Doku in ZDFinfo: Verbindungen zwischen NSU und Terrornetzwerk/
"Brandstifter im Staatsauftrag?" von Rainer Fromm und Elmar Theveßen
Geschrieben am 13-05-2013 |
Mainz (ots) - Der Nationalsozialistische Untergrund war offenbar
eingebettet in ein europaweites Netzwerk von Neonazis. Darauf weisen
Dokumente des NSU, Aussagen von mutmaßlichen Unterstützern und
weitere Erkenntnisse deutscher Ermittlungsbehörden hin, über die
ZDFinfo in der Dokumentation "Brandstifter im Staatsauftrag" am
Dienstag, 14. Mai 2013, 17.15 Uhr und 0.50 Uhr, berichtet.
Demnach sah sich der NSU in der Tradition von Blood & Honour,
einem europaweiten Neonazi-Netzwerk, das für den bewaffneten Kampf
gegen Ausländer und Andersdenkende wirbt. Im ausgebrannten Haus des
Trios in Zwickau fanden die Ermittler im Dezember 2011 die Datei
eines Briefs an die Unterstützer des NSU. Darin geht es um gezielte
Aktionen "vorrangig gegen Ausländer", umgesetzt "durch unabhängige
Kampfzellen".
Es ist die Strategie von Combat 18, dem bewaffneten Arm des
Neonazi-Netzwerks Blood & Honour. Combat 18 rechtfertigt politische
Morde und verbreitet Anleitungen zum Bombenbau. Die Anschläge sollen
von Terrorzellen ausgeführt werden, die auf eigene Faust unabhängig
voneinander operieren.
Zum Neonazi-Netzwerk Blood & Honour gehören rund 20 Personen aus
dem Umfeld des NSU, unter ihnen mindestens fünf V-Leute oder
Informanten deutscher Sicherheitsbehörden, zum Beispiel Thomas Starke
und Marcel Degner. Starke, gegen den derzeit ermittelt wird,
beschaffte einst Sprengstoff für Uwe Mundlos. Von beiden V-Leuten
fehlen bis heute wichtige Akten. V-Leute aus der Blood & Honour-Szene
wurden heute auch vom NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages
befragt.
Die ZDF-Recherchen wecken Zweifel an der These in der
Anklageschrift gegen Beate Zschäpe, nach der der NSU "zu keinem
Zeitpunkt ein Netzwerk" gewesen sein soll, sondern nur "eine
singuläre Vereinigung aus drei Personen". Bundesinnenminister
Hans-Peter Friedrich hofft, dass die Frage im Münchner Prozess
eindeutig geklärt wird: "Zu sagen, das ist ein großes europäisches
Netzwerk, zu dem NSU gehört hat, oder es sind auf jeden Fall
Einzeltäter", so Friedrich im ZDF, "eine solche apodiktische
Behauptung traue ich mir jetzt nicht zu, ich halte alles für
möglich."
Gestützt wird die These auch durch eine Warnung des italienischen
Geheimdienstes, die 2003 beim Bundesamt für Verfassungsschutz
einging. Bei einem deutsch-italienischen Neonazi-Treffen redeten die
Teilnehmer demnach von einem europaweiten Netzwerk von "Nazizellen
für kriminelle Aktivitäten", von einer "detaillierten
Kartenauswertung" zum Ausspähen möglicher Ziele und von Anschlägen
gegen "ausländische Geschäfte wie Kebabs". Genau so ging der NSU bei
seinen Anschlägen vor, die Ermittler später als "Dönermorde"
bezeichneten.
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