Weltwassertag 2013: Wasserversorgung nicht privatisieren
Geschrieben am 21-03-2013 |
Berlin (ots) - Anlässlich des für den 22. März von der UNESCO
ausgerufenen Weltwassertages hat der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) die Bundesregierung aufgefordert, sich gegen
Bestrebungen zu Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung zu
wehren. Noch sei es möglich, die geplante EU-Richtlinie zur
europaweiten Ausschreibung kommunaler Wasserwerke zu stoppen, sagte
der BUND-Wasserexperte Sebastian Schönauer. Geschehe dies nicht,
öffne sich für internationale Wasserkonzerne ein Einfallstor mit
unabsehbaren Konsequenzen. Privatisierungen in europäischen Staaten
wie Frankreich, Großbritannien, Portugal und zum Teil auch in
Deutschland zeigten, dass die Verbraucher mit extrem steigenden
Preisen und einer schlechteren Wasserqualität zu rechnen hätten.
"Der Zugang zu sauberem und bezahlbarem Wasser ist ein
Menschenrecht. Wasser ist keine Ware wie andere. Eine Privatisierung
der Wasserversorgung nützt primär den Profitinteressen großer
Konzerne und nicht den Verbrauchern. Die Bundesregierung muss dafür
sorgen, dass die Wasserversorgung aus der sogenannten
Konzessionsrichtlinie der EU herausgenommen wird", sagte Schönauer.
In Deutschland könnten vom Privatisierungszwang in der
Wasserbranche etwa 250 Stadtwerke betroffen sein. Die Privatisierung
des Wassers durch international agierende Großunternehmen führe zu
teils horrenden Preissteigerungen und verschlechtere aufgrund
fehlender Investitionen oft die Qualität des Wassers. Dies gelte vor
allem für Ballungsräume, auf die sich das Interesse der großen
Wasserkonzerne richte.
"Die Privatisierung der Wasserversorgung führt in die ökologische
und versorgungspolitische Sackgasse. Steigt der Preis für Wasser,
können es sich am Ende nur noch Besserverdienende leisten. Deshalb
gehört die Wasserversorgung in öffentliche Hand", sagte Schönauer.
Die Wasserressourcen in Deutschland seien auch durch Pläne von
Energiekonzernen zum sogenannten "Fracking" gefährdet, sagte der
BUND-Experte. Wenn zur Gasförderung ein giftiger
Wasser-Chemikalien-Mix in tiefliegende Schiefergesteine gepresst
werde, könne es zur Verschmutzung des Grundwassers und von Flüssen
und Seen kommen, warnte Schönauer.
Neben dem "Fracking" sei in Deutschland die industrielle
Landwirtschaft mit ihren hohen Pestizid- und Nitrateinträgen eine
Hauptgefahr für die Wasserversorgung. "Zu den Folgeschäden der
Massentierhaltung gehören die Überdüngung der Felder und die
Verschmutzung der Gewässer", sagte Schönauer. Jedes Kilo
Stickstoffdünger zu viel verursache bei der Wasseraufbereitung
Zusatzkosten von etwa fünf Euro. Insgesamt koste die so verursachte
Gewässerbelastung die Wasserkunden jährlich 7,5 Milliarden Euro.
Der BUND unterstützt die Europäische Bürgerinitiative "Wasser ist
ein Menschenrecht". Sie ist im Internet zu finden unter:
www.bund.net/aktiv_werden/aktionen/wasser_ist_menschenrecht
Pressekontakt:
Sebastian Schönauer, BUND-Wasserexperte, Tel. 0174-8882880 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425/-489,
E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net
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