Rheinische Post: Recht und Ordnung und das linksliberale Milieu
Geschrieben am 03-05-2013 |
Düsseldorf (ots) - Von Alexandre Dumas stammt der Satz, alle
Verallgemeinerungen seien gefährlich, selbst diese. Es bleibt ein
gefährlich verzerrender Pauschalbefund, zu behaupten, man könne in
Deutschland nachts nicht mehr ungefährdet durch die Straßen gehen
oder unbehelligt an einer Haltestelle auf Bus und Bahn warten. Ein
Indiz dafür, dass sich in unserem vergleichsweise sicheren Land
dennoch etwas zum Schlechten verändert hat, sind zunehmende Attacken
gegen jene, die man altfränkisch klingend einst als Respektspersonen
bezeichnet hat - also die im weitesten Sinne Garanten für öffentliche
Sicherheit und Ordnung. Als Innenminister Otto Schily auf einem
SPD-Parteitag "Law and order" zu sozialdemokratischen Werten
sortierte, schaute er in viele pikierte Gesichter, die so etwas für
illiberal hielten. Als vor Jahren jemand zu fragen wagte, ob einer
wie Joschka Fischer Außenminister sein sollte, der als radikaler
Schläger auf einen stürzenden Polizisten eingeprügelt hat, galt das
im linksliberalen Milieu als politisch ungehörig. Jetzt proklamiert
man ebendort "Wochen des Respekts", auf dass Hänschen schon in der
Schule lernen soll, was Hans nimmermehr lernt. Das schadet nicht,
obwohl es späte politische Reue bedeutet.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
462013
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Lernt Bayern von NRW? Düsseldorf (ots) - Die Liste der bayerischen Politiker, die
Partner und Verwandte für sich auf Steuerzahlerkosten haben arbeiten
lassen, wird immer länger. Sechs Kabinettsmitglieder sind ins Visier
geraten; insgesamt ist von 79 Abgeordneten die Rede, darunter zwar
auch Sozialdemokraten und Grüne, doch die meisten gehören zur CSU.
Für Ministerpräsident Horst Seehofer, der sich gestern Abend - wenn
auch mit gedämpftem Trommelwirbel - zum Spitzenkandidaten seiner
Partei hat "krönen" lassen, kommt die Job-Affäre zum denkbar
schlechtesten mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Verwandten-Affäre im Bayerischen Landtag
Schlimmste Vorurteile bestätigt
MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Sie beschäftigten ihre Ehepartner oder enge
Verwandte als Bürokraft. Einige sorgten dafür, dass eigene Kinder
über Landtagsjobs ein Taschengeld aus Steuermitteln zugewiesen
bekamen. Es ist ein moralisch sehr fragwürdiges Verhalten, das nach
Veröffentlichung des Bayerischen Landtags 79 Abgeordnete von CSU, SPD
und Grünen jahrelang an den Tag legten. Noch schlimmer ist, dass
dieses Verhalten legal ist und nie von einer staatlichen
Kontrollinstanz beanstandet oder zumindest in eine Debatte
eingebracht worden ist. Das mehr...
- Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 4. Mai zur Jobaffäre in Bayern Bremen (ots) - Dass Vorteile, die Ämter mit sich bringen, derart
ausgenutzt werden, ist sicher kein bayerisches Phänomen. Nicht
auszudenken, wie die Bilanz ausfiele, wenn im Bundestag und in
anderen Landtagen derartige Jobvermittlungen nicht verboten wären.
Das ist natürlich reine Spekulation, und Politiker sind schnell
beleidigt, wenn man sie als selbstgefällig, schamlos und unbelehrbar
hinstellt. Das falsche Bild trage zur Politikmüdigkeit bei. Dabei
besteht gar kein Zweifel daran, dass es untadelige Volksvertreter
gibt, sogar mehr...
- Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 4. Mai zum Telekommunikationsgesetz Bremen (ots) - Mit dem vom Bundesrat verabschiedeten
Telekommunikationsgesetz von CDU, SPD und FDP wird eine weitgehende,
umfassende Überwachung der Bürger gesetzlich möglich, wie man sie
bislang nur in Überwachungsstaaten erwartet hätte. Bei der
elektronischen Kommunikation wird der Schutz persönlicher Daten
faktisch abgeschafft. Einst nannten DDR-Bürger die Stasi insgeheim
die "Firma Horch und Guck". Bald kann man das wieder über deutsche
Ermittlungsbehörden sagen, auch wenn sie nicht politisch motiviert
handeln. Wer ab 1. Juli mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Deutschland in Europa
Partnerschaft statt Machtdemonstration
CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Und jetzt das: Deutschland ist nun auch im
Fußball dominant in Europa. Die Deutschen sind das zahlenmäßig größte
Volk auf dem Kontinent, die stärkste Volkswirtschaft, der größte
Nettozahler in den Haushalt der Europäischen Union und der von allen
ersehnte Retter in der Finanz- und Schuldenkrise. Und ist trotzdem -
oder gerade deshalb - von allen ungeliebt. Der Mächtige wird nie
geliebt. Bisher konnten die europäischen Nachbarn sich wenigstens
immer freuen, wenn es im Fußball ernst wurde. Vor allem italienische
und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|