Weser-Kurier: Zum Fall Uli Hoeneß schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Geschrieben am 07-05-2013 |
Bremen (ots) - Im Interesse des FC Bayern: So begründete der
Aufsichtsrat des deutschen Vorzeige-Fußball-Klubs seine Entscheidung,
Uli Hoeneß als Aufsichtsratschef im Amt zu belassen. Wenn sich das
höchste Kontrollgremium des Vereins da mal nicht geirrt hat. Der FC
Bayern stellt sich selbst gern als Leuchtturm von Fußball-Deutschland
dar - mindestens. Unbestritten, dass der deutsche Rekordmeister
weltweit eine Marke ist. Der Klub reklamiert für sich
Vorbildcharakter, Uli Hoeneß für sich auch. Uli Hoeneß'
Vorbildfunktion ist spätestens seit dem Tag dahin, als die von ihm
begangene und selbst angezeigte Steuerhinterziehung öffentlich wurde.
Seit Montag, dem Tag der Aufsichtsratssitzung, ist nun auch das
Ansehen des Kontrollgremiums beschädigt. Warum nehmen die acht Herren
das Angebot ihres Vorsitzenden, der sein Amt ruhen lassen möchte,
nicht an? Weil sich der Klub auf die Endspiele in der Champions
League und im DFB-Pokal konzentrieren soll, sagen sie. Klingt so, als
solle der Uli mitspielen und selbst die nötigen Tore schießen. Dabei
hat das Team doch gerade erst im Halbfinale gegen den FC Barcelona
gezeigt, zu welcher Leistung es fähig ist - trotz der Unruhe um die
Person Uli Hoeneß. Dass die Bayern-Urgesteine Franz Beckenbauer und
Karl-Heinz Rummenigge ob der Solidarität des Aufsichtsrats mit Uli
Hoeneß fast schon betrunken vor Glück sind, ist kein Wunder. Wohl
aber verwundert diese Solidarität. Ob die Herren Winterkorn (VW),
Stadler (Audi) oder Hainer (Adidas) einen Vorstand ihres Unternehmens
im Amt belassen hätten, der kriminell geworden ist? Das ist im Fall
Hoeneß ja keine Frage mehr, sondern durch Selbstanzeige eingestanden.
Die Entscheidung des Aufsichtsrats hat bereits eine andere Debatte
ausgelöst - die nach Anstand und Moral von Aufsehern. Dem FC Bayern
mag die Solidarität vereinsintern gut tun - nach außen erweckt sie
den Eindruck, dass einige Herrschaften vor allem sich und nicht so
sehr geltende Werte zu schützen versuchen. Dass man das auch anders
regeln kann, hat der SV Werder Bremen jüngst gezeigt: Er zog seine
Stürmer Eljero Elia und Marko Arnautovic nach deren Fehlverhalten aus
dem Verkehr. Gleiches hätte mit Uli Hoeneß geschehen müssen - erst
Recht, nachdem er es auch noch selbst angeboten hat. Der Aufsichtsrat
des FC Bayern hat eine große Chance ausgelassen - ganz im Interesse
der Gegner des FC Bayern.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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