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"Healthy Living" Charta des World Economic Forum und Bain & Company: Wie "Healthy Living" Märkte verändert und Unternehmen Chancen bietet

Geschrieben am 26-03-2013

München / Zürich (ots) -

- Die steigende Zahl nicht-übertragbarer Erkrankungen könnte
in 20 Jahren 5 Prozent des globalen Bruttosozialproduktes
kosten
- In Europa werden vier von fünf Todesfällen durch
nicht-übertragbare Krankheiten wie Krebs oder Herzinfarkt
verursacht und nicht mehr durch Epidemien
- Die Orientierung auf die Gesundheit der Mitarbeiter,
gesunde Produkte und neue Services zahlt sich aus und
bietet Unternehmen enorme Wachstumschancen

Gesundheits- und Fitnessthemen finden sich heute nicht mehr nur in
den Lifestyle-Rubriken der Presse, sondern immer häufiger auf
Titelseiten und in Wirtschaftsteilen, im Fernsehen und Online-Medien.
Dem gegenüber steht die aktuelle Entwicklung, dass in den
Industrienationen, zunehmend auch in Schwellenländern, ein gesunder
Lebensstil mehr und mehr vernachlässigt wird. Wer heute in den USA
zur Welt kommt, könnte wegen zunehmender Fettleibigkeit statistisch
gesehen bis zu fünf Jahre früher sterben als die vorherigen
Generationen. Die körperliche Aktivität der Chinesen hat binnen zwei
Dekaden um fast 50 Prozent abgenommen. 19 Prozent aller Bürger Saudi
Arabiens haben erhöhte Blutzuckerwerte, 40 Prozent aller Russen
rauchen. Die Folgen sind fatal: 43 Prozent der Sterbefälle infolge
nicht-übertragbarer Krankheiten betreffen mittlerweile Personen, die
jünger sind als 70 Jahre. Internationale Organisationen, Regierungen
weltweit und Unternehmen sind sich dieser Problematik zunehmend
bewusst. Für Unternehmen gilt es daher, die Marktveränderungen
frühzeitig zu erkennen und sich bietende Chancen zu nutzen.

Die Initiative "Healthy Living" des World Economic Forum hat in
Zusammenarbeit mit der Strategieberatung Bain & Company eine Charta
für gesundes Leben und einen Bericht erarbeitet, der einen Rahmen für
sektorübergreifende Initiativen und umsetzungsorientierte Instrumente
bietet. Ziel der Initiative ist es, Projekte anzustoßen und zu
unterstützen, die dem Anstieg nicht-übertragbarer Krankheiten
entgegenwirken und einen gesunden Lebensstil fördern. "Das "Healthy
Living"-Feld bietet viel Raum für Investitionen, von denen
Unternehmen, Mitarbeiter und Gesellschaft gleichermaßen profitieren
können. Wenn Unternehmen ihre Strategie auch auf den Bereich der
Gesunderhaltung ausrichten, können sie Wachstumschancen nutzen,
Marktveränderungen frühzeitig erkennen und gleichzeitig einen Beitrag
zur Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens leisten," sagt Dr. Norbert
Hültenschmidt, Partner bei Bain & Company in Zürich und Leiter der
weltweiten Praxisgruppe Healthcare.

Drei Handlungsschwerpunkte gehören auf die Agenda einer jeden
Führungskraft

1. Wachstumschancen erkennen

Wachstumspotenzial gibt es bei Medikamenten und Technologien, die
nicht-übertragbare Krankheiten diagnostizieren und therapieren
helfen, vor allem auch im frühen Stadium, um spätere Komplikationen
zu vermeiden. Technologie- und Telekommunikationsunternehmen werden
dank modernster Entwicklungen, wie Patientenüberwachungssystemen,
auch eine Rolle dabei spielen, dem geänderten Lebensstil geschuldete
Krankheitsbilder zu managen. Vom Trend zu gesundem Leben profitieren
zunächst sicherlich die Anbieter von Wellnessangeboten, Sportartikeln
und Stressmanagementprogrammen.

In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, dem Einzelhandel und
der Gastronomie gibt es ein großes Bedürfnis nach gesunden und
dennoch einfachen und schnellen Gerichten über die komplette
Preisschiene, von teuer bis billig. Das US-amerikanische Unternehmen
General Mills ist in diesem Bereich führend: Seit dem Jahr 2005 hat
das Unternehmen für 70 Prozent seines Handelsvolumens die
Gesundheitsrelevanz seiner Produkte erhöht - teils durch
Vollkornbeigaben, teils durch die Reduktion von Zucker und Salz.

Bei den Healthcare-Dienstleistungen liegen Wachstumschancen in
besseren Versicherungsangeboten, privaten
Gesunderhaltungs-Einrichtungen oder umfassenden
Gesundheitsinformations- und Management-Diensten. "Wir stellen einen
Pardigmenwechsel fest - von Krankheits- hin zu
Gesunderhaltungs-Management. Künftig kann kaum eine Versicherung mehr
damit punkten, nach einer Erkrankung einfach nur die Rechnungen zu
bezahlen. Krankenkassen müssen sich weiter zu Gesundheitskassen
wandeln - also Gesundheit aktiv erhalten und managen", sagt
Bain-Partner Hültenschmidt. Dementsprechend führte beispielsweise die
südafrikanische Health Insurance Group Discovery mit "Vitality" ein
erfolgreiches Versicherungsprodukt ein, das Versicherte für einen
gesunden Lebensstil in Form von Reise-, Einkaufs- und
Lifestyle-Prämien belohnt. WebMD, ein Netzwerk von Webseiten mit
Informationen zum Gesundheitswesen, hat inzwischen über 100 Millionen
Nutzer im Monat.

2. Veränderungen im Markt und in der Wertschöpfungskette
identifizieren

Dänemark hat im Jahr 2011 als erste Nation eine Fettsteuer
eingeführt, nur, um sie ein Jahr später wieder aufzugeben, weil die
erwünschten Verhaltensänderungen der Bürger nicht erreicht worden
sind. Dennoch werden in Zukunft vermehrt Rahmenbedingungen gesetzt,
um gesündere Produkte und Services zu fördern. Insbesondere
Lebensmittelproduzenten sollten sich auf Regulierungen einstellen,
die ihre Wertschöpfungskette beeinflussen. Auflagen können aber auch
zu Chancen werden, wie der Trend zu mehr privater Gesundheitsvorsorge
in vielen Ländern zeigt. Neue Geschäftsmodelle, die überstrapazierte
öffentliche Kassen entlasten, sind erfolgsversprechend. Krankenkassen
werden in jedem Fall betroffen sein, denn die Kosten-Nutzen-Analysen
der öffentlichen Hand werden künftig noch rigoroser ausfallen. Zudem
muss damit gerechnet werden, dass Wettbewerber den Zwang zu
gesundheitsbewussterem Verhalten zu ihren Gunsten nutzen werden.
Beispielsweise könnte ein Healthcare-Unternehmen sich mit einer
breiten Palette von Angeboten um eine Krankheit spezialisieren, so
wie Fresenius das für Nierenerkrankungen bereits vorgeführt hat.

3. Die Marke pflegen

Maßnahmen zur Gesundheitsförderung werden Standard und zum
integralen Teil der Markenpflege. Viele Unternehmen haben damit schon
begonnen. Nicht ohne Grund startete der Sportartikelhersteller Nike
eine "Designed To Move" Kampagne, der Lebensmittelproduzent Nestlé
ein "Healthy Kids" Programm oder die US-amerikanische
Krankenversicherung Kaiser Permanente die "Every Body Walk"
Initiative.

Markenkommunikation nach außen ist jedoch nur ein Teil des nötigen
Marketings. Seit dem Jahr 2005 hat auch die Zahl der Betriebe, die
als "Best Employers for Healthy Lifestyles" ausgezeichnet wurden, um
200 Prozent zugenommen. Aetna beispielsweise, eine US-amerikanische
Krankenversicherung, bietet Mitarbeitern eine Reihe von Programmen
wie "Get Active", ein "Virtual Wellness Center" oder "Mind-Body
Stress Reduction" an. Zwei Drittel der Unternehmen mit Programmen zur
Steigerung von Gesundheit und Produktivität der Belegschaft sind der
Überzeugung, dass sie erfolgreicher sind als ihre Wettbewerber.
Generell lässt sich beobachten, dass Fitnessinitiativen für die
Mitarbeiter und ein entsprechendes Image als gesundheitsbewusster
Arbeitgeber den Krankenstand und die Personalfluktuation reduzieren,
sowie die Mitarbeiterzufriedenheit und die Attraktivität des
Arbeitgebers erhöhen. Das sind Chancen, die Unternehmen nutzen
sollten.

"Manager müssen sich fragen, wo der Trend und die Notwendigkeit,
gesund zu leben Wachstumschancen auslösen; wie sich Kernmärkte
verändern; welche Kompetenzen und Angebote in ihrem Unternehmen
mittelfristig aufgebaut werden müssen; und wie das Thema gesunder
Arbeitsplatz im Employer Branding eingesetzt werden kann. Damit wird
Gesundheit ein integraler Bestandteil des Balance Sheets eines
Unternehmes und eines jeden Einzelnen," sagt Healthcare-Experte
Hültenschmidt.

Bain & Company

Strategische Beratung, operative Umsetzung, messbare Ergebnisse:
Mit diesem unternehmerischen Ansatz ist Bain & Company eine der Top 3
weltweit führenden Managementberatungen. Gemeinsam mit seinen Kunden
arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu erreichen und
damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der
ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft der Kunden und
Strategien, aus einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder zu
erschließen. Seit Gründung 1973 lässt sich Bain dabei an den
Ergebnissen seiner Beratungsarbeit finanziell messen. Bislang waren
Bain-Berater weltweit für über 4.900 große und mittelständische
Unternehmen tätig. Insgesamt unterhält die Beratung 48 Büros in 31
Ländern und beschäftigt 5.400 Mitarbeiter, 600 davon im
deutschsprachigen Raum. www.bain.de, www.bain-company.ch



Pressekontakt:
Julia Henry, Bain & Company Germany, Inc.,
Karlsplatz 1, 80335 München
E-Mail: julia.henry@bain.com, Tel.: +49 (0)89 5123 1428,
Mobil: +49 (0)151 5801 1428


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