Vorleistungen für neue Modelle und Antriebstechnologien,
sondern auch eine Folge der Rezession in vielen westeuropäischen
Ländern.
Der durchschnittliche Betriebsgewinn pro verkauftem Fahrzeug ist
bei dem deutschen Trio gesunken. BMW büßte im vorigen Jahr 8% auf
4132 Euro ein. Bei Audi schrumpfte diese Finanzkennziffer um 10% auf
3698 Euro. Schlusslicht war die Daimler-Autosparte mit 3023 Euro -
ein Einbruch von nahezu 20%.
Der Wirtschaftsabschwung in Spanien und Italien sowie die
Konjunkturflaute in Frankreich und Großbritannien machen sich
zunehmend in den Erfolgsrechnungen der drei deutschen Hersteller
bemerkbar; der Kampf um Marktanteile wird härter. Rabattschlachten
sind die Folge. Dieser Entwicklung können sich die Konzerne aus
München, Ingolstadt und Stuttgart nicht mehr entziehen. Um ihre
Positionen in den betroffenen Ländern zu verteidigen, müssen auch sie
ihre Preise drosseln, um das Geschäft anzukurbeln. Vor diesem
Hintergrund haben Audi-Chef Rupert Stadler und BMW-Chef Norbert
Reithofer den westeuropäischen Markt auch 2013 und 2014 längst
abgeschrieben.
Der Wettstreit um die Vorherrschaft bei Oberklassewagen wird nicht
auf dem Alten Kontinent entschieden, sondern in den aufstrebenden
Schwellenländern und Nordamerika. Das führt unweigerlich dazu, dass
BMW, Audi und Daimler immer stärker ihre Anstrengungen auf China und
die USA ausrichten, um die Misere in Westeuropa zu kompensieren. Dies
sorgt aber auch dort für Margendruck.
In Gegensatz zu den ums nackte Überleben kämpfenden
Volumenherstellern aus dem europäischen Ausland wie PSA Peugeot
Citroën, Renault und Fiat können sich die deutschen
Vorzeigeunternehmen diese Strategie leisten, setzten sie doch
rechtzeitig auf eine breit angelegte Expansion, statt auf gesättigte
Heimatmärkte zu vertrauen. Mit dieser weltweiten Aufstellung können
zwar externe Schocks besser abgefedert werden, diese Strategie birgt
aber auch Risiken. Die Gefahr für BMW, Audi und Daimler steigt, ihre
Wachstumshoffnungen zu sehr auf China und die USA auszurichten. Das
Trio wird damit anfälliger für Konjunkturrückschläge in beiden
Ländern.
(Börsen-Zeitung, 15.3.2013)
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
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