Test Ferienflieger: Über den Wolken ist Schmalhans Küchenmeister
Geschrieben am 09-04-2013 |
Buxtehude (ots) - Wenn es jetzt wärmer wird, starten die ersten
Urlauber in Europas sonnigen Süden. Und Hundertausende werden folgen.
Grund genug für die Redakteure der Zeitschrift REISE & PREISE, ihnen
vorauszufliegen und den Service und Komfort an Bord europäischer
Linien-, Charter- und Billigflieger genauestens unter die Lupe zu
nehmen.
Alle Flüge wurden individuell gebucht, Zahlungsmodalitäten
überprüft und auf versteckte Kosten abgeklopft. Dann ging es auf die
Piste: Wo sitzt man bequem und wo wie in der Sardinenbüchse? Mit dem
Maßband wurden die Sitze vermessen, die unterschiedlichen Typen von
Flugzeugsesseln auf Bequemlichkeit getestet und der Verpflegungs- und
Getränkeservice beurteilt. Seit die Billigflieger die Märkte erobern,
haben in diesem Bereich fast alle Airlines massiv den Rotstift
angesetzt.
Warmes Essen, das war einmal
Bei fast allen Airlines bleibt auf Flügen ans Mittelmeer und auf
anderen Kurzstrecken die Küche kalt. Ausnahmen: TUIfly serviert mit
Ausnahme der Balearen je nach Tageszeit gratis ein Frühstück oder
warmes Gericht, Condor auf allen Flügen nach Ägypten und auf die
Kanaren, Lufthansa und ein paar andere Linienfluggesellschaften auf
allen Flügen ab etwa 2,5 Stunden Flugzeit. Doch Qualität und Menge
halten sich auch hier in Grenzen. Dass es bei den Billigfliegern
Germanwings, Easyjet und Ryanair weder Verpflegung noch Getränke
kostenlos gab, überraschte nicht. Doch auch beim spanischen
Linienflieger Iberia gibt es gratis gar nichts mehr - nicht einmal
Getränke.
Statt warmer Mahlzeiten werden häufig belegte Brötchen oder
Baguettes gereicht, mal gratis, mal gegen Bezahlung. Einen
schmackhaften Snack zu servieren, damit tun sich die Airlines
allerdings schwer. Warum muss es ein schweres, gummiartiges, kaltes
Brötchen mit fettem Schmierkäse sein? Am schlechtesten im Test
schnitten die belegten Brötchen von Air Berlin und Sun Express ab,
ebenso wie das EUR 4,50 teure Sandwich von Ryanair. Die besten Noten
verdienten sich die Sandwiches von Lufthansa und Swiss. Wer mehr
Essensqualität wünscht, kann bei einigen Airlines gegen Bezahlung ein
sogenanntes »Premium-Menü« bestellen, die Preise allerdings liegen
auf Restaurantniveau. Die Bestnote im Test bekam die 6,90 Euro teure
Currywurst von Air Berlin mit gelungener Tomaten-Curry-Zwiebelsoße.
Der Sitzkomfort ist besser geworden
Positive Trends können beim Sitzkomfort vermeldet werden. Wer
maximal 1,85 groß ist, findet bei acht der getesteten 16
Fluggesellschaften ausreichend Sitzkomfort vor. Viele Airlines
setzten mittlerweile neuartige »Slimline«-Sitze ein, die zwar etwas
weniger gepolstert sind, dafür aber mehr Beinfreiheit bieten. Die
Überraschung: Der Sitzabstand bei Ryanair ist mit 76 cm ebenso groß
wie bei Air Berlin, Condor oder TUIfly, allerdings lässt sich die
Rückenlehne nicht zurückstellen. Ebenso wie bei Easyjet, die zudem
die härtesten Sitze im gesamten Test einsetzt. Germanwings überzeugt
mit modernen Ledersesseln, bietet aber ab Reihe 11 nur noch einen
mageren Sitzabstand von 73 cm. Insider, so das Magazin weiter, setzen
sich grundsätzlich nicht in die hinteren Reihen, weil sich ein
Flugzeug auf Grund der Bauweise nach hinten verjüngt, was zu einem
Verlust von bis zu 3 cm in der Sitzbreite führt.
Den vollständigen Test finden Sie in der aktuellen Ausgabe REISE &
PREISE, die ab sofort im Handel ist.
Das Interview zum Thema
Oliver Kühn, Chefredakteur der Zeitschrift REISE & PREISE steht
Ihnen für ein Interview zur Verfügung. Nachfolgend ein Kurzinterview
mit gewichtigen Fragen über Sitzkomfort und Bordservice auf
Urlaubsflügen.
Sie haben den Service und Komfort der wichtigsten Ferienflieger
getestet. Was können Urlauber auf ihrem Flug in den Süden überhaupt
noch erwarten?
Nicht viel. Auf Kurzstreckenflügen ans Mittelmeer wird meistens
nur noch ein Sandwich serviert - das zudem meist nicht sonderlich
schmackhaft ist. Fluggäste tun in jedem Fall gut daran, nicht mit
leerem Magen an Bord zu gehen.
Hat der Getränkeservice auch so unter den Sparmaßnahmen gelitten?
Bei den Linienfliegern sind nach wie vor alle Getränke meist
kostenlos, bei den renommierten Ferienfliegern zumindest die
antialkoholischen. Wer ein Bier bestellt, zahlt i.d.R. 3 Euro, außer
bei Ryanair und Easyjet, die langen hier mit 4,50 Euro kräftig hin
und nehmen sogar für Wasser Geld.
Viele Urlauber klagen über zu wenig Sitzabstand im Ferienflieger.
Wie sind Ihre Erfahrungen?
Die Situation hat sich etwas verbessert. Von gutem Sitzkomfort zu
sprechen, wäre sicher übertrieben. Doch die neuen, schlanken
Slimline-Sitze, die immer mehr Airlines einbauen, bieten bis zu 3
Zentimeter mehr Beinfreiheit. Ich bin 1,85 m groß und habe bei vielen
Airlines überraschend gut gesessen.
Haben Sie noch einen Tipp für die Leser, um an einen guten Platz
zu kommen?
Meiden Sie die letzten Sitzreihen im Flugzeug, da sind die Sitze
bis zu 3 cm schmaler, man sitzt dort spürbar schlechter. Bei Ryanair
fährt man mit einem Priority-Boarding gut, mit etwas Glück bekommt
man sogar einen Platz am Notausgang. Große Menschen sollten
grundsätzlich überlegen, ob sie einen sogenannten XL-Sitz buchen. Das
kostet 15 bis 30 Euro pro Strecke extra.
Pressekontakt:
Für Ihre Recherche schicken wir Ihnen bei Interesse gern den
Testbericht zu. E-Mail: Oliver.Kuehn@REISE-PREISE.de
Ein Foto vom Chefredakteur, Oliver Kühn, können Sie hier downloaden:
http://www.reise-preise.de/pdf/oliver-kuehn-foto.jpg
Den aktuellen Titel finden Sie hier:
http://www.reise-preise.de/pdf/titel-2-2013.pdf
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