Badische Neueste Nachrichten: Neuer Schwung
Geschrieben am 10-06-2013 |
Karlsruhe (ots) - Wer für Peer Steinbrück arbeitet, zahlt keine
Vergnügungsteuer. Der frühere Finanzminister ist ein fordernder Chef,
ein ungeduldiger und gelegentlich auch ein unbelehrbarer. Ihn telegen
zu vermarkten, ihn als interessante Alternative zu Angela Merkel zu
präsentieren und ihm etwas von seiner schroffen Art zu nehmen - das
ist auch für erfahrene PR-Arbeiter ein Job mit hohem Absturzrisiko.
Ob die Chemie zwischen dem Kanzlerkandidaten und seinem Sprecher
Michael Donnermeyer nicht mehr gestimmt hat, ob der smarte
SPD-Verkäufer noch mehr höhnische Schlagzeilen mit verursacht hat als
die nach Steinbrücks Äußerungen über die Höhe eines Kanzlergehaltes,
wissen vermutlich nur die beiden selbst. Die entscheidenden Fehler
allerdings hat die SPD schon viel früher gemacht. Donnermeyer war
noch gar nicht engagiert, als die Partei eilig ihren Kandidaten
nominierte und wenig später erste Berichte über dessen hohe
Nebenverdienste die Runde machten. Seitdem ist der Wurm drin in der
Kampagne, wie es so schön heißt. Herausbekommen hat ihn auch
Donnermeyer nicht. Mag sein, dass ein neuer PR-Profi mit neuen Ideen
dem müden Wahlkampf der Sozialdemokraten noch etwas Schwung verleiht.
In dem Rennen zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück allerdings
wird auch dem neuen Sprecher bald die Zeit davonlaufen. Bis zur
Bundestagswahl sind es nur noch etwas mehr als 100 Tage - und im
Moment wächst der Vorsprung der Kanzlerin anstatt zu schmelzen.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
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