Badische Neueste Nachrichten: Niederlage für Netzpolitiker
Geschrieben am 03-05-2013 |
Karlsruhe (ots) - Bis zuletzt kämpfte Baden-Württemberg noch um
Verschärfungen und Veränderungen, doch Ministerpräsident Winfried
Kretschmann stand am Ende alleine auf weiter Flur. Obwohl die
Bundesregierung in ihrem Gesetz nicht alle Einwände des Bundesrates
berücksichtigt hatte, stimmte die Länderkammer mit großer Mehrheit
der Neuregelung der Bestandsdatenauskunft zu. Die Kritik der
Datenschützer, Bürgerrechtler und der Netz-Aktivisten, die den
mangelnden Schutz der Grundrechte bei der gesetzlichen Auskunft
bemängelt hatten, verhallte ungehört. Das Gesetz, das ein
entsprechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts umsetzt,
ermöglicht es nicht nur der Polizei, sondern auch dem BKA, den
Verfassungsschutzämtern, dem Zoll und dem BND auf die Bestandsdaten
von Telekommunikationsunternehmen zurückzugreifen, so die Namen und
Adressen von Kunden, zugeteilte Rufnummern, IP-Adressen oder PINs.
Ein Kritikpunkt: Die Behörden können diese Daten schon bei bloßen
Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken abfragen. Die Gegner des
Gesetzes hatten bis zuletzt gehofft, dass die SPD-Länder mit ihrer
Mehrheit den Vermittlungsausschuss anrufen, um dort die Bestimmungen
noch im Sinne der Bürgerrechte verschärfen zu können. Vor allem für
die Netzpolitiker der etablierten Parteien ist dies die zweite
bittere Niederlage innerhalb kürzester Zeit, nachdem die rot-grüne
Mehrheit des Bundesrats vor kurzem auch den Weg für das umstrittene
Leistungsschutzrecht frei gemacht hatte. Noch haben die digitalen
Aktivisten keine Lobby in ihren Parteien. In der Abwägung der
Argumente hat sich auch bei den Bestandsdaten das traditionelle
Politikverständnis durchgesetzt, das im Zweifelsfall der Sicherheit
den Vorrang gibt. Ein eigener Facebook-Account bedeutet noch lange
keine internetfreundliche Politik.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
462038
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kampeter kritisiert grüne Vermögensabgabe als "Einladung an Hedgefonds" Düsseldorf (ots) - Der Parlamentarische Staatssekretär im
Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter (CDU), hat die Pläne der
Grünen zur Einführung einer Vermögensabgabe scharf kritisiert. "Die
grüne Vermögensabgabe ist eine Einladung an ausländische Hedgefonds
und Heuschrecken, sich in Deutschland einzukaufen", sagte Kampeter
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe).
Echte Mittelstandspolitik sehe anders aus. Weil die Abgabe nur
natürliche Personen zahlen sollen, wäre der überwiegend als
Personenunternehmen mehr...
- Rheinische Post: Steinbrück mahnt parteiübergreifende Pensionsreform an Düsseldorf (ots) - SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat Bund
und Länder ermuntert, Maßnahmen gegen die drohenden Pensionslasten in
den öffentlichen Haushalten zu ergreifen. "Das ist in der Tat eine
Aufgabe, die die Politik zu lösen hat", sagte Steinbrück der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe).
Vornehmlich seien die Länder durch die hohen Personalbestände
betroffen. "Für die Länder ist das Problem relativ größer, vor allem,
wenn die Babyboomer-Generation der 60er und 70er Jahre in Pension
geht", sagte mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Politik
Sparkurs der Landesregierung: Bergner warnt vor "Basta-Politik" Halle (ots) - Bei den umstrittenen Sparbemühungen des Landes sei
einen "Basta-Politik" fehl am Platz, schreibt der Parlamentarische
Staatssekretär im Bundes-Innenministerium, Christoph Bergner (CDU),
in einem Gastbeitrag der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen
Zeitung (Samstagausgabe). Mit Verweis auf die Großdemonstration in
Halle am vergangenen Dienstag gegen Sparvorhaben - vor allem im
Hochschulbereich - betont er, dass eine solche Politik "den
differenzierten Herausforderungen nicht gerecht werden kann". Die
Hochschulen mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Erdrutsch von Nachterstedt
Gutachter-Streit verzögert Sanierung und Freigabe Halle (ots) - Vier Jahre nach dem Erdrutsch mit drei Toten am
Concordiasee bei Nachterstedt (Salzlandkreis) drohen sich die
Sanierung und damit eine Freigabe des Sees auf Jahre zu verzögern.
Grund sind widersprüchliche Gutachten zur Unglücksursache, die
demnächst veröffentlicht werden sollen. Das berichtet die in Halle
erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabend-Ausgabe).Im Kern geht
es um die Frage, warum ein Stützdamm und die bebaute Kippe
abrutschten. Nach MZ-Informationen hält der Bergbausanierer LMBV an
seiner kurz nach mehr...
- WAZ: NRW kündigt Widerstand gegen
neues Fracking-Gesetz an Essen (ots) - Gegen die überarbeiteten Pläne der Regierung zur
Förderung von Erdgas durch Fracking gibt es Widerstand aus NRW. "Der
Gesetzentwurf ist unzureichend und erfüllt nicht die vom Bundesrat
verabschiedeten Anforderungen", sagte Landesumweltminister Johannes
Remmel (Grüne) den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgaben).
Die Länderkammer hatte sich Anfang 2013 für ein Verbot von
umweltschädlichen Chemikalien beim Fracking ausgesprochen, solange
die Risiken nicht geklärt sind. "In NRW wird es keine
Fracking-Maßnahmen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|