Von der Klimakanzlerin zur Kohlekanzlerin /
Greenpeace-Aktivisten protestieren gegen Angela Merkels Kohlepolitik
Geschrieben am 12-06-2013 |
Berlin (ots) - Gegen die Klimapolitik von Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) protestieren heute 15 Greenpeace-Aktivisten mit einem 16
mal 16 Meter großen Banner am Hotel Intercontinental. Merkel wird
hier am Vormittag vor dem Bundesverband der Energie- und
Wasserwirtschaft (BDEW) anlässlich dessen Jahrestagung sprechen. Die
Aktivisten kritisieren die Wandlung Merkels von der erklärten
Klimaschützerin zur Helferin des schmutzigen Kohlestroms. Die
Untätigkeit der Bundesregierung im Klimaschutz führt zu einem
regelrechten Boom der Kohleverstromung mit entsprechend höherem
CO2-Ausstoß. Greenpeace fordert einen deutschen Kohleausstieg bis zum
Jahr 2040 und angemessene Preise für CO2-Zertifikate. "Merkel
beschädigt das Vertrauen in die Energiewende, wenn sie tatenlos
zulässt, dass wieder mehr schmutzige Braun- und Steinkohle verfeuert
wird", sagt Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl. "So riskiert
sie ihre eigenen Klimaschutzziele."
Die Menge des in Deutschland produzierten Kohlestroms stieg im
Jahr 2012 nach Angaben des BDEW um mehr als fünf Prozent. Speziell
die Menge des Stroms aus Braunkohle kletterte auf den höchsten Wert
seit 1990. Das sichert Deutschland den traurigen Titel des
Braunkohleweltmeisters. Bereits 2012 sind die deutschen
CO2-Emissionen aus der Energieerzeugung um 2,2 Prozent gestiegen.
Wenn die 16 geplanten oder schon in Bau befindlichen Kohlekraftwerke
tatsächlich ans Netz gingen, würde Deutschland sein Ziel verfehlen,
die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken.
Starkregen eine Folge des Klimawandels?
Die Hauptursachen für den Kohleboom liegen im dramatischen Verfall
der Preise für CO2-Zertifikate sowie der fatalen Energiepolitik der
Bundesregierung. Letztere setzt auf unflexible und veraltete
Kohlekraft, statt auf Erdgas als Brücke zu den Erneuerbaren. Dabei
muss die Regierung drängender denn je auf Klimaschutz umschwenken.
Wetterextreme wie der Starkregen, der jüngst zu katastrophalen
Überschwemmungen in Europa führte, könnten laut Klimawissenschaftlern
künftig stärker und häufiger auftreten. Grund dafür ist auch der
menschengemachte Klimawandel. "Wenn Merkel nicht konsequent und
wirksam den Klimaschutz vorantreibt, setzt sie Leben und Güter der
Menschen aufs Spiel", sagt Schinerl.
Der 2005 als zentrales europäisches Klimaschutzinstrument
eingeführte Zertifikatehandel wurde derart verwässert, dass die
Preise aktuell auf unter vier Euro pro Tonne CO2 eingebrochen sind.
Dadurch wird Kohlestrom nicht mit den wahren Folgekosten für Klima
und Umwelt belastet und wirkt billig. Alle Bemühungen der
EU-Kommission für eine Reparatur des Systems werden auch durch die
Bundesregierung blockiert. "Energiewende heißt Kohleausstieg. Wenn
Frau Merkel den Kohleboom in Deutschland nicht bremst, wird sie als
Kohlekanzlerin und nicht als Klimakanzlerin in die Geschichtsbücher
eingehen", so Schinerl. Greenpeace fordert die Bundeskanzlerin auf,
die deutsche Blockadehaltung bei zentralen EU-Klimaschutzinitiativen
wie der Erneuerung des CO2-Zertifikatehandels aufzugeben und ein
Gesetz für einen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverstromung
bis spätestens 2040 zu verabschieden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Niklas Schinerl, Tel.
0151 62 82 02 37, oder Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt,
Tel. 0151 14533087. Fotomaterial erhalten Sie unter Tel. 040 30618
376, Videomaterial unter 0172 3243719, auch als Download vom
FTP-Server. Eine aktuelle Greenpeace-Studie zu Gesundheitsschäden
durch Feinstaubemissionen aus europäischen Kohlekraftwerken finden
sie unter www.greenpeace.de.
Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
469015
weitere Artikel:
- Pressegespräch zum Weltflüchtlingstag:
Die Flucht ist nur der Anfang - Journalisten im Exil berichten Berlin (ots) - Pressegespräch zum Weltflüchtlingstag:
Die Flucht ist nur der Anfang - Journalisten im Exil berichten
am Dienstag, 18. Juni 2013, von 11.00 bis 12.00 Uhr bei Reporter
ohne Grenzen, Brückenstr. 4, 10179 Berlin
Für Journalisten aus Kriegsländern und Diktaturen ist die Flucht
manchmal der letzte Ausweg. Doch im Ausland stehen sie vor neuen
Problemen: Oft sind es die Nachbarländer, die die Geflohenen
aufnehmen. Aber dort sind diese häufig nicht vor der Verfolgung durch
die Behörden ihrer Heimat sicher. Deshalb mehr...
- Wirkungsloses Gesetz gegen Nahrungsmittelspekulation: Bundesfinanzminister Schäuble verschweigt "Schlupflöcher" für Agrar-Spekulanten Berlin (ots) - Das Bundesfinanzministerium verschweigt
folgenschwere "Schlupflöcher" für Agrar-Spekulanten in dem aktuellen
EU-Gesetzentwurf zur Eindämmung der Nahrungsmittelspekulation. In
einer Stellungnahme des Ministeriums heißt es zwar, eine "strikte
Regulierung" würde negative Effekte auf die Nahrungsmittelpreise
verhindern, und die Bundesregierung setze sich "auf europäischer
Ebene für ein Regelungssystem ein, das exzessiven Handelsaktivitäten
entgegenwirkt". Doch der vorliegende Gesetzestext zur Regulierung der
Finanzmärkte mehr...
- Film- und Tonberichterstattung aus Gerichtsverhandlungen - VPRT begrüßt Vorschläge Berlin (ots) - Der VPRT begrüßt die Vorschläge zu der heute
beginnenden Tagung der Justizministerkonferenz, bei
Gerichtsverhandlungen Film- und Tonaufnahmen sowie TV-Übertragungen
zu ermöglichen. Die Diskussionen um die Berichterstattung aus dem
NSU-Prozess waren Auslöser für Forderungen aus den Justizressorts in
Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie
von der Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
Bei besonderem zeitgeschichtlichem Interesse will die Initiative der
Justizminister mehr...
- NABU: Keine Windenergie in Schutzgebieten mehr erlauben/
Tschimpke: Deutschlands Stromversorgung ist naturverträglich machbar Berlin (ots) - Anlässlich der am gestrigen Dienstag
veröffentlichten Studie des Umweltbundesamts zum Ausbaupotenzial von
Windenergie fordert der NABU, Windkraftanlagen künftig nur noch auf
Flächen auszuweisen, die für die Natur unbedenklich sind. "Die Studie
zeigt, dass in Deutschland ausreichend Fläche für einen natur- und
umweltverträglichen Ausbau der Windenergie an Land vorhanden ist", so
NABU-Präsident Tschimpke.
Insgesamt stehen demzufolge 13,8 Prozent der Fläche Deutschlands,
rund 49.400 Quadratkilometer, für einen naturverträglichen mehr...
- Wahlprüfsteine der Raiffeisen-Genossenschaften: Keine nationalen Alleingänge in der Agrarpolitik --------------------------------------------------------------
Broschüre
http://ots.de/LQ1BZ
--------------------------------------------------------------
Berlin (ots) - "Die Themen der Agrar- und Ernährungswirtschaft
erfreuen sich - unabhängig von Wahlterminen - steigender öffentlicher
Aufmerksamkeit. Dabei unterliegt die Politik oftmals der Gefahr, vor
allem medial gesetzten Trends zu folgen, wenn es um die Zukunft der
Agrar- und Ernährungswirtschaft geht", erklärt Manfred Nüssel,
Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|