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VGB PowerTech: Greenpeace-Studie zu Kohlekraftwerken blendet wesentliche Erkenntnisse aus

Geschrieben am 03-04-2013

Essen (ots) -

- Feinstaubanteil aller europäischen Kohlekraftwerke liegt im
einstelligen Prozentbereich
- VGB-Kompendium zur "Gesundheitsrelevanz - Umweltmedizinische
Aspekte der Stromerzeugung aus Kohle" belegt: Luftqualität wird
durch zusätzliche Immissionen aus Kohlekraftwerken praktisch
nicht oder nur unwesentlich beeinflusst

Der Anteil von Feinstaub aus allen europäischen Kohlekraftwerken
beträgt nur wenige Prozent der vom Menschen hervorgerufenen
Feinstaubemissionen (Staub < 4 % und Feinstaub < 6 %, Quelle: UBA,
fortlaufend). Das zeigen die Werte für die EU-27 (Europäische Union).
Die heute vorgestellte Greenpeace-Studie "Tod aus dem Schlot - Wie
Kohlekraftwerke unsere Gesundheit ruinieren" blendet derart wichtige
Fakten und weitere wesentliche Erkenntnisse zum Thema Feinstaub
schlichtweg aus. Wer so agiert, dem geht es nicht um eine seriöse
Debatte, sondern vielmehr darum, den Energieträger Kohle zu
diskreditieren, betont VGB PowerTech, der europäische technische
Fachverband der Strom- und Wärmeerzeugung.

Die europäischen Kraftwerksbetreiber haben durch aufwändige
Modernisierungsmaßnahmen bei bestehenden Anlagen sowie entsprechend
ausgelegten Neubaukraftwerken beachtliche Erfolge bei der Reduzierung
von Emissionen erzielt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden
beispielsweise die Gesamtemissionen von Schwefeldioxid (SO2) EU-weit
um mehr als 80 % und die von Stickoxiden (NOx) sowie Feinstaub um
rund 50 % verringert (European Environment Agency, Oktober 2012).
Darin sind erhebliche Erfolge z.B. in der Bundesrepublik Deutschland
schon vor 1990 gar nicht berücksichtigt: Staub-, SOx- und
NOx-Emissionen wurden hier zwischen 1980 und 1990 um bis zu 90 %
vermindert (VDEW, 2002). Bei den spezifischen Emissionen (Emission
pro erzeugter Kilowattstunde Strom) werden die Folgen des Einsatzes
modernster Technik noch deutlicher. Hier liegen die Werte heute
durchgängig bei weniger als einem Fünftel des Vergleichswertes von
1990.

Für gesundheitliche Risiken sind nicht die Emissionen, sondern die
vom Menschen eingeatmete Schadstoffmenge und ihr Gefahrenpotenzial
entscheidend. Dabei spielen die unmittelbare Nähe zur Quelle sowie
die Art der Feinstaubpartikel eine wesentliche Rolle. Nach
Expertenansicht sind daher vor allem Abgase aus dem Verkehr und
Wohnraumheizungen sowie anderen Industrieprozessen zu
berücksichtigen. VGB PowerTech hat den TÜV Rheinland Industrie
Service GmbH und Professor Dr. Thomas Eikmann (Universität Gießen)
mit der Erstellung des "Kompendium zur Gesundheitsrelevanz -
Umweltmedizinische Aspekte der Stromerzeugung aus Kohle" beauftragt.
Zahlreiche Experten aus den Bereichen Umwelt- und Gesundheitsschutz,
Arbeitsmedizin, Umwelttoxikologie und Umwelttechnik haben das über
130 Seiten starke deutsch-englischsprachige Werk begleitet. Sie
kommen dabei zu dem Schluss, dass aus langjährigen Ergebnissen von
Überwachungsmessungen davon auszugehen ist, dass die Luftqualität
(Vorbelastung) durch zusätzliche Immissionen (Zusatzbelastung) aus
Kohlekraftwerken praktisch nicht oder nur unwesentlich geändert wird.
Dies ist im Wesentlichen unabhängig davon, ob das Kohlekraftwerk in
einem Gebiet mit geringer oder höherer Immissionsvorbelastung liegt.
Die umfangreichen Untersuchungsdaten zeigen weiterhin, dass es auch
durch den jahrzehntelangen Betrieb zu keiner relevanten Anreicherung
von Schadstoffen (durch Ablagerung/Deposition) in den Umweltmedien
kommt. Hinweise auf das gehäufte Auftreten von Krebs- und
Atemwegserkrankungen sowie Allergien ergeben sich daher durch die
vorhandenen Messdaten nicht. Die Datenerfassung und -analysen werden
bei VGB PowerTech fortgeführt und aktualisiert.

Wer sich intensiv mit dem Thema Kraftwerksemissionen befasst, der
darf über solche Erkenntnisse nicht einfach hinweggehen, nur weil sie
nicht zu seiner energiepolitischen Agenda passen.

Hinweis: Das Kompendium steht unter www.vgb.org zum Download zur
Verfügung.

VGB PowerTech e.V. ist der europäische technische Fachverband für
die Strom- und Wärmeerzeugung mit Sitz in Essen. Die 508 Mitglieder
aus 36 Ländern repräsentieren eine Kraftwerksleistung von 530.000 MW,
471.000 MW davon in Europa. Die Competence-Center von VGB bearbeiten
technische Fragen zu allen Technologien der Stromerzeugung.



Pressekontakt:
VGB PowerTech e.V. - Presse und Information
Dipl.-Ing. Christopher Weßelmann
Tel.: +49 201 8128-300
Mobil: +49 173 93 900 92
E-Mail: pr@vgb.org


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