Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Gesetz zum Fracking ausgesetzt
Bedürfnis nach Ruhe
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 14-05-2013 |
Bielefeld (ots) - Fracking ist eine der Technologien, die die
Gesellschaft spalten und den Laien überfordern. In den USA wird die
Förderung von Gas oder Öl aus Schiefergestein in großem Maßstab
angewandt. Dort hat sie nicht nur zu vielen neuen Arbeitsplätzen
geführt, sondern auch zu niedrigeren Energiepreisen. In Niedersachsen
wurde seit 1961 "gefrackt" - ohne bekannte Nebenwirkungen. Doch die
Haltung ist gekippt. Nun überwiegt die Sorge, dass die benötigten
Chemikalien das Trinkwasser verunreinigen könnten. Derzeit haben sich
in CDU und CSU die Bedenkenträger durchgesetzt. Ein Gesetz wird es
deshalb erst einmal nicht geben, auch wenn die FDP dafür war. Es ist
nicht schlecht, sich mehr Zeit zu nehmen. Denn es macht keinen Sinn,
eine Technologie gegen die Bevölkerung durchzupauken. Die Denkpause
könnte konstruktiv genutzt werden, um aufzuklären, zu informieren und
Transparenz herzustellen. Aber der Bundesregierung geht es weniger um
Dialog als um das Bedürfnis, Ruhe zu schaffen und vor der Wahl keinen
neuen Streit in der Koalition zuzulassen. Doch irgendwann wird es
eine Entscheidung zu dem umstrittenen Thema geben müssen. Schon weil
das Aussetzen der Kernkraft und die Verringerung der Kohle die Suche
nach preisgünstigen Energie-Alternativen beflügelt.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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