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Eine Million Euro Preisgeld seit 1980 ausgeschüttet / Marlene Lufen übernimmt Schirmherrschaft für Verleihung der 32. HanseMerkur Preise für Kinderschutz

Geschrieben am 07-06-2013

Hamburg (ots) - Heute werden die HanseMerkur Preise für
Kinderschutz zum 32. Mal vergeben. Als diesjährige Schirmherrin nimmt
die Journalistin und Moderatorin Marlene Lufen, Patin der
Integrativen Gruppen des TV Schiefbahn 1899 e.V. aus Willich, an der
Festveranstaltung um 17.00 Uhr im Atrium der HanseMerkur
Versicherungsgruppe in Hamburg teil. Der älteste Sozialpreis
Deutschlands wird seit 1980 ausgeschrieben und ist mit insgesamt
50.000 Euro dotiert. Bisher wurde ein Preisgeld in Höhe von einer
Million Euro ausgeschüttet. Die Auszeichnungen für das Jahr 2012
gehen an vier Initiativen aus Halle (Saale), Hamburg und Willich. Die
Laudationes auf die Preisträger hält Heinz Hilgers, Präsident des
Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB). Das kulturelle Rahmenprogramm
der Festveranstaltung gestaltet das BUNDESJUGENDBALLETT.

Der Hauptpreisträger 2012
Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an folgendes Projekt:

Die Integrativen Gruppen des TV Schiefbahn 1899 e.V. in Willich
(NRW) bieten bereits seit 2001 einen Raum, wo Kinder im Alter von
drei bis 18 Jahren mit und ohne Behinderungen gemeinsam sportlich
gefördert werden. Was vor zwölf Jahren mit einer Gruppe und fünf
Aktiven begann, hat sich heute zu einem Angebot von acht Gruppen für
130 Kinder und Jugendliche aus dem Großraum Düsseldorf entwickelt -
mit steigender Tendenz. Dass das integrative Bewegungsangebot im
Verein heute so selbstverständlich ist wie dessen Handballabteilung,
ist dem Ehepaar Stephan und Petra Adomeitis zu verdanken, das
monatlich 60 bis 70 Stunden Ehrenamt in die Sportgruppen investiert.
Zahlreiche Übungsleiterscheine versetzen die Initiatoren in die Lage,
auch individuell auf junge Menschen mit Down-Syndrom, Asthma,
Diabetes, Herz- und Krebserkrankungen, ADHS und anderen
Einschränkungen einzugehen. Die Zielsetzung des Angebots ist einfach,
obwohl bundesweit noch immer die große Ausnahme: die Förderung
motorischer Fähigkeiten, die Vermittlung von Spaß und Freude am Sport
im selbstverständlichen Miteinander. Die gelebte Inklusion ermöglicht
es, dass die Unterschiedlichkeit der Menschen nicht zu ängstlichen
Ausgrenzungen, sondern zu gegenseitiger Akzeptanz und größerer
Toleranz führt. Von Tanz/Bauchtanz über Fußball, Trampolin,
Rollstuhlsport für alle bis zu Turnen, Spielen und Toben reicht
mittlerweile das Angebot, das durch gemeinsame Ausflüge und
Ferienfreizeiten ergänzt wird.

Die Anerkennungspreisträger 2012
Die drei mit jeweils 10.000 Euro dotierten Anerkennungspreise gehen
an folgende Projekte:

Im 1935 gegründeten Kinderheim Erlenbusch im Hamburger Stadtteil
Volksdorf werden 43 Kinder und Jugendliche mit schwersten
Mehrfachbehinderungen betreut. Sie haben ihre festen Bezugspersonen
und werden von einem Team aus Erzieherinnen, pädagogischen
Fachkräften und Krankenschwestern umsorgt. Sie alle sehen
Behinderungen nicht als Defizit, sondern als Teil einer einzigartigen
Individualität. Pflege, Pädagogik und Therapie sind eng miteinander
verbunden. Seit dem Jahre 2002 engagieren sich im Förderkreis
Erlenbusch e.V. rund 70 Ehrenamtliche dafür, dass Mittel
bereitgestellt werden, die einer liebevollen Betreuung und speziellen
Förderung der Kinder zu Gute kommen, welche über die von der
Sozialbehörde garantierte Grundversorgung hinaus gehen. Die
Initiatoren nennen dies "Geld für Zeit". Denn für einen Ausflug, eine
Reitstunde auf dem Lieblingspferd oder ein paar Ferientage auf dem
Bauernhof muss Fachpersonal gestellt und finanziert werden. So wird
das Heim zu einem richtigen zweiten Zuhause für Kinder mit besonderem
Förderbedarf, werden Herzenswünsche erfüllt, die auch jedes gesunde
Kind hat.

Ein lebensweltorientiertes, professionelles und interaktives
Onlineangebot: das ist seit 2001 YouthPOOL - Das Jugendinfoportal der
Stadt Halle: Von Jugendlichen für Jugendliche! Die Internetplattform
www.YPOOL.de zum Erfahrungs- und Informationsaustausch sowie zur
Orientierung junger Menschen reicht dabei weit über die Grenzen der
Händelstadt hinaus in den Saale-Kreis, nach Merseburg und
Nordsachsen. Das Projekt des Caritasverbandes für die Stadt und das
Dekanat Halle (Saale) erfreut sich mittlerweile einer Zugriffsquote
von 1.600 Klicks täglich. Es wird geleitet von einer Medien- und
Sozialpädagogin, die sich einmal wöchentlich mit neun ehrenamtlichen
Redakteuren zwischen neun und 27 Jahren trifft, um Themen zu beraten.
Die jungen Reporter schreiben ihre Artikel selbst, tauschen sich aus,
helfen und unterstützen sich bei Produktion und Recherche. YouthPOOL
multipliziert das Angebot der Kinder- und Jugendhilfe, aus Bildung
und Kultur und hilft den ehrenamtlichen Akteuren beim Aufbau
berufsbezogener (Journalismus, Webdesign, Onlinemarketing) und
sozialer Kompetenzen. Das nichtkommerzielle Angebot bei
verständnisnaher Berichterstattung aus der Perspektive Gleichaltriger
ist in Halle - nach Gelsenkirchen die Großstadt mit der höchsten
Kinderarmutsrate Deutschlands - von großer Bedeutung.

Seit dem Jahre 2009 gibt es das aus den USA stammende Programm
auch in der Hansestadt: Big Brothers Big Sisters Deutschland (BBBS),
Mentoren für Kinder, Region Hamburg. Das kostenlose Angebot einer
Patenschaft auf Zeit richtet sich an Kinder aus prekären sozialen und
finanziellen Verhältnissen. Oft wachsen sie bei ihrer
alleinerziehenden Mutter oder dem Vater auf, häufig ohne weitere
Verwandte in der Nähe. Andere wiederum kommen aus Migrantenfamilien
und wünschen sich jemanden, mit dem sie Deutsch reden und ihre
Umgebung entdecken können. Als Rollenvorbilder und Mutmacher schenken
ehrenamtliche Mentoren - für Jungen der Big Brother, für Mädchen die
Big Sister - Zeit und Aufmerksamkeit für größere Bildungschancen, die
Förderung sozialer Kompetenzen und eine bessere Zukunft. BBBS Hamburg
konnte in den ersten vier Jahren schon über 300 Tandems aus Mentor
und Mentee fördern. Das Gros der Kinder ist zwischen acht und zwölf
Jahren alt. Sie stammen zu 80 Prozent aus Familien mit
alleinerziehendem Elternteil; etwa 60 Prozent haben einen
Migrationshintergrund oder sind in bildungsfernen Familien zuhause.
Etwa 70 Prozent der Mentoren sind berufstätig, rund 20 Prozent sind
Studenten.

Zur Geschichte

Im UNO-Jahr des Kindes 1979 gab die HanseMerkur eine Studie bei
Prof. Dr. Hedwig Wallis, Direktorin der Psychosomatischen Abteilung
an der Hamburger Universitäts-Kinderklinik in Auftrag, welche
nachwies, dass die begleitende Mutter zur Beschleunigung des
Genesungsverlaufs und zur Vorbeugung gegen seelische Schäden bei
stationären Aufenthalten von Kindern entscheidend ist. Diese
Erkenntnis mündete ein Jahr später in den "Mutter-und-Kind-Tarif",
mit dem die HanseMerkur als erster privater Krankenversicherer das
"Rooming-in" absicherte. Parallel dazu wurde 1980 erstmals unter dem
Motto "Sorge für Kinder ist Vorsorge für die Zukunft" der HanseMerkur
Preis für Kinderschutz ausgeschrieben.

Ausgezeichnet werden einzelne Personen, private Initiativen und
Gruppen in Deutschland, die sich weitgehend ehrenamtlich und höchst
engagiert sowie beispielhaft für die Belange von Kindern und
Jugendlichen einsetzen. Dies kann im Bereich der psycho-sozialen, der
medizinischen oder gesellschaftlichen Hilfe bzw. Vorbeugung
geschehen. Eine zehnköpfige Jury aus renommierten Kinderschützern,
der unter anderem Eva Luise Köhler (Allianz Chronischer Seltener
Erkrankungen), Dr. Jürgen Heraeus (Deutsches Komitee für UNICEF),
Heinz Hilgers (Deutscher Kinderschutzbund) und Prof. Dr. Franz Resch
(Deutsche Liga für das Kind) angehören, sorgt für den
Know-how-Transfer und die Qualitätskontrolle bei der alljährlichen
Auswahl exzellenter Initiativen im Kinder- und Jugendschutz. Seit
1980 haben sich über 3.000 Projekte beworben. Ausgezeichnet wurden
bislang 133 Projekte, was der Ausschüttung eines Preisgeldes in Höhe
von 1.000.000 Euro entspricht.

Ausschreibung 2013

Parallel zur Preisverleihung läuft bereits die Ausschreibung für
Bewerbungen um den HanseMerkur Preis für Kinderschutz 2013. Als
Einsendungsschluss hat die Jury den 31. August 2013 festgelegt.

Weiterführende Informationen:

Anlässlich der 32. Verleihung der HanseMerkur Preise für
Kinderschutz stehen unter www.hansemerkur.de/unternehmen/presse
weitere Informationen zum Download bereit:

- Ausführliche Pressetexte zu den vier Preisträgern 2012
- Fotomaterial zu den Preisträgern 2012
- Grußwort zur Preisverleihung von Marlene Lufen, Schirmherrin der
Integrativen Gruppen des TV Schiefbahn 1899 e.V.
- Chronik "32 Jahre HanseMerkur Preis für Kinderschutz"
- Logo "HanseMerkur Preis für Kinderschutz"



Kontakt:
Heinz-Gerhard Wilkens
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
HanseMerkur Versicherungsgruppe
Siegfried-Wedells-Platz 1
20354 Hamburg
Tel.: 040/4119-1357
Fax: 040/4119-3626
E-Mail: presse@hansemerkur.de
www.hansemerkur.de


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