Mitteldeutsche Zeitung: zu FDP
Geschrieben am 05-05-2013 |
Halle (ots) - Nichts illustriert die Probleme der FDP mit dem Zug
der Zeit besser als ihr mühsames Heranrobben an die Frage des
Mindestlohns. Gerade Mal 57 Prozent der Delegierten ihres Nürnberger
Parteitags folgten dem Plädoyer fast der kompletten Führungsriege für
das, zugegeben, ziemlich komplizierte Modell einer "Lohnuntergrenze".
Dass Stundenlöhne von drei Euro pro Stunde ein sittenwidriges
Geschäftsmodell sind - davon war fast die Hälfte des Parteitags nicht
zu überzeugen. Diese Geisteshaltung gipfelt in der Dämonisierung des
sozialdemokratischen Wahlmottos "Das Wir entscheidet". Der Versuch,
den Appell an die Menschen, füreinander einzustehen, in eine griffige
Formel zu bringen, mag nicht ideal geglückt sein. Aber
"Neokollektivismus"? Haben Sie's nicht 'ne Nummer kleiner, Herr
Brüderle?
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
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