Weser-Kurier: Zur Flüchtlingsproblematik schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 4. Juni 2013:
Geschrieben am 03-06-2013 |
Bremen (ots) - Hamburg steckt in einem Dilemma: Rund 300
Flüchtlinge aus Libyen sind in der Hansestadt gestrandet. Rechtlich
gesehen hat die Stadt ihnen gegenüber keinerlei Verpflichtungen. Die
Gesetze besagen klar, dass Flüchtlinge nur dort Asyl beantragen
dürfen, wo sie angekommen sind. Nur dort haben sie einen Anspruch auf
eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Sozialleistungen stehen ihnen
in Hamburg schlichtweg nicht zu. Doch menschlich gesehen muss Hamburg
Verantwortung übernehmen. Denn egal welche Motive die Flüchtlinge
nach Hamburg getrieben haben, egal welcher Herkunft sie sind oder
welcher Religion sie angehören, sie befinden sich in einer Notlage.
Die Afrikaner sind obdachlos und müssen sich jeden Tag aufs Neue ihr
Essen suchen. Sicher, Hamburg hat den Flüchtlingen eine Notunterkunft
angeboten. Doch eben nur unter der Bedingung, dass sie sich
registrieren lassen. Und das ist der erste Schritt zu einer
Abschiebung. Es war richtig von den Kirchen, auf deren Zusammenarbeit
die Stadt setze, sich nicht dafür missbrauchen zu lassen. Hamburg
muss unbürokratisch handeln, ohne viele Fragen zu stellen. In einem
zweiten Schritt muss dann aber eine grundsätzliche politische Lösung
gefunden werden. Es bedarf einer Neuregelung des überholten
Asylsystems. Hamburg kann nicht die Probleme der Europäischen Union
lösen. Zugleich darf Italien aber auch nicht mit dem
Flüchtlingszustrom allein gelassen werden. Alle europäischen Länder
müssen Verantwortung übernehmen und sie nicht auf wenige Länder
abschieben, die nur wegen ihrer Lage am Mittelmeer erste Anlaufstelle
für Bootsflüchtlinge aus Afrika sind. In keinem Fall aber stellt der
Beschluss von EU-Parlament, Kommission und Regierungen eine Lösung
dar, die Grenzen im Schengenraum für bis zu zwei Jahre wieder
schließen zu dürfen, wenn der Flüchtlingszustrom zu groß wird. Damit
schließt man das Problem nur aus dem eigenen Land aus anstatt es zu
lösen. Die Flüchtlinge aus Libyen dürfen nicht zum Spielball der
Politik werden. Es handelt sich um Menschen, die unsere Hilfe
benötigen.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
467323
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: In der Pflicht
Das Hochwasser und die Folgen Cottbus (ots) - Wieder ein Jahrhunderthochwasser. Wieder mit
katastrophalen Folgen für die betroffenen Menschen, für ganze
Landstriche, für Kommunen und Gemeinden. Schon mehrfach hat das Land
jedoch bewiesen, dass es in solchen Extremsituationen zusammensteht -
1997 bei der Oderflut oder aber beim Hochwasser 2002. Damals kam es
im wochenlangen Kampf gegen die Fluten und nach den Überschwemmungen
zum Glück zu einer Welle der Solidarität. Genau das brauchen die
Menschen in Süd- und Ostdeutschland jetzt auch wieder. Schnelle und
unbürokratische mehr...
- Schwäbische Zeitung: Armutszeugnis der Regierung - Kommentar Ravensburg (ots) - Von zwei schlechten Lösungen ist es - zugegeben
- die weniger drastische. Statt das Kindergeld für alle zu kürzen,
wagt sich die französische Regierung lediglich an den "quotient
familial". Der Angriff auf die französische
Steuerfreibetrags-Institution trifft aber bei Weitem nicht nur
bessergestellte Familien, wie die Regierung glauben machen will. Die
Maßnahme kommt überdies zu einem Zeitpunkt, da die Franzosen ohnehin
schon viele Steuererhöhungen verkraften müssen und zunehmend an
Kaufkraft verlieren. Statt an mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Versprechen gebrochen Karlsruhe (ots) - Von zwei schlechten Lösungen ist es, zugegeben,
die weniger drastische Variante. Statt das Kindergeld für alle zu
kürzen, wagt sich die französische Regierung lediglich an den
Steuerfreibetrag. Der berühmte "quotient familial", der die Franzosen
seit 1945 durch steuerliche Anreize zum Kinderkriegen animieren soll,
wird abermals abgesenkt - von 2 000 auf 1 500 Euro. Das ist freilich
nicht die Welt, trifft aber bei Weitem nicht nur die bessergestellten
Familien, wie die Regierung glauben machen will. Ein Paar, das etwa mehr...
- Das Erste, Dienstag, 4. Juni 2013, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 8:05 Uhr, Martin Schulz, Präsident des EU-Parlaments,
SPD, Türkei
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- Rheinische Post: Aktionäre fordern Schadenersatz von Berthold Beitz Düsseldorf (ots) - Die Privatausflüge, die ThyssenKrupp-Patriarch
Berthold Beitz per Firmenjet jahrelang auf Konzernkosten unternommen
haben soll, rufen Aktionärsschützer auf den Plan. "Aufsichtsrat und
Vorstand sind gehalten, den entstandenen Schaden über
Regressforderungen zu mindern. Ansonsten droht ihnen, selbst in die
Haftung genommen zu werden", sagte Hans-Martin Buhlmann, Chef der
Vereinigung Institutioneller Privatanleger (VIP), der in Düsseldorf
erscheinenden Rheinischen Post (Dienstagsausgabe). Thomas
Hechtfischer von mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|