Unternehmen müssen Angst vor Offshoring ablegen
Geschrieben am 13-06-2013 |
Hamburg (ots) - 54 Prozent aller Unternehmen in Deutschland
erhoffen sich von Outsourcing-Maßnahmen vor allem Kosteneinsparungen.
Doch diese hohen Einsparungen wollen die Befragten nach eigenen
Angaben vor allem onshore mit Dienstleistern am Standort Deutschland
erreichen. Aufgrund der im Verhältnis zu Übersee hohen Löhne
hierzulande wird dies jedoch schwierig. Das sind Ergebnisse der
Studie "Erfolgsmodelle Outsourcing" von Steria Mummert Consulting.
Der Hauptgrund für Unternehmen in Deutschland,
Outsourcing-Maßnahmen durchzuführen, sind erwartete
Kosteneinsparungen. 60 Prozent der Entscheider gehen dabei von
Einsparungen in einer Höhe von 20 bis über 50 Prozent aus. Doch diese
hohen Einsparungen wollen die Befragten vor allem mit Dienstleistern
im Inland erreichen. Mehr als 84 Prozent der Firmen setzen BPO nach
eigenen Angaben onshore ein, planen dies oder halten es zumindest für
denkbar. Für das Auslagern der IT-Infrastruktur wie Server und
Netzwerke (Infrastruktur-Outsourcing) bevorzugen 70 Prozent
Dienstleister am Standort Deutschland, bei Softwaretests (Managed
Testing Services) sind es 64 Prozent.
"Diese erhofften hohen Einsparungen lassen sich niemals in
Deutschland erzielen. Da das Lohnkostengefälle onshore zwischen dem
Anwender und dem Outsourcing-Dienstleister kaum vorhanden ist und auf
die Lohnkosten des Providers noch dessen Marge zu addieren ist,
können wesentliche Kostenreduzierungen nur über Prozess- und
Strukturoptimierung erzielt werden", sagt Daniel Just,
Sourcing-Experte von Steria Mummert Consulting. Eine Möglichkeit
dafür liefert das Shared Service Center, bei dem Skalen- und
Verbundeffekte genutzt werden können.
Vielen Managern ist jedoch nicht ganz klar, in welchem Umfang ihr
Unternehmen bereits Offshoring betreiben. "Einige Dienstleister haben
nur einen sogenannten Brückenkopf in Deutschland. Das heißt, ein
deutschsprachiger Ansprechpartner vor Ort übernimmt den Kontakt, die
Dienstleistung wird jedoch in Übersee erbracht", sagt Just. Das
verschafft den Verantwortlichen in Firmen eine gewisse Sicherheit.
Denn die Skepsis in Bezug auf Oursourcing ins ferne Ausland ist noch
groß. Als Grund, warum Firmen vorsichtig mit dem Thema Offshoring
umgehen, ist vor allem die Sorge um Datensicherheit. 76 Prozent der
Befragten haben Angst um die Sicherheit der Daten und benennen dies
als Hauptargument gegen Offshoring. An zweiter Stelle werden die
Probleme genannt, die daraus resultieren, dass die Sprache Deutsch in
Shoring-Standorten nicht sehr verbreitet ist (im Gegensatz zu
Englisch). Dieses Problem vermindert die Brückenkopf-Methode etwas.
Grundsätzlich haben die Firmen erkannt, dass die angestrebte
Entlastung nur mit einer Verstärkung des Engagements an
Offshore-Standorten zu erreichen ist. Obwohl die Auslagerung nach
Osteuropa oder Übersee bislang nur 15 bis 30 Prozent der Firmen
konkret durchführen oder planen, geht die Hälfte der Entscheider
davon aus, dass Offshoring im eigenen Unternehmen zunehmen wird.
"Wenn Kostensenkungen in diesen Dimensionen realisiert werden müssen,
führt kein Weg an Offshoring vorbei. Dann müssen die Unternehmen
ihren Wünschen Taten folgen lassen. Auf der anderen Seite gibt es
gute Gründe im Inland oder zumindest deutschsprachig zu bleiben.
Gerade mittelständisch geprägte Unternehmen, oder öffentliche
Verwaltungen sind auf deutschsprachige Dienstleister angewiesen,
damit der Kontakt zu den Fachbereichen reibungslos erfolgt. Außerdem
impliziert die Nähe zum eigenen Standort immer noch eine gewisse
Flexibilität, die immer mehr Unternehmen suchen", sagt Daniel Just.
Hintergrund
Die Trendstudie "Erfolgsmodelle Outsourcing 2013" ist das Ergebnis
einer Entscheiderbefragung, die im Auftrag von Steria Mummert
Consulting durchgeführt wurde. Im Februar 2013 wurden 200 Fach- und
Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern aus zehn
Branchen zum Thema "Outsourcing" befragt. Neben allgemeinen Fragen
wurden besonders die Disziplinen Application Management, Business
Process Outsourcing (BPO) und Managed Testing Services (MTS)
untersucht. Zusätzlich geht die Studie auf die Nutzung der
verschiedenen Shoring-Modelle ein.
Die Presseinformation finden Sie auch online auf unserer Website:
http://bit.ly/13Efb3i
- ENDE -
Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de
Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 253 185-111
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de
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