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NDR Info exklusiv: Psychiatrie Wunstorf - neue Vorwürfe wegen menschenunwürdiger Behandlung

Geschrieben am 17-03-2013

Hamburg (ots) - Die Missstände in der Psychiatrie-Klinik in
Wunstorf bei Hannover sind möglicherweise größer als bislang bekannt.
In einem Fall, der dem Radioprogramm NDR Info vorliegt, wirft der
Angehörige eines früheren Patienten der Klinik vor, seinen Vater
menschenunwürdig behandelt zu haben. Der Mann war im Herbst 2012 in
Wunstorf mit der Diagnose Alzheimer eingeliefert worden. Laut
Krankenakte wurde er in einem Bett in einem Gemeinschaftsraum
festgebunden, in dem ständig das Neonlicht brannte. Den Angehörigen
zufolge gab es für die Fixierung keine richterliche Anordnung. Diese
wäre allerdings eine rechtliche Voraussetzung dafür gewesen.

Außerdem seien die Angehörigen nicht informiert worden. Entgegen
der Vorgaben der niedersächsischen Landesregierung gab es zudem keine
Sitzwache am Bett. "Da war kein Mensch weit und breit", berichtet der
Sohn des Mannes. "Mein Vater hat das alles mitbekommen. Er war mit
riesigen Gurten fixiert." In der Akte des Patienten ist lediglich von
"Sichtkontakt" die Rede. Der Mann ist Ende 2012 verstorben.

Die Psychiatrie in Wunstorf war zuletzt in die Kritik geraten,
nachdem eine Kontrollkommission im Januar eine unwürdige
Unterbringung von Patienten festgestellt hatte. Die Mitglieder der
Kommission hatten ähnliche Bedingungen angeprangert wie die
Angehörigen des Patienten, über den NDR Info jetzt berichtet. Die
Klinikleitung hatte die Vorwürfe der Kommission zurückgewiesen.
Gegenüber NDR Info wollte ein Kliniksprecher auf den konkreten Fall
nicht eingehen. Es sei aber generell möglich, dass einzelne Patienten
in einem Tagesraum überwacht worden seien.

Experten gehen davon aus, dass viele psychiatrische Kliniken
derzeit überbelegt sind. So sagte Andreas Landmann, Vorsitzender der
niedersächsischen Kontrollkommission, NDR Info: "Die Zahl der
Patienten nimmt zu, die personelle Ausstattung ist dieser Zunahme
aber nicht gefolgt." Nach Informationen von NDR Info sind auch die
niedersächsischen Kliniken in Langenhagen, Sehnde und die Psychiatrie
der Medizinischen Hochschule Hannover häufig überbelegt.

Rückfragen bitte an NDR Info, Kathrin Drehkopf, 040/4156-3487 oder
-3920.

17. März 2013



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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