2013: 100 Jahre DLRG / Rettungsschwimmer haben 411 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt
Geschrieben am 30-05-2013 |
Hamburg/Bad Nenndorf (ots) - Die Rettungsschwimmer der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 411
Menschen oft in letzter Minute vor dem Tod durch Ertrinken bewahrt.
Bei 29 Einsätzen mussten sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel
setzen, um ein anderes zu erhalten. Die Einsatzbilanz weist 8.943
vorbeugende Hilfeleistungen für Segler, Surfer und Motorbootfahrer
aus, die an Küsten und Binnengewässern in Not gerieten. Das sind
1.570 Einsätze (oder 21%) mehr als 2011. Diese Zahlen gab
DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens heute in Hamburg bekannt.
Die humanitäre Organisation wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. "In
dieser Zeit haben Generationen ehrenamtlich arbeitender Retter eine
große Leistung für die Gesellschaft vollbracht. Zur Zeit der Gründung
im Jahr 1913 ertranken im wilhelminischen Reich über 5.000 Männer,
Frauen und Kinder. Den Medien blieb damals nur der tägliche
resignierende Bericht über die traurigen Ereignisse und die
Hilflosigkeit des Staates. 2012 waren es "nur" noch 383 Todesfälle.
Das ist die niedrigste Zahl, seit die Todesfälle statistisch erhoben
werden. Es ist gelungen, diese Gefahr erfolgreich einzudämmen und die
Todesfälle durch Ertrinken um 92% zu senken. Trotzdem müssen wir
weiterhin intensiv arbeiten, um die Zahl der Ertrinkungstoten weiter
zu senken", so Dr. Wilkens in seinem Statement.
Er kritisierte die Bäderpolitik der Kommunen: In den vergangenen
fünf Jahren sind in Deutschland 285 Bäder geschlossen worden und
weitere 452 Bäder seien akut von Schließung bedroht. "737 Bäder
stehen vor dem Aus", kritisierte der DLRG-Präsident. "Angesichts
dieser Zahlen muss man sorgenvoll in die Zukunft blicken", so Wilkens
weiter. Mindestens 20% der Grundschulen haben keinen Zugang mehr zu
einem Schwimmbad. Bei der DLRG existieren in vielen Ortsgruppen lange
Wartelisten für eine Frühschwimmerausbildung. "Unsere Forderung
heißt: Bäder erhalten, Bäder bauen und nicht, sie
wegzurationalisieren", sagte Dr. Wilkens.
Positiv entwickelt hat sich die Zahl der Todesfälle bei
Kleinkindern. In den vergangenen zehn Jahren gingen die Opferzahlen
von 45 auf neun zurück. Durch vorbeugende Maßnahmen sei es gelungen,
die Todesfälle von Kindern im Vorschulalter zu senken. "Mit dem
DLRG-NIVEA-Kindergartenprojekt und dem sich anschließenden Projekt
"Schwimmen lernen mit NIVEA" haben wir die Weichen gestellt für mehr
Wassersicherheit bei den Kleinsten. Das ist eine Erfolgsgeschichte",
sagte der DLRG-Präsident.
Die Gesamtbilanz der ehrenamtlichen Arbeit der DLRG-Mitglieder
könne sich sehen lassen. Sie erbrachten 2012 insgesamt 11,2 Millionen
Stunden ehrenamtlich und unentgeltlich für die Sicherheit der
Menschen im und am Wasser sowie die Ausbildung im Schwimmen und
Rettungsschwimmen. Im vergangenen Jahr haben die Ausbilder der DLRG
182.606 Schwimm- und Rettungsschwimmabzeichen ausgegeben, 17.000
Prüfungen mehr als im Jahr zuvor. Bei den Schwimmprüfungen ist
besonders das Wachstum der Frühschwimmerprüfungen mit dem
Seepferdchen um 20% hervorzuheben. Die Ausbilder haben 41.438
Seepferdchen-Prüfungen abgenommen. Bei den Jugendschwimmabzeichen,
die einen sicheren Schwimmer ausweisen, gab es ein Wachstum um 9% auf
75.144. Die Rettungsschwimmprüfungen stiegen um 5% auf 55.354
erfolgreiche Prüfungen. "Der Anstieg darf aber nicht darüber
hinwegtäuschen, dass wir in den Vorjahren rückläufige
Ausbildungszahlen hatten", sieht Dr. Wilkens Nachholbedarf.
Weitere Informationen auf http://www.dlrg.de
Pressekontakt:
Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG.
Telefon: 05723-955441; Mobil: 0172-4244578
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