WAZ: Ein Abschied ohne Wehmut
- Kommentar von Sven Frohwein
Geschrieben am 16-05-2013 |
Essen (ots) - Es war René Obermanns letzte Hauptversammlung als
Chef der Deutschen Telekom. Im nächsten Jahr, kündigte der 50-Jährige
an, werde er nur noch als normaler Aktionär an der Veranstaltung
teilnehmen. Obermann hängt einen Spitzenjob in der deutschen
Wirtschaft an den Nagel. Er tauscht Groß gegen Klein - ohne Not, aber
auch ohne Wehmut. Nie hatte Obermann Zweifel daran gelassen,
irgendwann seinen Abschied nehmen zu wollen. Man kann ihm nicht
vorwerfen, er habe am Chefsessel geklebt. Obermann verlässt das
Bonner Unternehmen in schwieriger Zeit. Er hat den Laden zwar weiter
entrümpelt, den Umbau vom ehemaligen Staats- zum Technologiekonzern
vorangetrieben. Sogar für den teuren Ausflug ins US-Geschäft hat der
Manager eine Lösung gefunden. Der Telekom-Aktie hat das aber nicht
geholfen. In seiner Amtszeit verlor das Papier weiter an Wert. Der
Umbau eines so riesigen Unternehmens ist eben keine Aufgabe, die sich
in fünf bis zehn Jahren stemmen lässt. Es ist eine
Generationenaufgabe. Daran wird sich auch Obermanns Nachfolger messen
lassen müssen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
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