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Deutsche Versicherer wollen verstärkt in Energiewende investieren - dafür muss regulatorischer Rahmen geschaffen werden

Geschrieben am 20-03-2013

Berlin (ots) - Die deutsche Versicherungswirtschaft will unter
geeigneten Rahmenbedingungen ihr finanzielles Engagement in
Erneuerbare Energien und Infrastrukturprojekte deutlich ausweiten.
"Langfristiges Versicherungsgeschäft und Investitionen in ökologisch
und ökonomisch nachhaltige Energie- und Infrastrukturprojekte passen
gut zusammen. Damit wir verstärkt in diesem Bereich investieren
können, brauchen wir ein langfristig stabiles und rechtssicheres
Investitionsumfeld", so Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der
Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV). "Dafür sind regulatorische Anpassungen
notwendig. Diese können realisiert werden, ohne die öffentlichen
Haushalte zu belasten."

Der GDV hat in einem aktuellen Positionspapier dazu die
Handlungsfelder zusammengefasst, unter anderem:

- Aufsichtsrechtliche Stabilität und einen verlässlichen
ordnungspolitischen Rahmen gewährleisten: Versicherer sind
langfristige und sicherheitsorientierte Investoren. Langfristig
stabile Rahmenbedingungen und hohe Planungssicherheit sind für
ihre Kapitalanlageentscheidung wesentlich. Auch für
Investitionen in Erneuerbare Energien und Infrastrukturprojekte
benötigen sie ein stabiles Investitionsumfeld; insbesondere
müssen nachträgliche oder rückwirkende Änderungen vermieden
werden.

- Neue Risikoklasse unter Solvency II etablieren: Unter dem
künftigen europäischen Aufsichtsregime Solvency II sollen
Investitionen in Energie- und Infrastrukturprojekte wie
risikoreiche Investitionen in Hedgefonds oder Private Equity
behandelt werden - obwohl sie deutlich sicherer sind. Die
Versicherungswirtschaft fordert für solche Anlagen deshalb eine
eigene adäquate Risikoklasse mit einer deutlich geringeren
Eigenmittelunterlegung.

- Europäische Entflechtungsvorschriften anpassen: Die bestehenden
europäischen Entflechtungsvorschriften sehen eine strikte
Trennung der gleichzeitigen Investition in Energieerzeugung und
-transport vor und begrenzen das potenzielle
Finanzierungsvolumen privater Investoren damit deutlich. Aus
Sicht des GDV könnten und sollten die Entflechtungsvorschriften
entsprechend gelockert werden, ohne dass ihr zentrales Ziel -
die Sicherstellung des Wettbewerbs im Energiemarkt - infrage
gestellt wird.

- Anlagemöglichkeiten für Versicherer sinnvoll erweitern: Die
aktuellen Anlagevorschriften für deutsche Versicherer
berücksichtigen noch nicht die geringen Risiken bestimmter
Infrastrukturinvestitionen. Zudem haben die Versicherer ihr
Risikomanagement in Vorbereitung auf Solvency II in den letzten
Jahren deutlich ausgebaut und professionalisiert. Eine moderate
Erweiterung der Anlagemöglichkeiten wäre bei unveränderter
Sicherheit der Kapitalanlagen möglich und sinnvoll, um
Investitionen in Energie- und Infrastrukturprojekte zu
befördern. Beispielsweise sollten Investitionen in
infrastrukturspezifische Fonds erleichtert werden, um auch
kleinen und mittelgroßen Versicherern ein Engagement in diesem
Bereich zu eröffnen. Das Positionspapier enthält weitere
konkrete Vorschläge für einzelne Anlageklassen.

Das Positionspapier "Zur Verbesserung der Bedingungen für
Investitionen in Infrastruktur und Erneuerbare Energien" ist unter
gdv.de abrufbar: http://ots.de/4sIT7.

Die deutschen Versicherer beteiligen sich an der Energiewende
nicht nur als Investoren, sondern sind auch unverzichtbare
Risikoträger. Sie können Risiken aber nur übernehmen, wenn diese
kalkulierbar bleiben. Konkrete Vorschläge, welche Änderungen schon
bei der Planung neuer Anlagen berücksichtigt werden müssen, hat der
GDV in die Diskussion eingebracht. Ihre Forderungen und ihr Know-how
präsentieren die Versicherer im Rahmen der Hannover-Messe Anfang
April.

Weitere Informationen auf www.gdv.de.

Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/gdv_de



Pressekontakt:
Daniela Röben
Tel.: 030/2020-5181
Mail: d.roeben@gdv.de
Twitter: www.twitter.com/gdv_de


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