Stuttgarter Zeitung: Akademische Freiheiten fehlen / Leitartikel zu Bologna-Reform/Hochschulrektorentagung
Geschrieben am 14-05-2013 |
Stuttgart (ots) - Die Universitäten und Fachhochschulen haben sich
im vergangenen Jahrzehnt unter dem Stichwort Bologna einer tief
greifenden Reform unterzogen - der Einführung von Bachelor- und
Masterabschlüssen, der Angleichung des Hochschulwesens an europäische
Standards. Der deutsche "Bummelstudent" sollte der Vergangenheit
angehören. Schneller und effizienter sollte das Studium werden. Die
Berufsfähigkeit eines Abschlusses war den Bildungspolitikern ganz
wichtig.
Die Operation ist gelungen, aber die Nebenwirkungen sind
beachtlich. Klagen kommen sowohl von den Hochschulrektoren als auch
aus der Studentenschaft. Die Abbrecherquoten gerade in den Fächern,
in denen Mathematik eine große Rolle spielt, sind immens hoch. Das
Studium startet für viele mit Nachhilfe. Vom ersten Semester an wird
durch Prüfungen, die für das Examen mitzählen, ein hoher Druck
aufgebaut. Akademische Freiheiten, das Sichfinden, das Ausprobieren
und Orientieren kommen unter die Räder.
Die Unzufriedenheit ist groß über die Verschulung des Studiums,
unsinnige Anwesenheitspflichten und die Verkürzung der
Regelstudienzeiten, die dadurch ausgehöhlt wird, dass die meisten
Bachelor-Absolventen - anders als geplant - den Master machen wollen.
Statt kürzer, was sich Bologna auf die Fahnen geschrieben hatte, wird
das Studium dadurch faktisch länger. Solch einen Effekt nennt man
kontraproduktiv.
Es wird Zeit, dass sich die Kultusminister und die
Bundesbildungsministerin an einen Tisch setzen, um über die
Bologna-Reform zu sprechen. Sie ist eine Dauerbaustelle.
Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
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