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Badische Neueste Nachrichten: Ermutigendes Zeichen

Geschrieben am 24-05-2013

Karlsruhe (ots) - Die Rede war überfällig, und wenn Barack Obama
seinen nachdenklichen Worten Taten folgen lässt, dann markiert sie
vielleicht eine Wende. Der Mann, der den Friedensnobelpreis als
Vorschuss erhielt, hat begriffen, dass sein geheimer Drohnen-Krieg
dem Image Amerikas erneut auf hässliche Weise schadet. Er will
zurücknehmen, was aus dem Ruder gelaufen ist. Er sucht nach
strengeren Regeln für einen Schattenfeldzug, dessen Akteure wie bei
Videospielen an Joysticks sitzen und sich ihrer vermeintlichen
Wunderwaffe bisweilen auf allzu bequeme Weise bedienen. Ganz
freiwillig bewegt sich Obama nicht. Vielmehr tut er es auf Druck des
amerikanischen Parlaments, das vernehmbar hadert mit einer Exekutive,
die sich anmaßt, Terrorverdächtige ohne Gerichtsurteil hinzurichten.
Er tut es, weil kühles realpolitisches Kalkül zwingend fordert,
Nutzen und Schaden skeptisch gegeneinander abzuwägen. Die
ferngesteuerten Raketenschläge schüren den Unmut der islamischen
Welt, vor allem dann, wenn unschuldige Zivilisten ums Leben kommen.
Es spricht für Obama, dass er seinen eigenen Kurs kritisiert. Es
spricht für ihn, dass er die Schließung des Lagers Guantánamo erneut
auf die Tagesordnung hebt, nachdem er frühere Versprechen fast
vergessen zu haben schien. Rhetorisch sind die Weichen gestellt. Wie
viel sich im Praktisch bewegt, bleibt abzuwarten. Den Kern seiner
Drohnen-Strategie stellt der Präsident ja nicht auf den Prüfstand,
vielmehr geht es um die Korrektur von Exzessen.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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