Netzneutralität und freie Märkte - wirft die Deutsche Telekom mit Drosselung, Vectoring und Zwangsroutern Deutschland zurück in die Informationssteinzeit?
Geschrieben am 02-05-2013 |
Bingen am Rhein (ots) - Ein Positionspapier von Viprinet zu den
aktuellen Geschehnissen: www.viprinet.com/de/neutrality
Von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt zeichnet sich in
Deutschland in den letzten Monaten eine besorgniserregende
Entwicklung ab, wenn es um die Zukunft der freien Kommunikation und
freier Märkte im Internet geht. Erst mit Bekanntwerden der Pläne der
Telekom eine Drosselung bei DSL-Internetzugängen einzuführen, ist ein
Teil dieser Entwicklung nun auch außerhalb der ITK-Branche bemerkt
worden. Egal, ob es um die Infragestellung von Peering, die
Aushöhlung der Netzneutralität durch Bevorzugung eigener Dienste,
sicherheitstechnisch bedenkliche Zwangsmodems oder die Verschleppung
beim Glasfaserausbau durch fragwürdige Techniken wie Vectoring geht:
Immer häufiger tritt die Deutsche Telekom im Zusammenhang negativer
Entwicklungen hinsichtlich eines freien Internets in Erscheinung. Um
diese beängstigende Entwicklung zu stoppen, hat Viprinet in seinem
Positionspapier Stellung genommen und einen Forderungskatalog
aufgestellt. Die Hintergründe und Erklärungen finden Sie unter
www.viprinet.com/de/neutrality.
Was getan werden sollte:
- Regulierungsbehörden und Politik müssen umgehend eingreifen und
die aktuellen Wettbewerbsbehinderungen abstellen.
- Die Netzneutralität muss gesetzlich festgeschrieben werden.
- Ein unzensierter und ungefilterter Internetzugang und damit
freier Zugang zu Wissen und Information muss unumstößliches
Grundrecht werden.
- Die Bundesnetzagentur muss die Regelungen des Gesetzes für
Funkanlagen- und Telekommunikationsendeinrichtungen durchsetzen.
- Die zuständigen Kartellbehörden müssen aktiv werden, um eine
weitere Monopolbildung in Deutschland zu verhindern.
- Die Politik muss eine gesunde Skepsis gegenüber den Strategien
der Deutschen Telekom und deren Lobbyarbeit entwickeln.
- Die Regierung muss als Großaktionär der Telekom endlich die
Interessen des Steuerzahlers vertreten.
- Das FTEG muss erweitert werden, damit neue Technologien wie
Voice-over-IP keine Schlupflöcher gegen die Intention des
Gesetzes ermöglichen.
- VDSL-Vectoring darf nur eingeführt werden, wenn ein
herstellerübergreifender Standard gewährleistet ist, und
Schnittstellen geschaffen werden, die es mehreren Netzbetreibern
ermöglichen, weiterhin konkurrierende Dienste auf Basis der
Telefonleitungen anzubieten. Ist dies nicht möglich, muss
VDSLVectoring unterbunden werden.
- Monokulturen im Bereich der Netzwerktechnik müssen verhindert
werden. Das Sterben von europäischen Herstellern aufgrund von
subventioniertem Preisdumping aus China muss aufgehalten werden.
- Wie in den USA geschehen muss in Europa dringend eine
sicherheitspolitische Debatte darüber geführt werden, wie groß
der Einfluss Chinas auf die Kommunikationsinfrastruktur sein
darf. Die Ausbreitung von unter Kontrolle der Volksrepublik
China stehenden Hersteller in Europa muss kritisch betrachtet
und ggf. eingeschränkt werden.
- Die volkswirtschaftlichen Fakten bzgl. eines Breitbandausbaus in
Deutschland müssen registriert werden. Immerhin kann ein
flächendeckender Breitbandausbau ein zusätzliches
Wirtschaftswachstum von bis zu zwei Prozent bringen.
- Es könnte angezeigt sein, der Deutschen Telekom das vom
Steuerzahler bezahlte Kupfernetz wieder abzunehmen, um die
physikalische Infrastruktur von den darüber angebotenen Diensten
abzugrenzen, ähnlich wie das mit dem deutschen Bahnnetz erfolgt
ist. Das Ziel sollte es sein, dass auch im DSL-Bereich
tatsächlich ein fairerer Wettbewerb entsteht, bei dem nicht ein
einzelner Marktteilnehmer damit Profite macht, dass die
Mitbewerber von ihm Leistungen anmieten müssen. Entsprechende
Debatten sollten tabulos geführt werden.
Pressekontakt:
Viprinet Europe GmbH
Herr Tobias Frielingsdorf
+49 - (0)6721 / 49030-0
www.viprinet.com
tobias.frielingsdorf@viprinet.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
461729
weitere Artikel:
- neues deutschland: Syrischer Publizist plädiert für Ausgleich innerhalb der Opposition Berlin (ots) - Der syrische Publizist Michel Kilo hat eine
Erweiterung der Nationalen Koalition um nichtmilitante Gegner der
Regierung gefordert. Es müsse einen Ausgleich zwischen der
demokratischen Opposition und jenen geben, die einen islamischen
Staat in Syrien aufbauen wollen, sagte der seit 2011 im französischen
Exil lebende Autor zahlreicher Artikel zur gesellschaftlichen
Entwicklung in Syrien gegenüber der Tageszeitung neues deutschland
(Freitagausgabe). Kilo sagte weiter, angesichts der offensichtlichen
militärischen Pattsituation, mehr...
- Menschenrechtsinstitut begrüßt Inkrafttreten des Fakultativprotokolls zum UN -Sozialpakt - zum 5. Mai Berlin (ots) - Das Deutsche Institut für Menschenrechte begrüßt
das internationale Inkrafttreten des Fakultativprotokolls zum Pakt
über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte der Vereinten
Nationen (UN-Sozialpakt) am 5. Mai 2013.
"Das Protokoll leistet einen bedeutenden Beitrag, um alle
Menschenrechte in ihrer Unteilbarkeit und Gleichwertigkeit im
nationalen wie im internationalen Bereich zu stärken", erklärte Beate
Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Mit
Inkrafttreten des Fakultativprotokolls mehr...
- Der Tagesspiegel: Rechtsausschuss des Bundestags wird sich mit Videoübertragung in Gerichten befassen Berlin (ots) - Berlin - Der Vorsitzende des Rechtsausschusses des
Deutschen Bundestags, Siegfried Kauder (CDU), hat angekündigt, dass
sich der Ausschuss mit dem Thema Videoübertragung im Gericht befassen
wird. "Ich werde meinen Kollegen im Rechtsausschuss vorschlagen, dass
sich der Ausschuss in einer der kommenden Sitzungswochen mit dem
Thema befasst und Experten dazu anhört, um herauszufinden, was
möglich ist und was nicht", sagte Kauder dem in Berlin erscheinenden
"Tagesspiegel" (Freitagsausgabe).
Inhaltliche Rückfragen richten mehr...
- Frankfurter Rundschau: Zum Kirchentag in Hamburg: Frankfurt (ots) - Dass sich diese Gläubigen für Gerechtigkeit oder
Frieden einsetzen, ist schön, aber keine Folge des Glaubens, sondern
(hoffentlich) der Vernunft. Auch Gläubige sind vernünftige Menschen
und als solche wie alle zum Engagement für eine bessere Gesellschaft
aufgerufen. Das aber ist nicht die erste Aufgabe der Kirche. Es ist
zudem eine wichtige, nicht zu verlierende Errungenschaft der Kirche,
kein politischer Akteur auf dem Werte-Markt zu sein. Sie war es in
der Geschichte viel zu oft, mit bisweilen schlimmen Folgen. mehr...
- Berliner Zeitung: Zur Senkung des Leitzinses durch die EZB: Berlin (ots) - Denn das Problem der Banken des Euro-Raums ist
nicht so sehr Liquiditätsmangel. Die EZB gibt schon seit langem den
Geldhäusern alle Mittel, die diese von ihr haben wollen. Nun hat sie
diese Maßnahme verlängert und damit ihre Garantie, dass keine Bank
wegen Liquiditätsmangel eingehen muss. Dass die Banken weiter Geld
von der EZB erhalten, ist das eine. Das andere ist: Sie verleihen es
nicht. Gerade kleine und mittlere Unternehmen in Südeuropa kommen
entweder nicht an Kredit oder müssen dafür hohe Zinsen zahlen.
mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|