Hagen (ots) - Manchmal sind die Gesten und Symbole wichtiger
als die Worte. Als gestern ein schwarzer US-Präsident auf der
östlichen Seite des Brandenburger Tores zu einer Bundeskanzlerin
sprach, die in der DDR aufgewachsen ist, war die Grundmelodie einer
guten, ernsten und bewegenden Rede gelegt. Hinter der Frotzelei von
Barack Obama, er und Angela Merkel sähen eigentlich nicht aus wie die
typischen Führer ihrer Staaten, steckt die tiefe Überzeugung des
Westens von der Gleichheit aller Menschen und ihrer unveräußerlichen
Rechte. Obama zitierte dazu den Königsberger Philosophen Kant, und er
rundete seine Rede ab mit einer Zitatbrücke über den Atlantik, indem
er an Martin Luther King erinnerte: "Eine Ungerechtigkeit irgendwo
auf der Welt ist eine Ungerechtigkeit überall."
Natürlich
lässt sich nun kritisch einwenden, das seien doch allzu hehre Worte
angesichts einer im Detail oft wenig überzeugenden Politik. Aber dass
Barack Obama den besonderen Schauplatz dazu genutzt hat, an den Wert
und die Kostbarkeit der Freiheit zu erinnern, dafür muss man ihm
dankbar sein. Die Herzen der Menschen gewann er spätestens, als er
die Freiheitskämpfer überall auf der Welt einbürgerte mit den Worten:
"Sie sind alle Bürger Berlins."
Die inhaltlichen
Ankündigungen - Abrüstung der Atomwaffen; Schließung von Guantanamo;
Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus, ohne die Bürgerrechte
zu missachten; Wirtschaftspartnerschaft mit der EU - dürften sich
schon morgen im Tagesgeschäft relativieren. Aber das Fundament dieser
Freundschaft über den Atlantik hinweg und ihre Bedeutung für die Welt
hat Obama bewegend bekräftigt. Und so war es vielleicht keine große,
aber eine würdige Rede.
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Verringerung der Atomwaffenarsenale verhandeln wollen, wäre in der
Zeit des Kalten mehr...
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Hochwassergipfel zugesagt, die Hälfte der acht Milliarden Euro zu
tragen. Doch da gibt es ja noch offene Rechnungen mit dem Bund. Beim
Fonds Deutscher Einheit fühlen sich die Länder benachteiligt, weil
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tilgen könne. Zudem wollen sie noch mehr Geld für ihre Universitäten
oder andere Aufgaben, aus denen sich der Bund nach der
Föderalismusreform zurückzieht. Jedes einzelne ist ein ehrenwertes
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Stellenwert, auch wenn ihre Himmelskunde nur den Wissensstand der
Bronzezeit anbietet. Sie liefert aber den Hinweis, dass die
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die Eckdaten von Frühlings- und Winterbeginn sowie den
Sonnwendpunkten - grundlegendes Wissen für Aussaat und Ernte. Dass
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erheblich verbessert, wenn er mehr...
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deutsch-amerikanischen Beziehungen zu Ende gegangen. Sätze wie John
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historisch. Wenn zwischen Washington und Berlin heute über Freiheit
gesprochen wird, geht es vor allem um Handel. Freiheit im Sinne der
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bedrohlich empfunden mehr...
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und gegen Helmut Kohl unterlag. Auch damals wurde der Kandidat Monate
vor der Wahl von prominenten Sozialdemokraten (darunter Willy
Brandt!) durch gezielte Sticheleien demontiert. Die Folge: Die SPD
wurde sogar in ihrer Rolle als Oppositionsführerin von den
erstarkenden Grünen vorgeführt. Der Weg ins Kanzleramt blieb auf
Jahre versperrt. Nach Johannes Rau versuchten es Rudolf Scharping und
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