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Krise und Aufbruch: NRW Medienforum diskutiert die Zukunft des Journalismus

Geschrieben am 07-06-2013

Köln (ots) - "Krise und Aufbruch. Der Journalismus von morgen" -
unter diesem Titel diskutierte das Medienforum NRW am Donnerstag, wie
sich die Strukturen des Journalismus und die Arbeit der Journalisten
in den nächsten Jahren verändern werden. In seinem Impulsvortrag
beschrieb Armin Wolf, Stellvertretender Chefredakteur des
ORF-Fernsehens, einen epochalen Medienwandel, bei dem klassische
Medien, allen voran die Tageszeitungen, insbesondere junge Leser
verlieren, die sich dem Internet und Social Media zuwenden. Eine
Entwicklung, die Verlage und TV-Anstalten vor große Herausforderungen
stellt. Der ORF-Journalist identifizierte eine Reihe von
Veränderungsprozessen für den Journalismus, die mit dem Medienwandel
verknüpft sind. So werde der Journalismus hybrider, differenzierter,
unorganisierter, aber auch offener und durch die neuen technischen
Möglichkeiten einfacher.

In der anschließenden von Steffen Grimberg (Zapp Medienredaktion /
NDR) moderierten Podiumsdiskussion stand vor allem die Frage im
Mittelpunkt, welche Konzepte die klassischen Medien angesichts des
gestiegenen Wettbewerbsdrucks und massiver Einsparungen entwickeln
können und welche alternativen Finanzierungsmodelle für unabhängigen
Journalismus entstehen. Marc Jan Eumann, Staatssekretär für
Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW, betonte,
dass Nordrhein-Westfalen den Journalismus in seiner Vielfalt
unterstützen wolle, unabhängig vom Distributionsweg. Er verteidigte
seine Idee, eine Stiftung zu gründen, die regionalen und lokalen
Journalismus fördert. Es gebe keinen Königsweg, aber man müsse
darüber streiten, welchen Beitrag die Gesellschaft zur Finanzierung
von Lokaljournalismus leisten könne, so Eumann.

Franz Sommerfeld, Vorstand der Mediengruppe DuMont Schauberg, will
mit einer großen Offenheit an den Umbruch herangehen, da niemand
wisse, wie die Medienlandschaft in fünf bis zehn Jahren aussehen
werde. Die klassischen Medien hätten noch gar nicht begonnen,
Journalismus webgemäß zu denken. Die Verlage sollten nicht versuchen,
junge Leute für die gedruckte Zeitung zurückzugewinnen, sondern
müssten sich auf die neuen Nutzungspräferenzen einstellen.

Anita Zielina, Managing Editor bei stern online, beklagte dagegen
die mangelnde Innovationsbereitschaft der Verlage und forderte, dass
der Journalismus sich in seiner Wesensart verändern müsse. Das
bedeute, gemeinsam mit dem User etwas in Interaktion zu schaffen. Sie
finde Stiftungen sinnvoll, allerdings dürften diese nicht bestimmen,
wie das Geld eingesetzt werde.

Sebastian Esser, Gründer der Crowdfunding-Plattform Krautreporter,
will Strukturen der klassischen Medien, die sich gerade auflösen,
durch neue ersetzen. Sein Modell, Journalismus über die Beteiligung
der Nutzer zu finanzieren, funktioniere. Bereits 74.000 Euro seien
seit Gründung der Plattform für verschiedene Projekte eingesammelt
worden. In Zukunft würden die meisten Journalisten frei arbeiten und
an keinen Verlag gebunden sein. Für diese gelte es, eine
Infrastruktur zu schaffen, z.B. einen Rechtsschutz, die ihnen sichere
Arbeitsbedingungen ermögliche.



Pressekontakt:
Hartmut Schultz
Tel.: +49 (211) 930 50 308
E-Mail: presse@medien NRW.de


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