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AOK-Gesundheitsbericht 2012 für Schleswig-Holstein: Muskel- und Skeletterkrankungen verursachen nach wie vor die meisten Fehltage / Blitz-Umfrage ergibt: Rückenleiden im Norden weit verbreitet (BILD)

Geschrieben am 14-05-2013

Kiel (ots) -

Muskel- und Skeletterkrankungen verursachen in Schleswig-Holstein
nach wie vor die meisten Fehltage. Mit 24,1 Prozent liegt deren
Anteil an den gesamten Fehltagen mit großem Abstand an erster Stelle.
Auf den weiteren Plätzen folgen Verletzungen und Vergiftungen (12,0
%), psychische Erkrankungen (11,2 %) und Atemwegserkrankungen (10,0
%). Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Gesundheitsbericht 2012 der
AOK NORDWEST, der heute in Kiel vorgestellt wurde. "Insbesondere
wegen Rückenbeschwerden wurden die Arbeitnehmer im vergangenen Jahr
krankgeschrieben", erklärte Dr. Dieter Paffrath, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der AOK NORDWEST. Mit speziellen
Präventionsangeboten für ihre Versicherten und für die Betriebe im
Land soll dieser Entwicklung entgegengewirkt werden, kündigte
Paffrath an.

Muskel- und Skeletterkrankungen insgesamt sorgen seit vielen
Jahren in Schleswig-Holstein für die meisten Fehltage. Allein bei den
Mitgliedern der AOK NORDWEST waren es in 2012 über 1,2 Millionen
Ausfalltage. Insbesondere Rückenschmerzen sind weit verbreitet. Das
bestätigt auch eine aktuelle Umfrage für Schleswig-Holstein, die von
der AOK in Auftrag gegeben wurde: 44,4 Prozent der Befragten ab 18
Jahren gaben an, in den letzten zwölf Monaten unter Rückenproblemen
zu leiden. Bei den meisten der Befragten waren die Schmerzen so
stark, dass sie sich in ärztliche Behandlung begeben und
Schmerzmittel einnehmen mussten. Fast 48 Prozent der Befragten
glauben, dass die Rückenschmerzen im Zusammenhang mit ihrer
beruflichen Tätigkeit stehen. "Eine spezifische, körperliche Ursache
für Rückenschmerzen kann allerdings nur selten diagnostiziert
werden", sagte Prof. Dr. Michael Tiemann, AOK-Präventionsexperte.
Denn mehr als 80 Prozent aller Rückenschmerzen sind unspezifisch.

Spezielle Präventionsangebote gegen Rückenschmerzen

Hilfe gegen Rückenschmerzen bieten vor allem regelmäßige Bewegung,
Abbau von Stress, ergonomische Arbeitsplatzveränderungen und
Informationen über die Entstehung von Rückenschmerzen und einen
adäquaten Umgang damit. "Das Wichtigste für einen gesunden Rücken ist
regelmäßige Bewegung. Diese kräftigt die Muskeln, stabilisiert die
Wirbelsäule und fördert die körperliche Fitness und
Leistungsfähigkeit. Schonung und Inaktivität dagegen schwächen den
Rücken", so Prof. Tiemann. Hilfe bietet die AOK NORDWEST den Menschen
in Schleswig-Holstein mit speziellen Präventionsangeboten. Allein im
vergangenen Jahr wurden rund 430 Bewegungskurse durchgeführt, an
denen sich 3.000 Personen beteiligten. Die Teilnahme für AOK-Kunden
ist kostenfrei. Neu ist das Online-Programm "90 Tage Rückenfit". Hier
erhalten die Teilnehmer Tipps, Infos und Video-Übungen, die auf ihre
persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Krankenstand unverändert auf hohem Niveau

Insgesamt betrug der Krankenstand bei den rund 277.000
erwerbstätigen AOK-Mitgliedern in Schleswig-Holstein im Jahr 2012 wie
im Vorjahr unverändert 5,2 Prozent und lag damit signifikant über dem
Bundesschnitt von 4,9 Prozent.

Auffällig ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen Krankenstand
und Lebensalter: Liegt der Krankenstand bei Arbeitnehmern bis zum 35.
Lebensjahr zwischen 3,5 und fast vier Prozent, steigt er mit
zunehmenden Alter kontinuierlich auf 8,5 Prozent bei den Frauen und
9,2 Prozent bei den Männern in der Altersgruppe der 60- bis
64-Jährigen.

Höchste Fehlzeiten in der öffentlichen Verwaltung

Den höchsten Krankenstand in Schleswig-Holstein gibt es in den
Branchen Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung (6,2 Prozent),
Energie/ Wasser/Entsorgung (6,1 Prozent) sowie im verarbeitenden
Gewerbe (5,7 Prozent). Der geringste Krankenstand besteht bei den
Banken und Versicherungen sowie in der Land- und Forstwirtschaft mit
jeweils 3,3 Prozent.

Die meisten Fehlzeiten gibt es in den Berufsgruppen Güter- und
Warenumschlag (31,5 Tage), Verkäufer/Verkäuferinnen (29,2 Tage) und
Reinigung (28,8 Tage). Die niedrigsten Fehlzeiten sind in den
Berufsgruppen der Hochschullehre und -forschung (5,9 Tage),
Geschäftsführer und Vorstände (6,7 Tage) und im Bereich Werbung und
Marketing (8,1 Tage) festzustellen.

Psychische Erkrankungen nehmen weiter zu

Die Zahl der Ausfalltage, die durch psychische Erkrankungen
verursacht wurden, stiegen allein zwischen 2010 und 2012 um rund 15
Prozent an: Diese dauern mit durchschnittlich 25,0 Kalendertagen je
Fall mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt der allgemeinen
Krankheitsdauer mit 12,4 Tagen je Fall im Jahr 2012. Die Ausfalltage
je Versicherten wegen psychischer Erkrankungen stieg gegenüber dem
Vorjahr in Schleswig-Holstein um 3,2 Prozent an, im
Bundesdurchschnitt sogar um 14,9 Prozent.

Mit AOK-Angeboten Gesundheitsrisiken in Betrieben reduzieren

Die AOK NORDWEST unterstützt die Betriebe in Schleswig-Holstein
mit speziellen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung dabei,
arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu identifizieren und abzubauen.
"Mit unserem AOK-Service 'Gesunde Unternehmen' helfen wir den Firmen
bei der Planung und Durchführung präventiver Maßnahmen. So können
krankheitsbedingte Fehlzeiten und Lohnnebenkosten reduziert, die
Gesundheit und Mitarbeiterzufriedenheit als Wettbewerbsvorteil
genutzt und die Produktivität erhöht werden", so Paffrath. Pro Jahr
werden dabei rund 60.000 Beschäftigte durch Projekte und Maßnahmen in
den Unternehmen erreicht.

Mehr Informationen zu den AOK-Angeboten zur betrieblichen
Gesundheitsförderung gibt es unter www.aok-bgf.de/nw im Internet.

Über uns

Die AOK NORDWEST mit Sitz in Dortmund zählt zu den zehn größten
gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Am Standort Kiel unterhält
die AOK NORDWEST eine Landesdirektion. Die insgesamt 7.600
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten 2,8 Millionen Versicherte
und rund 143.000 Arbeitgeber in insgesamt 218 Kundencentern.



Pressekontakt:
AOK NORDWEST, Landesdirektion Kiel
Jens Kuschel, Pressesprecher
Edisonstraße 70, 24145 Kiel
Tel. 0431 605-1171, Mobil: 01520 1566 136
E-Mail: presse@nw.aok.de


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