NDR trauert um Horst Königstein
Geschrieben am 13-05-2013 |
Hamburg (ots) - Horst Königstein ist tot. Der Filmemacher und
langjährige NDR Redakteur starb am Sonntag, 12. Mai, in Hamburg im
Alter von 67 Jahren.
NDR Intendant Lutz Marmor: "Horst Königstein war ein
herausragender Fernsehmacher. Er gehört zu den Erfindern des
Dokudramas und produzierte zahlreiche große Dokumentationen und
Spielfilme - zum Teil in kongenialer Zusammenarbeit mit seinem
Weggefährten Heinrich Breloer. Horst Königstein war bis zuletzt ein
kreativer Querdenker, der sich leidenschaftlich für anspruchsvolles
Fernsehen eingesetzt hat. Der NDR hat Horst Königstein viel zu
verdanken. Sein Tod ist ein großer Verlust."
Horst Königstein wurde am 26. Juli 1945 in Bremen geboren. Er
studierte in seiner Heimatstadt und in Hamburg Pädagogik und
Soziologie. 1963 begann er seine berufliche Laufbahn bei Radio
Bremen. 1969 erhielt er den Kurt-Magnus-Preis der ARD, ein Jahr
später wurde er Redakteur beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg.
Dort war er bis 2010 tätig, zuletzt als Redakteur für Sonderprojekte
im Programmbereich Fiktion & Unterhaltung.
1972 sorgte Horst Königstein mit "Sympathy for the Devil" für
Aufsehen, einer 13-teiligen Dokumentationsreihe des NDR zur
Jugendkultur. Seit den 80er-Jahren arbeitete er verstärkt auch als
Autor und Regisseur. Mit "Du bist meine Mutter" (1984) und der
Künstlerbiografie "Besuch bei Joan" (1984) gewann er internationale
Preise, 1993 erhielt er die "Besondere Ehrung" des Grimme-Preises -
für sein jahrzehntelanges Bemühen um Qualitätsfernsehen. Zu seinen
weiteren Auszeichnungen gehören der DAG-Preis, der Goldene Löwe von
RTL, ein Emmy und der Deutsche Fernsehpreis. 1991 übernahm Königstein
eine Professur für den Bereich Fernsehen an der Kunsthochschule für
Medien in Köln.
Mit Heinrich Breloer realisierte er 1981 "Das Beil von Wandsbek";
1989 "Die Staatskanzlei"; 1997 das viel beachtete "Todesspiel", für
das es mehrere Preise gab; 2001 "Die Manns - Ein Jahrhundertroman"
sowie 2005 "Speer und Er".
Zu Königsteins weiteren herausragenden Werken zählten "Ringo und
die Stadt am Ende des Regenbogens" (1977), "Der Tag, an dem Elvis
nach Bremerhaven kam" (1979), "Hard Days, Hard Nights" (1989), "Die
Staatskanzlei" (1989), "Wehner. Die unerzählte Geschichte" (1993),
"Der Mann im schwarzen Mantel" (1994) oder "Die Treuhänderin" (2009).
Unvergessen sind auch die "Heimatabende", Königsteins
kabarettistische Jahresbilanzen in zwanzigfacher Ausgabe von 1990 bis
2009 im NDR Fernsehen.
Das NDR Fernsehen ändert zu Ehren von Horst Königstein am
Mittwoch, 15. Mai, sein Programm und sendet ab 23.50 Uhr eine
Königstein-Nacht. Zu sehen sind "Ich, Ringo und das Tor zur Welt",
eine Dokumentation über die Arbeit Horst Königsteins, "Die Leute vom
Mümmelmannsberg", eine Dokumentation von Horst Königstein und
Hansjürgen Rosenbauer sowie Königsteins Dokumentarspiel "Hamburger
Gift".
Fotos von Horst Königstein: ARD-foto.de
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralph Coleman
Tel: 040-4156-2302
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