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Westfalenpost: Westfalenpost zu Dieter Degowskis möglicher Freilassung

Geschrieben am 19-06-2013

Hagen (ots) -

Das Landgericht Arnsberg befindet derzeit
darüber, ob Dieter Degowski, einer der beiden Geiselgangster von
Gladbeck, den Rest seiner lebenslangen Freiheitsstrafe auf Bewährung
absitzen muss. Eine Entscheidung soll noch in diesem Sommer gefällt
werden. Der 57-Jährige sitzt derzeit im Hochsicherheitstrakt der
Werler Justizvollzugsanstalt (JVA).

"Von Amts wegen", so
Sprecherin Dorina Henkel, hat das Landgericht Arnsberg am 20. März
2012 ein Prüfverfahren eingeleitet, das klären soll, ob Degowski 25
Jahre nach der Geiselnahme von Gladbeck in die Freiheit entlassen
werden kann. Zwei Tage nach der Einleitung des Verfahrens ist auch
ein entsprechender Antrag von Degowski bzw. seinem anwaltlichen
Vertreter im Gericht eingegangen.

Frist läuft bis
Ende Juni

Nach Stellungnahmen der
Staatsanwaltschaft Arnsberg und der JVA Werl wurde das Verfahren an
die Strafvollstreckungskammer des Landgerichts abgegeben. Diese hat
ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem der Frage nachgegangen wird,
ob Gründe der öffentlichen Sicherheit einer Freilassung
widersprechen.

Bis Ende Juni läuft für alle Beteiligten
(Staatsanwaltschaft, anwaltlicher Vertreter, Justizvollzugsanstalt
Werl) die Frist zur Stellungnahme zum Gutachten ab. Ein
Anhörungstermin des Gerichts mit Degowski findet nicht vor Mitte Juli
in der JVA Werl statt.

Das Gladbecker Geiseldrama hatte am 16.
August 1988 begonnen, als Dieter Degowski zusammen mit seinem
ehemaligen Schulfreund und Zellennachbarn Hans-Jürgen Rösner eine
Filiale der Deutschen Bank überfiel. Im Verlauf der Ereignisse
starben drei Menschen. Der damals 31 Jahre alte Degowski erschoss in
einem gekaperten Linienbus einen 15-jährigen Italiener. Der
Todesschütze war im März 1991 wegen gemeinschaftlichen Menschenraubs,
Geiselnahme mit Todesfolge und Mordes zu einer lebenslangen
Haftstrafe verurteilt worden. Nach damaliger Gesetzeslage wurde nach
15 Jahren die besondere Schwere der Schuld festgestellt und die
Mindestverbüßungsdauer von der Strafvollstreckungskammer auf 24 Jahre
festgelegt - diese ist am 23. Januar 2013
abgelaufen.

"Mangelnde
Empathie"

Der Werler JVA-Chef Michael Skirl will
sich als "Beteiligter im laufenden Verfahren" nicht zu der Thematik
äußern. Er hatte im vergangenen September gegenüber dem
Nachrichtenmagazin "Focus" Degowski "dissozial" genannt. Mit diesem
Begriff werden Menschen bezeichnet, die nicht die Fähigkeit besitzen,
sich in die Gesellschaft einzuordnen. Es können Charaktermerkmale wie
Gefühlskälte, fehlende Schuldgefühle, mangelnde Empathie gegenüber
anderen, Störungen der Impulskontrolle und Missachtung sozialer
Normenauftreten.

Skirl hatte gegenüber dem "Focus" weiter
geäußert, dass er nicht glaubt, dass Degowski 2013 frei kommt. Der
wenig intelligente JVA-Häftling habe bislang Therapien "nur
angekratzt" und vegetiere vor sich hin. Der Gladbecker
Geiselgangster, der mitterweile lichtes Haupthaar trägt, ist als
Hofreiniger innerhalb der JVA Werl beschäftigt. Er harkt unter
anderem Grünflächen und entsorgt die Abfälle.





Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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