Lausitzer Rundschau: Ohne Aha-Effekt
Zum Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten
Geschrieben am 27-05-2013 |
Cottbus (ots) - In Peer Steinbrücks Wahlkampfmannschaft ist
freundlich ausgedrückt noch viel Luft nach oben. Oder glaubt jemand
ernsthaft, Brigitte Zypries, Manuela Schwesig und Florian Pronold
könnten das Ruder herumreißen und der SPD einen spürbaren
Sympathiezuwachs in der Bevölkerung bescheren? Schon die erste
Vorstellungsrunde im Willy-Brandt-Haus vor zwei Wochen fiel nicht
sonderlich berauschend aus. Die zweite gestern an gleicher Stelle tat
es noch viel weniger. Von originellen Personalangeboten keine Spur.
Überhaupt stellt sich die Frage, ob die Nominierung im Umfang einer
Fußballmannschaft nicht eher für inhaltliche Verwirrung statt
Klarheit sorgt. Viel hilft längst nicht immer viel. Bislang suchte
Steinbrück, irgendwie die Balance zwischen der Agenda 2010 und mehr
oder minder sinnvollen Korrekturen an ihr zu wahren. Nachdem mit
Klaus Wiesehügel und Florian Pronold nun schon zwei erklärte
Agenda-Gegner an vorderster Front mitmischen dürfen, droht dieser
Vorsatz in Schieflage zu geraten. Wofür der selbst erklärte
Agenda-Anhänger Steinbrück steht, wird dadurch jedenfalls verwässert.
Mit der tröpfchenweisen Benennung seiner Mannschaft mag sich
Steinbrück für einen längeren Zeitraum die öffentliche Aufmerksamkeit
sichern. Dass der Kanzlerkandidat dabei die Latte so niedrig hängt,
frei nach dem Motto: eine schlechte Wahrnehmung ist besser als gar
keine, verwundert allerdings schon.
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Lausitzer Rundschau
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