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Arbeitskosten in Deutschland 2012 um 32 % höher als im EU-Durchschnitt

Geschrieben am 26-03-2013

Wiesbaden (ots) - Arbeitgeber in der deutschen Privatwirtschaft
bezahlten im Jahr 2012 durchschnittlich 31,00 Euro für eine
geleistete Arbeitsstunde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
weiter mitteilt, lag das deutsche Arbeitskostenniveau damit innerhalb
der Europäischen Union (EU) auf Rang acht. Arbeitgeber in der
deutschen Privatwirtschaft zahlten 32 % mehr für eine Stunde Arbeit
als im Durchschnitt der EU. Im Vergleich zum Nachbarland Frankreich
beispielsweise waren es aber 11 % weniger. Schweden hatte mit
41,90 Euro die höchsten, Bulgarien mit 3,70 Euro die niedrigsten
Arbeitskosten je geleistete Stunde.

Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders im internationalen
Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland 2012
durchschnittlich 35,20 Euro. Hier lag Deutschland im EU-weiten
Vergleich auf Rang fünf. Eine Stunde Arbeit in der deutschen
Industrie war 47 % teurer als im EU-Durchschnitt, aber 3 % billiger
als in Frankreich.

In jedem Jahr des Zeitraums 2001 bis 2010 lag das Wachstum der
Arbeitskosten in der deutschen Privatwirtschaft unterhalb des
EU-Durchschnitts. In den Jahren 2011 und 2012 kehrte sich diese
langfristige Entwicklung um: Die Arbeitskosten in Deutschland
erhöhten sich stärker als in der EU. Dies zeigt sich auch bei einem
Vergleich mit Frankreich: 2001 bis 2010 sind die Arbeitskosten in
Frankreich mit knapp 35 % mehr als doppelt so stark gestiegen wie in
Deutschland (+ 16 %). In den Jahren 2011 und 2012 war der Anstieg in
Deutschland (+ 5,9 %) leicht über dem Wachstum in Frankreich
(+ 5,4 %).

Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den
Lohnnebenkosten zusammen. Im Jahr 2012 zahlten die Arbeitgeber in
Deutschland in der Privatwirtschaft auf 100 Euro Bruttoverdienst
zusätzlich 27 Euro Lohnnebenkosten. Damit waren die Lohnnebenkosten
in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 32 Euro. Im EU-weiten
Ranking lag Deutschland im Mittelfeld auf Rang 16. Auf 100 Euro Lohn
wurden in Schweden (51 Euro) und Frankreich (50 Euro) die höchsten
und in Malta (10 Euro) die niedrigsten Lohnnebenkosten gezahlt.
Hauptbestandteil der Lohnnebenkosten sind die Sozialbeiträge der
Arbeitgeber, also vor allem die gesetzlichen Arbeitgeberbeiträge zu
den Sozialversicherungen, die Aufwendungen für die betriebliche
Altersversorgung sowie die Aufwendungen für die Lohn- und
Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall.

Zeitreihen für die Arbeitskosten in Deutschland untergliedert nach
Branchen stehen unter dem Suchbegriff "Jahresschätzung Arbeitskosten"
in der Datenbank GENESIS-Online zur Verfügung. Weitere amtliche
EU-Statistiken sind beim EDS "Europäischer Datenservice" unter
www.eds-destatis.de abrufbar.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:

Ralf Droßard, Telefon: (0611) 75-4236, www.destatis.de/kontakt



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de


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