(Registrieren)

Deutsche Solarhersteller erwarten Unterstützung der Bundesregierung gegen chinesisches Exportdumping

Geschrieben am 26-05-2013

Brüssel (ots) - "Auch für China gilt das Handelsrecht. Deutschland
muss eine rote Linie ziehen und Jobvernichtung stoppen."

Die Industrieinitiative EU ProSun, die die Interessen von über 40
Solarherstellern in Europa, darunter die große Mehrheit der deutschen
Solarindustrie, vertritt, fordert die Bundesregierung auf, gegenüber
China Klartext zu sprechen. Nur so könne eine dauerhafte
Partnerschaft aufgebaut werden.

"Deutschland muss wissen, wann es gegenüber China eine rote Linie
zieht", so Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun. "Die Regierung
darf sich nicht erpressbar machen und tatenlos zusehen, wie eine
Schlüsseltechnologie nach der anderen an China geht." Dies geschehe
nicht etwa, weil die chinesische Staatswirtschaft leistungsfähiger
wäre. "China ist uns technologisch nicht voraus, im Gegenteil. China
bricht einfach jeden Tag ungehindert das Handelsrecht und finanziert
Exporte und Dumpingpreise mit Milliardenbeträgen. Damit werden
Arbeitsplätze in Deutschland und Europa vernichtet", so Nitzschke.

Trotz kritischer Vorzeichen sehen die Solarhersteller die heute
beginnenden deutsch-chinesischen Gespräche aber als Chance.
Nitzschke: "Es geht schließlich um ganz Selbstverständliches: Die
Anwendung des geltenden Handelsrechtes. Deutschland muss klarmachen:
Auch China muss sich an WTO- und EU-Recht halten."

Nach Schätzungen von EU ProSun hat China seine Solarindustrie in
den letzten Jahren mit rund 200 Milliarden Euro subventioniert. Das
Geld sei nicht in den Aufbau einer sauberen Stromversorgung in China
geflossen sondern fast ausschließlich in die Finanzierung des
Exports. In China selbst wurden dagegen gerade mal Solaranlagen im
Wert von 10 Milliarden Euro errichtet, die mit unter 5 Promille einen
bescheidenen Beitrag zur dortigen Stromerzeugung leisten. "Chinas
Politik hat leider nicht den Klimaschutz zum Ziel sondern lediglich
die Marktdominanz in einer der wichtigsten Schlüsseltechnologien der
Welt", so Nitzschke.

Die milliardenschwere Exportsubventionierung Chinas zwingt seit
Jahren weltweit Solarunternehmen zur Aufgabe. Alleine Deutschland hat
seit 2011 über 30 Werkschließungen und Insolvenzen zu verzeichnen.
10.000 Jobs sind verloren gegangen, und das, obwohl Deutschland im
Bereich der Solarenergie nach wie vor technologisch führend ist.
Nitzschke: "Mit einem Lohnkostenanteil von nur 10 Prozent ist die
deutsche Solarindustrie voll wettbewerbsfähig. Der chinesischen
Konkurrenz sind wir technologisch rund anderthalb Jahre voraus. Wenn
Deutschland eine solche Schlüsselindustrie nicht gegen illegale
Handelspraktiken verteidigen kann, brauchen wir uns um andere gar
nicht mehr zu bemühen", so Nitzschke.

In Brüssel plant die Europäische Kommission nach über
achtmonatiger Ermittlung jetzt vorläufige Zölle gegen chinesisches
Dumping. Das europäische Recht erlaubt Verhandlungen darüber mit
China erst nach Einführung dieser Maßnahmen. "Verhandlungen, wie sie
Frau Merkel und der chinesische Premierminister jetzt ansprechen
wollen, sind willkommen. Aber möglich sind sie nur nach Einführung
vorläufiger Antidumpingmaßnahmen", so Nitzschke. "Zu glauben, China
würde ohne den Druck aus Brüssel am Verhandlungstisch erscheinen,
wäre auch schlicht naiv."



Pressekontakt:
Weitere Informationen unter:
Tel. +32-495417401
www.prosun.org
Email: info@prosun.org


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

465807

weitere Artikel:
  • Asien-Geschäft der ALBA Group schreitet voran / ALBA Group und Miracle Group erweitern ihre Zusammenarbeit in China Berlin (ots) - +++ Unterzeichnung im Rahmen des heutigen Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem neuen chinesischen Premierminister Keqiang Li +++ Projekt für Altfahrzeug-Recycling wird um Recycling von Nichteisen-Metall-Schrotten erweitert +++ Die ALBA Group, eine der weltweit zehn größten Unternehmensgruppen für Recycling, Umweltdienstleistungen und Rohstoffhandel, hat mit der Jiangsu Miracle Logistics System Engineering Co. Ltd eine weitere Zusammenarbeit im Bereich des Recyclings vereinbart. Die Unterzeichnung erfolgte mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Zinspolitik der EZB Bielefeld (ots) - Es gab eine Zeit, und so lange ist sie gar nicht her, da galt Sparsamkeit als Tugend. Heute ist Sparsamkeit eine Dummheit - jedenfalls aus ökonomischer Sicht. Das erste Mal sind Deutschlands Sparer 1923 grausam bestraft worden. Damals hat die Hyperinflation die Geldbesitzer fast über Nacht enteignet. Derzeit werden die Vermögen schleichend und ohne Inflation entwertet - ohne Aussicht auf baldige Besserung. Am 2. Mai 2013 hat die Europäische Zentralbank (EZB) alle Finanzexperten, die glaubten, nun könne der Leitzins mehr...

  • Rheinische Post: Chef von NRW-Bankenverband hält eigene Branche für massiv unterkapitalisiert Düsseldorf (ots) - Die deutschen Banken sollten erheblich mehr Eigenkapital bilden, als es die neuen Regeln Basel III festlegen. Das fordert Thomas Lange, Chef der Essener Nationalbank und Chef der Bankenvereinigung NRW im Gespräch mit der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Dabei schreckt er auch vor klarer Kritik an seiner Branche nicht zurück: "Seien wir mal ehrlich: Wir würden keinem Mittelständler Kredit geben, der mit Eigenkapitalquoten wie unseren einen Kredit möchte. Und da wir den Mittelständlern nicht mehr abverlangen können, mehr...

  • Mendor kündigt Partnerschaft mit A. Menarini Diagnostics mit dem Ziel eines europaweiten Vertriebs seines All-in-One-Systems zur Blutzuckermessung an Espoo, Finnland (ots/PRNewswire) - Mendor, finnischer Anbieter von Diabetes-Technologie, freut sich, seine Partnerschaft mit A. Menarini Diagnostics S.r.l. anzukündigen, einem der führenden Diagnostikunternehmen im Bereich Diabetes in Europa. Dank der Vereinbarung wird Mendors All-in-One-System zur Blutzuckermessung in der ersten Phase als Teil von Menarinis bewährter Produktreihe für Blutzuckertests GlucoMen in neun europäischen Märkten verfügbar sein. A. Menarini Diagnostics S.r.l wurde 1976 gegründet und verfügt heute mehr...

  • In der Wolke und "eingebettet" - Siegeszug der freien Software hält an Berlin (ots) - - 19. LinuxTag in Berlin beendet - Community aus Entwicklern und Anwendern bleibt eine treibende Kraft des Erfolgsmodells Open Source - Gelungene Premiere für Partnerveranstaltungen Open-IT Summit und OpenStack Day VORLÄUFIGE BILANZ Hochkarätige Keynote-Speaker, Marktführer und kreative Projektteams in der Ausstellung und Tausende Besucher - der LinuxTag hat seine Stellung als Europas führende Konferenz und Fachmesse zu Linux und Open Source Software auch 2013 unterstrichen. Die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht