AOK kritisiert Ärztechef Montgomery: Reform der GKV braucht keine flotten Sprüche sondern sachkundige Diagnostik
Geschrieben am 29-05-2013 |
Stuttgart (ots) - "Den flotten Sprüchen des
Bundesärztekammerpräsidenten fehlt wohl die gewissenhafte Diagnostik
als Grundlage für taugliche Reformempfehlungen in der
Krankenversicherung", mit diesen Worten kommentierte der
Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, am
Mittwoch (29.05.2013) die Aussagen des Präsidenten der
Bundesärztekammer (BÄK), Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery.
Die Überlegungen für einen einheitlichen, wettbewerblich
orientierten Krankenversicherungsmarkt sind laut Hermann
grundsätzlich richtig, bedürfen aber einer genauen und fundierten
Betrachtung: "Hier sind Politik, Wissenschaft, Recht, Ökonomie und
innovative Vertreter aus dem Gesundheitswesen gleichermaßen gefragt,
entsprechende Szenarien nach vorne zu bringen. Solche Ansätze aber im
Vorbeigehen abzukanzeln, wie das BÄK-Chef Montgomery beim Ärztetag
erneut tat, ist altbacken und inhaltsleer."
Montgomery habe die Vorstellungen eines einheitlichen
Krankenversicherungsmarktes als "Turbolader in die
Zweiklassenmedizin" bezeichnet. Hermann: "Mit solchen
Formel-1-Begriffen kommen wir nicht weiter. Das sind fundierte
Vorurteile und nicht fundierte Vorstellungen. Wir brauchen eine
Analyse, die offen und sachkundig Chancen und Risiken beschreibt und
danach trachtet, die Vorteile von GKV und PKV in ein neues,
gemeinsames System zu übernehmen." Einer Einheitsversicherung erteilt
Hermann ebenso konsequent eine Absage, weil sie das Ende jeglichen
Wettbewerbs, vor allem um die beste Versorgungsqualität, bedeute.
Diese Konkurrenzsituationen brauche es aber, zum Beispiel durch
Direktverträge von Krankenkassen mit Arztseite und Krankenhäusern,
sonst wäre ein System, das sich über viele Jahrzehnte selbst
zementiert hat, nicht erneuerbar.
Hermann: "Dass der Gesundheitspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Fraktion, Jens Spahn, in diesem Zusammenhang von einer
Einheits-AOK spricht, kann ich allenfalls als Ausrutscher im
Vorwahlkampf werten." Im Grunde seien sich er und Spahn in der Sache
der Ablehnung einer Einheitsversicherung völlig einig. Jedoch habe
die Begriffswahl "Einheits-AOK" und die von Spahn damit verbundene
Aus-sage, als erstes würden die Versicherten darunter leiden, mit den
Realitäten nichts zu tun. "Die AOK Baden-Württemberg steht dezidiert
für mehr Wettbewerb und unsere fast 4 Millionen Versicherten leiden
keineswegs an ihrer Mitgliedschaft, sondern sind mit ihrer
Versicherung AOK Baden-Württemberg hochzufrieden", so der AOK-Chef
weiter.
Pressekontakt:
AOK Baden-Württemberg
Wibke Kreutzer
Pressereferentin
Telefon: 0711 / 2593 - 561
wibke.kreutzer@bw.aok.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
466462
weitere Artikel:
- Deutscher Kommunalkongress 2013 am 03./04. Juni 2013 in Berlin Berlin (ots) -
- Motto: Vom Vater Staat zum Bürgerstaat
- Reden von EP-Präsident Martin Schulz und Bundeskanzlerin Dr.
Angela Merkel
Unter dem Motto "Vom Vater Staat zum Bürgerstaat" veranstaltet der
Deutsche Städte- und Gemeindebund am 03. und 04. Juni 2013 in Berlin
den Deutschen Kommunalkongress.
An der Veranstaltung werden mehr als 500 Ober/Bürgermeister/innen
aus allen Teilen Deutschlands teilnehmen und über kommunale
Zukunftsperspektiven diskutieren.
Am 04. Juni 2013 wird der Präsident des Europäischen mehr...
- neues deutschland: Spitzengewerkschafter und Wissenschaftler unterstützen Alternativ-Gipfel in Athen / Scharfe Kritik am Eurokrisen-Kurs der Bundesregierung Berlin (ots) - Anderthalb Wochen vor dem europäischen
Alternativ-Gipfel in Athen haben Spitzengewerkschafter und
Wissenschaftler ihre Sympathie mit dem »Alter Summit« erklärt. Das am
7. Juni in der griechischen Hauptstadt beginnende Treffen linker
Parteien, sozialer Bewegungen und Gewerkschaften verdiene in der
bundesdeutschen Öffentlichkeit »besondere Aufmerksamkeit«, heißt es
in einem Appell, über den die Onlineausgabe der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" berichtet. Europa
brauche »eine öffentliche Debatte mehr...
- Mythos Einsparpotenziale - AMNOG und AVR Berlin (ots) - In diesen Tagen jährt sich die Vereinbarung des
ersten Erstattungsbetrages nach dem
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) zum ersten Mal. In diesem
Zusammenhang wird - unter anderem vom Arzneiverordnungs-Report (AVR)
2012 - immer wieder ein "2 Mrd. EURO Einsparziel" zitiert, das mit
dem Gesetz verbunden sei. "Diese Zahlenangabe hält einer Überprüfung
nicht stand", so Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI). Weder in
den Eckpunkten zum Gesetz, noch mehr...
- Harald Weinberg: Ärzten geht es anscheinend nur um eigene Versorgung Berlin (ots) - "Der Ärzteschaft scheint es nur um die eigene
Versorgung zu gehen, nicht um die der Patientinnen und Patienten.
Zumindest kümmert sie sich auf dem Ärztetag in erster Linie darum,
ihre Privilegien bei der Abrechnung von Privatpatienten zu erhalten.
Die Zeche zahlen alle Patientinnen und Patienten, ob nun gesetzlich
oder privat versichert", kommentiert Harald Weinberg, Obmann der
LINKEN im Gesundheitsausschuss, den Beschluss des Ärztetags, an der
privaten Krankenversicherung festzuhalten. Weinberg weiter:
"Wenn mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Europa
Unions-Außenpolitiker Polenz kritisiert Oettinger Äußerungen zur EU Halle (ots) - Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des
Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), hat die Äußerungen von
Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) über den Zustand der EU
kritisiert. "Es ist nicht richtig, Ländern in dieser Art die
Regierungsfähigkeit abzusprechen", sagte er der in Halle
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) mit
Blick auf dessen Bemerkungen über Bulgarien, Rumänien und Italien.
"Als EU-Kommissar sollte man sich mit solchen Äußerungen
zurückhalten." Polenz fügte hinzu: "Die EU mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|