Freie Ärzteschaft: Rote Karte für Kassenärztliche Vereinigungen und Krankenkassen - Praxisärzte üben scharfe Kritik an den Rahmenbedingungen für die haus- und fachärztliche Versorgung
Geschrieben am 19-03-2013 |
Essen (ots) - Überregulierung, Strafzahlungen für verordnete
Medikamente, Einschränkung ärztlicher Therapiefreiheit,
Fremdbestimmung durch die Krankenkassen sowie das Fehlen von
kalkulierbaren und angemessenen Preisen für die qualifizierten Haus-
und Facharztleistungen. "Diese Betroffenheit offenbart schonungslos
die Verärgerung der Leistungsträger im deutschen Gesundheitswesen",
fasst Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft e.V., die
Ergebnisse der Freitextanalyse zur Infas-Umfrage der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung zusammen.
"Bereits in der ersten Auswertung hatten 90% der Vertragsärzte ein
'weiter so' abgelehnt", so Dietrich, "nun bekräftigen und
konkretisieren 20.000 Vertragsärzte auch in den Freitexten zur
Umfrage ihre Kritik".
Ärzte fühlen sich "von den Krankenkassen mittlerweile
drangsaliert", kritisieren eine "penetrante" und "aggressive"
Einmischung in die Behandlung der Patienten und empfinden es als
anmaßend, dass die Krankenkassen versuchen, "ohne fundierte
Kenntnisse die Behandlungssteuerung zu übernehmen". Anderseits
offenbaren die Ergebnisse eine fundamentale Kritik an den
Kassenärztlichen Vereinigungen selbst. Deren Körperschaftsstatus wird
"zunehmend als Fessel" empfunden, die Pauschalierung sei
"leistungsfeindlich", die Honorierung ärztlicher Leistungen
"ungerecht", die Mengensteuerung wird als "Motivationskiller"
beschrieben.
"In schonungsloser Offenheit kritisieren die Praxisärzte die
fortschreitenden Defizite in der ambulanten Gesundheitsversorgung",
sieht sich der Bundesvorstand der Freien Ärzteschaft e.V. in seiner
langjährigen Systemkritik bestätigt.
"Der Nachwuchsmangel ist letztlich nur die Konsequenz dieser
Strangulierung ärztlicher Berufsausübung in den Haus- und
Facharztpraxen. Etliche Facharztgruppen stellten zuletzt fest, dass
sie in ihren Praxen mit Dumping-Pauschalen zwischen 13 und 23 Euro
für 3 Monate die Sicherstellung der Patientenversorgung nicht mehr
gewährleisten können. Das Patientenrechtegesetz ist vor diesem
Hintergrund das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben ist",
erläutert der FÄ-Vorstand weiter.
"Die Bürgerversicherung bedroht die ambulante Versorgung
zusätzlich, weil in diesem Fall Finanzmittel wegfallen, die für die
Aufrechterhaltung der Restversorgung absolut unverzichtbar sind.
Darauf haben zuletzt selbst gesetzliche Krankenkassen hingewiesen".
Nur in einem direkten Vertragsverhältnis mit dem Patienten mit
sozial ausgewogener Selbstbeteiligung auf der Grundlage einer
transparenten Gebührenordnung kann nach Ansicht der Freien
Ärzteschaft eine unabhängige, vertrauensvolle, qualitativ hochwertige
und zuwendungsorientierte Patientenversorgung vor Ort gewährleistet
werden.
Pressekontakt:
Freie Ärzteschaft e.V.
Kontakt: Wieland Dietrich, Tel. 0173 5370708 Dr. Susanne Blessing,
Tel. 0151 40004541
Büro und V.i.S.d.P: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstrasse 10, 45144 Essen - Tel.: 0173 5370708
Mail: mail@freie-aerzteschaft.de Essen, 18.03.2013
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