Die unterschätzte Volkskrankheit: "Der Fettleber-Patient von heute ist der Diabetiker von morgen"
Geschrieben am 02-05-2013 |
Kirkel (ots) - Viele Mediziner halten sie für die wichtigste
Lebererkrankung des 21. Jahrhunderts: die sogenannte
nichtalkoholische Fettleber. Schon jeder dritte Erwachsene hat
gefährliche Fetteinlagerungen in Leber und Bauchspeicheldrüse - doch
die meisten wissen nichts davon, denn das Fett macht keine
Beschwerden. Lange als Risikofaktor verkannt, sind sich Experten
inzwischen einig: Leberverfettung ist eine der wichtigsten Ursachen
für Diabetes und weitere schwerwiegende Erkrankungen. Vor allem aber
ist eine Fettleber häufig das unerkannte Vorzeichen von tödlichem
Leberkrebs. Ein führender Ernährungsmediziner mahnt deshalb: Der
Fettleber-Patient von heute ist der Diabetiker von morgen.
"Bei den Stichworten Fettleber und Zirrhose denken die meisten
sofort an Alkoholiker oder Hepatitis-Patienten. Die größte Zunahme
erleben wir jedoch bei Patienten, auf die weder das eine noch das
andere zutrifft", so der Internist und Ernährungsmediziner Dr. Hardy
Walle. "Ganz im Gegenteil: Die Fettleber ist längst in der Mitte der
Gesellschaft angekommen. Ihr wichtigster Verursacher ist weder ein
Virus noch ein Suchtproblem: Es sind die Kohlenhydrate in unserem
Essen."
Immer mehr Kinder und Jugendliche sind betroffen
Aktuelle Zahlen belegen die drastische Zunahme des
Krankheitsbilds: So leiden neun von zehn erwachsenen
Typ-2-Diabetikern unter einer Fettleber, unter stark übergewichtigen
Kindern und Jugendlichen ist es schon jeder Dritte. Wie US-Studien an
übergewichtigen Kindern und Jugendlichen belegen, ist die Fettleber
dabei die wichtigste Ursache für die Entwicklung einer
Zuckerkrankheit im Jugendalter.
Zusammen mit der Bauchspeicheldrüse regelt die Leber den
Blutzuckerspiegel sowie den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten
und Eiweiß. Diese können von der Leber gespeichert oder bei Bedarf
mobilisiert werden. Der moderne Alltag mit einem ständigen
Überangebot an Kohlenhydraten und meist auch zu wenig Bewegung führt
bei immer mehr Menschen - auch Schlanken - zur schleichenden, lange
unbemerkten Verfettung von Leber und Bauchspeicheldrüse. Durch die
zentrale Funktion der Leber als Stoffwechselorgan steigt damit das
Risiko, an Übergewicht und Fettleibigkeit, Diabetes oder
Bluthochdruck zu erkranken.
Beim Arztbesuch auf den Lebercheck achten
"Viele Patienten - aber auch Ärzte - sind sich des enormen
Gesundheitsrisikos durch eine Fettleber viel zu wenig bewusst", so
Walle. Der Ernährungsmediziner fordert Patienten deswegen dazu auf,
beim nächsten Arztbesuch gezielt nach Hinweisen auf eine
Lebererkrankung zu fragen. Als sicherste Nachweismethode für eine
Fettleber gilt die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie). Mit dem
Kernspintomografen (MRT) kann der Fettgehalt ohne Eingriff bestimmt
werden.
Die Lösung: Weniger Kohlenhydrate, die richtigen Fette
"Das Problem bei der Fettleber sind nicht die Fette, sondern die
Kohlenhydrate", widerspricht Walle einem weit verbreiteten Irrtum.
"Am wirkungsvollsten geht es dem Leberfett an den Kragen, wenn die
Kalorienzufuhr über eine bestimmte Zeit drastisch reduziert wird, vor
allem bei den Kohlenhydraten. Wichtig ist außerdem nicht weniger
Fett, sondern das richtige", erklärt der Mediziner.
Das Fett, das sich meist über Jahre in der Leber angesammelt hat,
kann so in kurzer Zeit wieder beseitigt werden. Mit einer
kohlenhydratreduzierten Fastenkur werden Leber und Bauchspeicheldrüse
entfettet, der Stoffwechsel normalisiert sich. Studiendaten weisen
darauf hin, dass dieser positive Effekt nicht nur kurzfristig ist,
sondern über Wochen bis zu Monaten anhalten kann.
Um einer erneuten Verfettung vorzubeugen, empfiehlt der Mediziner
langfristig die Umstellung auf eine kohlenhydratreduzierte,
eiweißoptimierte und fettmodifizierte Ernährung. Sie besteht zu 20
bis 30 Prozent aus Eiweiß, zu 30 bis 40 Prozent aus Fett - vorwiegend
aus hochwertigen Fetten und Ölen - und nur zu 30 bis 40 Prozent aus
Kohlenhydraten. Dabei sollte vor allem auf kohlenhydratfreie Getränke
und beim Essen auf komplexe Kohlenhydrate mit hohem
Ballaststoffanteil geachtet werden, die wenig Zucker und Stärke
enthalten.
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Pressekontakt:
Bodymed AG
Frau Simone Becker
Am Tannenwald 6
D-66459 Kirkel
T +49 (68 49) 6002 34
F +49 (68 49) 6002 25
s.becker@bodymed.com
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