Badische Neueste Nachrichten: Kühle Absage
Geschrieben am 26-05-2013 |
Karlsruhe (ots) - Irgendwann ist es dann auch gut. Von der
Atomkraft bis zur Wehrpflicht hat die CDU in den vergangenen Jahren
jede Menge alter Positionen geräumt. Nun auch noch für einen
einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn nach dem Vorbild der SPD
einzutreten - das ist dann aber auch Angela Merkel zu viel.
Entsprechend kühl fiel deshalb am Wochenende die Absage der Kanzlerin
an den Arbeitnehmerflügel ihrer Partei aus: In den Branchen, in denen
es erforderlich ist, will die Union weiterhin sogenannte
Lohnuntergrenzen festlegen. Wo die Tarifautonomie funktioniert, soll
das Sache von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bleiben. Dass die
Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft in vielen Fragen der SPD
näher ist als dem Wirtschaftsflügel der eigenen Partei, liegt in der
Natur der Sache. Ihr Versuch, der CDU-Vorsitzenden ein Ja zum
Mindestlohn abzuringen, war allerdings von Anfang an zum Scheitern
verurteilt. Angela Merkel ist schon froh, dass auch die FDP
inzwischen auf die Linie der Union eingeschwenkt ist und in besonders
krassen Fällen ebenfalls den Staat in der Pflicht sieht - im Falle
einer Neuauflage von Schwarz-Gelb nach der Wahl verkleinert das das
Konfliktpotenzial erheblich. Doch so populär die Forderung der
Oppositionsparteien nach flächendeckenden Mindestlöhnen von 8,50 Euro
pro Stunde auch klingt: Volkswirtschaftlich ist sie fragwürdig. Im
ungünstigsten Fall kostet der Mindestlohn von Sozialdemokraten,
Grünen und Linken Arbeitsplätze, anstatt sie zu sichern. Politisch
brisant wird es, wenn der Wähler im Herbst eine Große Koalition
erzwingt. Dann muss die Kanzlerin Farbe bekennen: Gibt sie, um des
Betriebsfriedens Willen, ihren Widerstand gegen einen einheitlichen
Mindestlohn auf? Oder riskiert sie in den Koalitionsverhandlungen
deswegen die erste Machtprobe? Bei der Wehrpflicht, der Energiewende
oder der Kinderbetreuung war Angela Merkel pragmatischer und
flexibler als es vielen ihrer Parteifreunde lieb ist. Mit einem Ja
zum Mindestlohn allerdings würde sie womöglich eine unsichtbare
Grenze überschreiten - die rote Linie, die Union und SPD noch trennt.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
465858
weitere Artikel:
- Saarbrücker Zeitung: Immer mehr Darlehen für Hartz-IV-Empfänger - Linke und Grüne kritisieren Regelsatz als zu niedrig Saarbrücken (ots) - Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger, die auf ein
Darlehen der Jobcenter angewiesen sind, um größere Anschaffungen für
ihren Lebensunterhalt wie etwa eine Waschmaschine oder einen
Kühlschank zu finanzieren, hat nach einem Bericht der "Saarbrücker
Zeitung" (Montag-Ausgabe) in den letzten fünf Jahren deutlich
zugenommen.
2007 wurde im Jahresdurchschnitt 12.873 Bedürftigen pro Monat ein
Darlehensanspruch gewährt. 2012 waren es bereits im Schnitt 16.833
Fälle pro Monat, schreibt das Blatt unter Berufung auf aktuelle mehr...
- "Religion in der säkularen Gesellschaft zwischen Konsens und Kulturkampf" / 10. Karlsruher Verfassungsdialog mit Alois Glück, Dr. Michael Schmidt-Salomon u. a. Berlin (ots) - Der Streit über das Beschneidungsurteil, die
Debatte um das Blasphemie-Verbot. Einige signifikante Beispiele
dafür, dass das Verhältnis von Staat und Religion nach wie vor die
Gemüter bewegt, obwohl die Gesellschaft der Bundesrepublik
weitestgehend säkularisiert ist.
Welche Rolle die Religion in Zukunft spielt, wie sich in Zukunft
der Islam in die kooperative Kirchenverfassung und die säkularisierte
Gesellschaft einfügen wird und was dies für das Zusammenleben der
Menschen in Deutschland bedeutet, soll beim 10. mehr...
- HU-Fristenverkürzung kostet deutsche Autofahrer 630 Millionen Euro zusätzlich / ADAC mit klarem "Nein" gegen EU-Pläne bei der Hauptuntersuchung München (ots) - Aktuelle Unfallstatistiken belegen, dass
technische Pannen in weniger als einem Prozent die Ursache für
Unfälle sind - unabhängig von Alter und Laufleistung der Fahrzeuge.
Dennoch wird im federführenden EU-Parlamentsausschuss am kommenden
Donnerstag (Fronleichnam) über kürzere Fristen für die technische
Hauptuntersuchung (HU) abgestimmt. Der ADAC positioniert sich klar
gegen diese drohende Bevormundung aus Brüssel, die jeglicher
fachlichen Logik und Sinnhaftigkeit entbehrt.
Als Vorschlag steht auf europäischer mehr...
- www.zukunft-gesundheitswesen.de / Gesundheitspolitischer Nachwuchs bloggt Neuss (ots) - Welchen dringenden Handlungsbedarf gibt es im
deutschen Gesundheitssystem und wie können mögliche Lösungsansätze
aussehen? Mit diesen Themen startet das neue Blog
www.zukunft-gesundheitswesen.de in die digitale Diskussion. Absender
ist das Young Lions Gesundheitsparlament, ein freiwilliger
Zusammenschluss von rund 80 jungen Vordenkern. Sie haben sich auf
Initiative des forschenden Gesundheitsunternehmens Janssen gegründet,
um frische Ideen für das deutsche Gesundheitswesen zu entwickeln.
Im Zentrum des Blogs stehen mehr...
- NABU : Mehr Elektroautos nur mit strengeren Verbrauchsvorgaben für Neuwagen Berlin (ots) - Anlässlich der am heutigen Montag in Berlin
stattfindenden Internationalen Konferenz "Elektromobilität bewegt
weltweit" fordert der NABU die Bundesregierung auf, sich in Brüssel
für strenge CO2-Grenzwerte einzusetzen. Nur so lasse sich der Verkauf
von E-Fahrzeugen insgesamt ankurbeln. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif
Miller: "Wer künftig einen nennenswerten Anteil an Elektroautos auf
unseren Straßen sehen möchte, sollte nicht über Kaufprämien
nachdenken, sondern sich auf europäischer Ebene für ambitionierte
Grenzwerte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|