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WAZ: Man nennt es übrigens Sommer - Kommentar von Jens Dirksen

Geschrieben am 17-06-2013

Essen (ots) - Oh, nein - jetzt geht das alles wieder los:
Grillschwaden, bis die Augen tränen. Cabrio-Piloten hauen uns um die
Ohren, welchen Rapper sie gerade gut finden. Der entfesselte
Mode-Leichtsinn treibt Oberbekleidungsblüten, die dankbar machen für
die Erfindung der Sonnenbrille. Und beim Eismann steht man wieder vor
der quälenden Frage: Vanille, Kirsch oder Pistazie? Ganz ehrlich: Wer
so quengeln kann, hat's gut. Steht nicht mit den Füßen in den Resten
der Fluten, trauert nicht um erschossene Brüder in Aleppo, gräbt
nicht verzweifelt im dürren Boden nach Maniok-Wurzeln. Ja, es wird
heiß bei uns, plötzlich, aber es ist kein Klimawandel, keine
Katastrophe. Man nennt es - Sommer. Die Parks, die Flüsse, die
Straßen, sie riechen anders als sonst. Kinder spekulieren auf
Hitzefrei, und dass wir einen Gang zurückschalten müssen, weil es für
Turbo-Tage zu heiß ist, wird uns guttun. Schade nur, dass es noch so
lange hin ist bis zu den großen Ferien. Und: Keine Sorgen, liebe
Quengler. Es könnte glatt sein, dass der ganze Spuk übermorgen schon
wieder vorbei ist. Dann dürft Ihr Eure Demo-Plakate gegen Regen
hochhalten.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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