Weser-Kurier: Zum FDP-Parteitag schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Geschrieben am 05-05-2013 |
Bremen (ots) - Zuerst einmal gebührt der FDP ein Lob. Sehr
engagiert und kontrovers diskutierten die Liberalen am ersten Tag in
Nürnberg über weitere Mindestlöhne. Das ist auf Parteitagen eher die
Ausnahme, schon gar bei der FDP, gilt es doch, im Wahlkampf
Geschlossenheit zu zeigen und dem politischen Gegner keine Munition
zu liefern. Die FDP macht damit ein Zugeständnis an die Union, die
schon länger und stärker auf branchen- und regionenbezogene
Mindestlöhne setzt, und ignoriert nicht mehr die Realität in der
Arbeitswelt: Stundenlöhne von drei Euro sind in der Tat nicht
akzeptabel. Gut so. Eine Debatte über einen generellen Mindestlohn,
so sehr sie sich auch lohnt, war von der FDP darüber hinaus nicht zu
erwarten. Mehr Streit wollte und konnte sich die FDP nicht leisten.
Das Programm insgesamt ist recht flexibel und pragmatisch. Rösler und
Co. setzen vor allem auf Haushaltssanierung und
Steuererleichterungen. Dass beides nicht so recht zusammenpasst,
lernt die Partei gerade sehr mühsam. Steuersenkungen finanzieren sich
eben nicht von alleine, wie die Liberalen die Bürger immer glauben
machen wollten. Jetzt gibt die FDP einem ausgeglichenen Etat im
Zweifel den Vorrang. Nur wenn Spielräume da sind, können Bürger auf
mehr Geld hoffen. Übersetzt heißt das: Die Chancen dafür stehen
schlecht. Dass mit dieser Botschaft vielleicht nicht genügend Wähler
anzulocken sind, ahnen die Liberalen. Umso vehementer reiten sie eine
Attacke nach der anderen auf die Opposition. Rot-Grün mit ihrer Lust
auf höhere Steuern und Abgaben muss verhindert werden - das wird im
Mittelpunkt des Wahlkampfs stehen. Diese Ansagen des politischen
Gegners immer wieder anzuprangern und auf weitere Fehler eines Peer
Steinbrück zu hoffen, ist aber eine recht defensive Strategie - das
können alle kämpferischen Töne nicht überdecken. Jenseits dieser
inhaltlichen Schwächen hat der Parteitag aber auch eines gezeigt: Der
unumstrittene Chef ist Philipp Rösler. Zu Jahresbeginn hatte kaum
noch jemand einen Cent auf ihn gesetzt, die Würdigungen waren schon
geschrieben und in manchen Fällen gar veröffentlicht. Vier Monate
später steht Rösler prima da. Sein Auftritt in Nürnberg hat die
Delegierten beeindruckt, mehr als der des Spitzenkandidaten Rainer
Brüderle. Rösler gibt im Tandem die Richtung vor. Personalquerelen
werden den Wahlkampf kaum noch stören.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
462127
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zur FDP Ulm (ots) - Das soll unsere FDP sein? Ein guter Teil der liberalen
Stammwähler dürfte das Entsetzen des Partei-Vize Holger Zastrow
teilen. Mit ihrem - wenn auch nur knappen - Schwenk hin zu
mindestlohnähnlichen Ideen haben die Delegierten des Parteitages in
Nürnberg der FDP ein Profil gegeben, das so gar nicht zu den scharfen
Tönen passen mag, mit denen Parteichef Philipp Rösler gegen grüne
"Raubzüge durch die Mitte unserer Gesellschaft" zu Felde zieht.
Dennoch war es Röslers großer Tag. Der Parteichef, der sich in der
Vergangenheit mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu FDP Stuttgart (ots) - Die Führungskrise ist überwunden. Philipp
Rösler, der Anfang des Jahres als Parteichef am Ende schien, hat sich
gefangen. Seine Position ist gestärkt, weil er den Putsch seines
Widersachsers Rainer Brüderle abgewehrt hat. Die beiden haben sich
offensichtlich zusammengerauft und dürften mit der ungewollten
Rollenverteilung, Rösler (Parteichef) - Brüderle (Spitzenkandidat)
jetzt gut leben zu können. Bis zur Wahl wird diese Lösung tragen. Es
bleibt ein Glaubwürdigkeitsproblem. Viele Menschen, die einmal FDP
gewählt mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Prozesse/Terrorismus/NSU Osnabrück (ots) - Viele Fragen werden bleiben
Wenn heute der Prozess gegen die letzte Überlebende und vier
mutmaßliche Unterstützer des Nationalsozialistischen Untergrunds
beginnt, geht es nach der Farce des Vorspiels endlich um das
Wesentliche. Schließlich sollten weder Medien und deren Eitelkeiten
im Mittelpunkt stehen, noch sind Detailfragen der Prozessorganisation
am Ende relevant.
Die Debatte über Verfahrensfragen überlagerte stattdessen in
unguter Weise den Kern der Dinge, wie schon die Taten selbst lange
überdeckt mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Syrien/Konflikte/Israel Osnabrück (ots) - Hinter der roten Linie
Sind die israelischen Angriffe auf eine Militäreinrichtung in
Damaskus gleichbedeutend mit einer Ausweitung des syrischen
Bürgerkrieges auf einen Konflikt zwischen den beiden Nahost-Ländern?
Wer sich dies fragt, muss wissen, dass sich beide Staaten längst im
Kriegszustand befinden. Israel hat Syrien stets vor Konsequenzen
gewarnt, sollte die "rote Linie" überschritten werden.
Der Transport von Raketen aus dem Iran durch Syrien für den
Erzfeind Hisbollah ist für Israel eine nicht hinnehmbare mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Kirchen/Kirchentag Osnabrück (ots) - Geprägt von Harmonie und Konsens
Verglichen mit Katholiken stehen die Protestanten im Schatten der
Aufmerksamkeit: Es gibt keinen Papst und weniger Farbenpracht, aber
auch weniger innerkirchliche Konflikte. Alle zwei Jahre, beim
Kirchentag, rücken auch evangelische Christen in den Fokus der
Medien. Die Großveranstaltung mit diesmal 120 000 Dauergästen schafft
stets den Einzug in die Hauptnachrichten, und das auch, weil
Spitzenpolitiker aus Berlin anreisen.
In Hamburg wurden sie wohlwollend empfangen. Das mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|