Badische Neueste Nachrichten: Der Teufel im Detail
Geschrieben am 15-05-2013 |
Karlsruhe (ots) - Ministerpräsident Winfried Kretschmann zitiert
gern Franz Josef Strauß mit einem unsterblichen Bonmot: "Generäle
kann man anschreien, Zahlen nicht." Für das Schulwesen im Land gilt
das ganz besonders: Die Geburtenrate im Südwesten dümpelt derzeit bei
1,36 Kindern je Frau - deutlich zu wenig, um sämtliche Klassenzimmer
zu füllen. Das und der infolge des Pisaschocks seit der
Jahrtausendwende zu beobachtende Trend hin zum möglichst hohen
Bildungsabschluss zwingt die Landespolitik zum Handeln. Schon jetzt
ist die Schieflage unübersehbar. Das sind die Fakten. Wenn es in
Zukunft kein Stadt-Land-Gefälle geben soll und man stundenlange
Schulwege verhindern will, braucht es eine ordnende Hand. Zur exakten
Analyse der Schülerströme, der Übergangszahlen und der
Bevölkerungsentwicklung sowie den planerischen Konsequenzen daraus
gibt es keine Alternative. Mithin tut Kultusminister Stoch, was
dringend getan werden muss. Hätte man bereits vor einem Jahrzehnt
damit begonnen, wäre heute der Spielraum größer. Wie stets steckt
auch bei der regionalen Schulentwicklung der Teufel im Detail. Der
Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung verschärft die Lage
und verkompliziert die Prognosen. Nicht weniger problematisch ist die
langfristige Mindestmarke von 40 Schülern in den Eingangsklassen,
damit weiterführende Schulen überleben können. Der Kultusminister
selbst hat erst im vergangenen Monat bei der Genehmigung der zweiten
Gemeinschaftsschul-Tranche 25 einzügige Häuser durchgewunken.
Konsequenterweise müssten diese also demnächst wieder abgewickelt
werden - was theoretisch mittelfristig ohnehin für die meisten Haupt-
und Werkrealschulen gilt. Fest steht: Auf Schulträger, Schulämter und
Regierungspräsidien rollt neue Arbeit zu. Und auf Lehrer und Eltern
neue Ungewissheit. Schon längst ist die Motivation der Pädagogen im
Keller. Dem Bildungserfolg dient das sicher nicht.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
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