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"Überlebt - Warschau und das Erbe des Ghettos"/ ZDF-Autor Armin Coerper über das jüdische Leben 70 Jahre nach dem Aufstand

Geschrieben am 16-04-2013

Mainz (ots) - 70 Jahre nach dem Ghettoaufstand und dessen
Niederschlagung erinnert in Warschau wenig an das, was sich hier
einst ereignet hat. Im Zentrum des Films von ZDF-Korrespondent Armin
Coerper "Überlebt - Warschau und das Erbe des Ghettos" stehen drei
Warschauerinnen aus drei Generationen, die ihren Weg mit dem schweren
Erbe der Stadt gehen. Das ZDF zeigt die Dokumentation am Donnerstag,
18. April 2013, 0.45 Uhr.

Krystina Budnicka wurde vor 80 Jahren in Warschau geboren. Sie
lebte im Warschauer Ghetto - mit Eltern, sechs Brüdern und einer
Schwester. Krystina hat als Einzige überlebt: Sie weiß bis heute
nicht, ob ihre Familie von Deutschen oder Polen ermordet wurde. Nach
der Flucht wurde sie von katholischen Nonnen aufgenommen. Später
konvertierte sie zum Katholizismus. Katholisch und jüdisch sein
schließt sich für Krystina nicht aus. Bis heute lebt sie in einem
Plattenbau dort, wo sich einmal das Warschauer Ghetto befand.

Golda Tencer ist nach dem Krieg geboren, hat aber den polnischen
Antisemitismus im Kommunismus erlebt. Sie hat das einzige jüdische
Theater Warschaus gegründet und eine Ausstellung über die Gesichter
der Warschauer Juden organisiert, die an das Leid erinnern soll, das
ihnen hier zugefügt wurde. Als Vorsitzende der Shalom Foundation will
sie das jüdische Leben nach Warschau zurückholen.

Antonia Samecka ist 30 Jahre alt und macht Mode mit jüdischen
Symbolen und flotten Sprüchen. Damit ist sie nicht nur trendy,
sondern auch sehr erfolgreich, denn Warschau scheint ein besonderer
Ort für junge Juden zu sein. Sie selbst ist Atheistin und kann nicht
verstehen, warum das Jüdische in ihrem Leben und in dem ihrer
jüdischen Freunde so wichtig ist.

Neben die Biografien der drei Frauen stellt Armin Coerper in
seinem Film die Geschichte der Juden in Warschau. Ausgehend von den
Erzählungen der drei Frauen, ihren Erinnerungen, ihren Traditionen
und ihren eigenen Vorstellungen vom jüdischen Leben in Warschau,
taucht der Zuschauer in die Vergangenheit ein, die bis heute
unbewältigt den polnischen Diskurs um die eigene Opfer- und
Schuldrolle überlagert.

http://twitter.com/ZDF

Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/ueberlebt



Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120


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