Mit Flüsterbremsen den Schienenlärm halbieren (BILD)
Geschrieben am 10-06-2013 |
Berlin (ots) -
Vor allem von Menschen, die an Güterstrecken wohnen, wird der Lärm
der vorbeifahrenden Züge als große Belastung empfunden. Schon heute
fühlt sich laut einer Studie des Umweltbundesamtes jeder fünfte
Bundesbürger erheblich gestört. Mit gezielten Änderungen an der
Fahrzeuginfrastruktur lassen sich schnell Verbesserungen erzielen.
Damit die Lebensqualität der Menschen in Deutschland durch
Schienenverkehrslärm nicht weiter gestört wird, wollen die
Eisenbahnunternehmen den Lärmpegel bis 2020 um zehn Dezibel
reduzieren (Vergleichsjahr 2000). Das entspricht einer von den
Anwohnern wahrgenommenen Halbierung des Lärms. Neben der Errichtung
von Lärmschutzwänden und dem Einbau von schalldichten Fenstern in
Wohnhäusern an Bahnstrecken - für dieses Lärmsanierungsprogramm
stehen jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung - soll das Problem
insbesondere am Fahrzeug selbst bekämpft werden: Hauptquelle für den
Lärm sind Güterwaggons, die mit Grauguss-Bremsen ausgestattet sind.
Weil der Grauguss die Laufflächen der Räder aufraut, entstehen laute
und störende Rollgeräusche.
Abhilfe sollen sogenannte Verbundstoffbremsen (K-Sohle) schaffen.
Diese Flüsterbremsen verhindern, dass die Radlaufflächen aufrauen.
Der Lärm reduziert sich so um die Hälfte. Schon seit 2001 werden in
Deutschland alle neuen Güterwagen mit der K-Sohle ausgestattet,
insgesamt kommen für die Umrüstung in Deutschland 183.000 Wagen in
Frage. "Ziel ist, dass bis 2020 in Deutschland 80 Prozent aller
Güterwagen mit leisen Bremsen unterwegs sind", erklärt Oliver Wolff,
Hauptgeschäftsführer beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
(VDV), in dem viele der deutschen Schienengüterverkehrsunternehmen
organisiert sind.
Der Einbau der K-Sohle ist jedoch verhältnismäßig teuer, weil das
komplette Bremsgestänge ausgetauscht werden muss. "Die Umrüstung
kostet zwischen 5.000 und 7.000 Euro pro Güterwagen", so Wolff,
"allerdings gibt es einen günstigeren Weg, wenn man stattdessen
direkt auf die neue LL-Sohle umrüstet." Den Einsatz der LL-Sohle
("Low Noise, Low Friction") hatte der internationale Eisenbahnverband
UIC erst vor wenigen Tagen nach zweijähriger Testphase freigegeben.
Die LL-Sohle ist eine Weiterentwicklung der K-Sohle und um rund ein
Drittel günstiger, weil die Bremssohlen 1:1 ohne technische
Änderungen getauscht werden können. Zum Vergleich: Die Gesamtkosten
von den insgesamt 183.000 Güterwagen in Deutschland betragen bei
einer Umrüstung auf die K-Sohle etwa eine Milliarde Euro, bei einer
LL-Sohle wird mit rund 300 Millionen Euro deutlich geringer
kalkuliert.
Die Umrüstung auf leisere Bremsen wird von der Bundesregierung
finanziell gefördert. Aus den Mitteln für den Lärmschutz an der
Schiene stellt der Bund bis 2020 insgesamt 152 Millionen Euro zur
Verfügung. Weitere 152 Millionen Euro sollen in den kommenden acht
Jahren aus den Mehreinnahmen durch das neu eingeführte lärmabhängige
Trassenpreissystem der DB kommen. Seit dem 1. Juni 2013 zahlen
Eisenbahnunternehmen für laute Züge einen Zuschlag von einem Prozent
auf den Trassenpreis.
Der VDV hält die Einführung der lärmabhängigen Trassenpreise für
die richtige Maßnahme: "Dadurch werden Anreize geschaffen, das
Wagenmaterial umzurüsten. Dies führt zu einer raschen und deutlich
wahrnehmbaren Lärmreduzierung. Allerdings reicht der jährlich zur
Verfügung stehende Betrag nicht aus, um möglichst zeitnah alle
Güterwagen umzurüsten", so Wolff.
Kontakt:
INFRA Dialog Deutschland GmbH
Lars Wagner
Fon: +49 (0)30 39993214, Mail: lars.wagner@infra-dialog.de
Die Initiative "Damit Deutschland vorne bleibt" ist eine Allianz
von Verbänden, Institutionen und Unternehmen aus unterschiedlichsten
Bereichen. Neben dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und seinen
Mitgliedsunternehmen gehören unter anderem Verdi, der Hauptverband
der Deutschen Bauindustrie, die DEVK und der Verband kommunaler
Unternehmen aktuell zu den Partnern. Weitere sollen in den nächsten
Wochen und Monaten folgen.
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