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Performance und Optimismus europäischer Unternehmen in China lassen nach, aber Reformen bieten auch Wachstumschancen

Geschrieben am 31-05-2013

Peking/München (ots) - Der zunehmende Marktdruck und die oft
diskriminierenden regulatorischen Rahmenbedingungen in China haben
das Umsatzwachstum und die Profitabilität europäischer Unternehmen
auf dem dortigen Markt erheblich beeinträchtigt. Die
Profitabilitätserwartungen haben daher einen Tiefstand erreicht.
Unternehmen, die in China aktiv sind, halten die Reformen zur
Verbesserung der Rechtssicherheit und für mehr Fairness im Wettbewerb
für die wichtigsten Treiber der künftigen chinesischen Wirtschaft.
Allerdings herrscht unter den befragten Unternehmen Unsicherheit, ob
die politische Führung in China die notwendigen Wirtschaftsreformen
wirklich angehen wird. Dies sind die Ergebnisse des
Geschäftsklimaindex 2013 ("Business Confidence Survey 2013") von der
Handelskammer der Europäischen Union in China und Roland Berger
Strategy Consultants.

Die nachlassende Dynamik und die zunehmende Reife der chinesischen
Wirtschaft setzen die Gewinne europäischer Unternehmen in China immer
stärker unter Druck. Nur 62 Prozent der europäischen Firmen mit Sitz
in China konnten ihre Umsätze steigern und lediglich 44 Prozent ihren
Gewinn verbessern. Insgesamt waren nur 64 Prozent der europäischen
Unternehmen in China profitabel. Wichtigster negativer
Einflussfaktor: die steigenden Arbeitskosten. Doch auch das
nachlassende Wirtschaftswachstum in China und Europa und der
zunehmende Wettbewerb wirkten sich negativ auf die Firmenleistung
aus. Hinzu kommen die für ausländische Firmen diskriminierenden
regulatorischen Rahmenbedingungen auf dem chinesischen Markt. An
erster Stelle stehen Schwierigkeiten beim Marktzugang: Etwa die
Hälfte der europäischen Unternehmen vermeldete verpasste
Geschäftsgelegenheiten mangels Marktzugang oder aufgrund hoher
regulatorischer Anforderungen. Europäische Firmen zweifeln daher an
der Zusicherung der Regierung, dass in China gleiche Spielregeln für
alle Unternehmen gälten.

Trotz Schwierigkeiten leistet der chinesische Markt nach wie vor
einen bedeutenden Beitrag zum Gesamtumsatz europäischer Firmen. Etwa
die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie in China mehr als 10
Prozent ihres weltweiten Umsatzes erzielt. Die Wachstumserwartungen
wurden zwar reduziert, doch immerhin 71 Prozent der Firmen sind
zuversichtlich, dass sie in China weiter wachsen werden. China hat
damit seinen festen Platz in der globalen Strategie der Unternehmen.
Deshalb engagieren sich europäische Unternehmen auf dem chinesischen
Markt: 86 Prozent planen weitere Investitionen, um ihre aktuellen
Kapazitäten aufzustocken und ihren Wettbewerbsvorsprung gegenüber der
Konkurrenz vor Ort zu halten. Dabei sehen die meisten Unternehmen
zahlreiche Möglichkeiten, wie die neue chinesische Führung das
Wirtschaftswachstum des Landes mit passenden Reformen weiter steigern
kann. An erster Stelle steht hier die Förderung verbesserter
Rechtssicherheit: Drei Viertel der Befragten sehen sie als wichtigen
Treiber, um die chinesische Wirtschaftsleistung in den kommenden
Jahren zu verbessern.

Davide Cucino, Präsident der Handelskammer, kommentierte dies so:
"Interessanterweise äußert die Hälfte der europäischen Unternehmen
Zweifel daran, ob die notwendigen und längst überfälligen
wirtschaftlichen Reformen tatsächlich umgesetzt werden. Auch wenn
hochrangige Politiker in China immer wieder beteuern, dass das
regulatorische Umfeld verändert und durch marktwirtschaftliche
Ausrichtung fairer werden soll, haben europäische Unternehmen bislang
kaum konkrete Veränderungen wahrgenommen. Die finanzielle Performance
nimmt ab und die Zuversicht hinsichtlich der Profitabilität ist auf
dem Tiefpunkt angelangt. Jetzt ist die rasche Umsetzung
zielgerichteter Veränderungen gefragt, um steigende Kosten durch
Produktivitätsverbesserungen abzufedern, Marktgelegenheiten zu
erschließen und ein effizientes und gut funktionierendes
Geschäftsumfeld auf der Grundlage einheitlicher
Wettbewerbsbedingungen zu etablieren."

Charles-Edouard Bouée, Leiter des Asia-Geschäftes und Mitglied der
weltweiten Geschäftsführung von Roland Berger Strategy Consultants,
sagte: "Die lokalen Anbieter verbessern sich weiter auf Gebieten, die
lange Zeit von ausländischen Firmen dominiert wurden. Und das
Wettbewerbsumfeld ist noch härter umkämpft. Darauf reagieren
europäische Unternehmen mit der Expansion ihrer Produktionsstandorte
und ihres geografischen Einzugsgebiets. Das verbessert die
Skalenvorteile. Zudem bauen Unternehmen ihre Stärke in Bereichen
weiter aus, in denen sie bereits einen Vorsprung haben."

Doch die steigenden Arbeitskosten in China drücken die
Gewinnspannen erheblich. "Im Personalbereich stellt der
Fachkräftemangel eine große Herausforderung dar", erklärt Bouée.
"Außerdem beeinträchtigen die hohen Erwartungen der chinesischen
Fachkräfte bezüglich Bezahlung und Sozialleistungen die
Gewinnerwartungen ausländischer Firmen. Diese Faktoren stellen
erhebliche Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit des chinesischen
Markts dar. Um ihnen zu begegnen, müssen die
Produktivitätssteigerungen mit den Lohnsteigerungen Schritt halten."

Der Geschäftsklimaindex 2013 der Europäischen Handelskammer in
China wurde auch dieses Jahr in Zusammenarbeit mit Roland Berger
Strategy Consultants erstellt und basiert auf der Umfrage von mehr
als 550 europäischen Unternehmen mit Sitz in China.

Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

Die Europäische Handelskammer in China wurde am 19. Oktober 2000
von 51 Unternehmen aus der Europäischen Union mit Sitz in China
gegründet. Sie wurde eingerichtet, um der Europäischen Union und
europäischen Unternehmen in China eine gemeinsame Stimme zu
verleihen. Die Handelskammer wird von der Europäischen Kommission und
der chinesischen Regierung als die offizielle Stimme europäischer
Unternehmen in China anerkannt. Sie wirkt auf die Verbesserung des
Marktzugangs und der Geschäftsbedingungen für europäische Unternehmen
hin.

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.700 Mitarbeitern
und 51 Büros in 36 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 250 Partnern.



Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

European Union Chamber of Commerce in China
Ms. Yolanda ZHANG|
Press Officer
Tel: +86 (10) 6462 2066
Fax: +86 (10) 6462 2067
E-Mail: yzhang@europeanchamber.com.cn

Roland Berger Strategy Consultants
Claudia Russo
Press Department
Tel.: +49 (89) 9230-8190
E-Mail: claudia.russo@rolandberger.com
www.rolandberger.com


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